Stakeholder-Opel/GM Interessengeflecht/ Einflussnahmen 27.5.-12.6.09 powered by www.blicklog.com
bisherige potentielle Käufer Magna-Konsortium (potentieller Käufer für 55% der Anteile) General Motors US-Regierung ca. 700 Lieferanten Gläubiger ca. 1.600 Händler/Geschäftspartner Tochtergesellschaften "Experten" Management Adam Opel GmbH Gewerkschaften Insolvenzgericht Kunden 55.000 Mitarbeiter in Europa Produktions- Standorte Bundesländer Treuhänderausschuss KfW wg. Bürgschaft Wirtschaftsfonds Deutschland Bundesregierung Parteien EU-Kommission EU_Länder Navigation

4.6.09
Wie aus einem internen Regierungspapier für den Wirtschaftsausschuss des Bundestags  hervorgeht,  erhält Opel zwar über den  gesamten Lebenszyklus der  Produkte, mit Ausnahme  spezieller Technologien wie  der Brennstoffzelle, Zugriff  auf die geistigen  Eigentumsrechte von  GM.  Opel muss dafür aber Lizenzgebühren entrichten. Deren  bisherige Höhe von  fünf Prozent  des  Jahresumsatzes, der auf die  Nutzung der GM- Technologien  entfällt,  reduziert sich jedoch  für  die  Jahre 2009 bis 2015 auf 3,25  und 3,80 Prozent.
3.6.09
Opel nicht gerettet, aber das Geld ist weg -300 Millionen Euro haben die Steuerzahler schon in  Opel gepumpt. Es könnten noch einige Milliarden dazukommen, ohne dass die Jobs beim  Autokonzern sicherer werden.
2.6.09
Opel-Rettungsplan mit  Lücken: 
Nach harten Verhandlungen haben  sich Unternehmen  und Politik auf  ein  Rettungskonzept für  das  Europageschäft von General  Motors geeinigt. Deren Kern  bildet  künftig die Adam Opel  GmbH.  Zwar ist schon vieles geklärt - es  kann aber noch einiges schief  gehen. FTD.de verrät, wo  die  Fallen sind.
31.5.09
Geplante  Eigentumsverhältnisse
31.5.09
Das in der Nacht zum  Samstag von  Bund, den  Opel- Standortländern, der  Opel-Mutter  General  Motors  und dem Investor  Magna  vereinbarte Konzept  sieht  vor, dass der Bund und die  vier  Opel- Standortländer  Hessen, Nordrhein-  Westfalen, Thüringen und  Rheinland-  Pfalz den  Überbrückungskredit jeweils  zur Hälfte verbürgen.
30.5.09
Nach dem aktuellen Übernahmekonzept  sollen  GM und  die russische  Sberbank  je 35 Prozent  der  Anteile halten. 20  Prozent  will  sich Magna sichern  und  mit zehn  Prozent sollen sich  die  Opel-  Mitarbeiter beteiligen. 
General Motors lässt Opel  von der  Leine: Magna soll  die Europatochter des  Konzerns retten -  doch der  Durchbruch  in der Nacht  bedeutet längst nicht das  Ende der Verhandlungen, warnt GM-  Manager Forster.  Die  Detailgespräche  können  wegen des rabiaten Stils  der  US- Seite  erneut  zur Belastungsprobe  werden.
29.5.09
In Deutschland sollen nach  der Zahlungsunfähigkeit  einer Firma vorrangig die  Ansprüche der  Gläubiger  befriedigt werden, indem  das  restliche  Vermögen des  Unternehmens  verwertet wird.  Auch  nach  der Reform des  Insolvenzrechts  im Jahr 1999  stehen die Interessen  der Kredit-  und  Kapitalgeber  im Vordergrund -  das führt  of zur Zerschlagung  eines Unternehmens.
Der Schuldner kann sich  aber durch  einen  Insolvenzplan von seinen  restlichen Verbindlichkeiten  befreien.  Wird ein  Unternehmen aus der Insolvenz heraus verkauft,  geht es  meist  in einer  Auffanggesellschaft  auf, die  von den Altschulden  befreit  ist  und dem  Käufer einen  unbelasteten  Neustart  erlaubt. 
28.5.09
Opel und der  Schwesterkonzern Vauxhall  werden dieses Jahr nach  Informationen der Financial  Times  mehr  als 3 Mrd. $  vor Steuern  verlieren. Die  Prognose zeigt,  welche  enorme Belastung  sich  ein  Käufer  von Opel aufhalst.
Bei den Neuzulassungen  hatte Opel  2008 einen  Marktanteil von  8,4  Prozent,
Weitere Artikel des Blick  Logs
1. bisherige potentielle Käufer
Fiat Frage
11.6.09
Fiat-Chef Sergio Marchionne wagt das Unmögliche: Chrysler gegen den Trend sanieren und  gleichzeitig Fiat zusammenhalten. Dabei gibt es Zweifel an der Arbeitsmoral bei dem US- Autohersteller.
5.6.09
Die Übernahme von Opel  durch Magna läuft zwar auf Hochtouren, in trockenen Tüchern ist sie  aber noch  lange nicht. Fiat und der  chinesische Autobauer BAIC  buhlen daher weiter um Opel.
4.6.09
der italienische Autobauer  Fiat hat die Hoffnungen für  einen Einstieg bei Opel noch  nicht  aufgegeben.  Industrieminister Claudio  Scajola und Wirtschaftsminister Giulio Tremonti warben am   Donnerstag für ein  Engagement der Italiener bei  Opel. Er gehe davon aus, dass Fiat nach wie vor   Karten im Spiel um den  Autobauer habe, sagte  Scajola. Er hoffe, dass die  Entscheidung  zugunsten  des kandischen- österreichischen  Autozulieferers Magna  innerhalb des nächsten  halben Jahres überprüft  würde.
1.6.09
Die Übernahme des  insolventen US-Konzerns  Chrysler durch den  italienischen Autobauer Fiat  hat die entscheidende Hürde genommen. Insolvenzrichter Arthur Gonzalez habe die Transaktion im  Volumen von zwei Milliarden US-Dollar genehmigt, teilte das US- Insolvenzgericht am Sonntag mit.  Die einzige Alternative  zum bewilligten  Anteilsverkauf  wäre die  sofortige Liquidation  des  Unternehmens gewesen,  hieß es in der schriftlichen Urteilsbegründung.
29.5.09
Im Falle von Fiat soll GM  unter anderem eine  Rückkaufoption für  Opel für  die fernere Zukunft  verlangt  haben.
Es sei der Eindruck aufgekommen, dass GM  sich gar  nicht wirklich von  Opel trennen  wolle,  sondern  das deutsche  Unternehmen  mit in die Insolvenz  nehmen  wolle. Fiat-Chef  Sergio  Marchionne kritisierte, er sei  nicht  in  der Lage, für Fiat  und die  Opel- Mutter General  Motors  einen fairen  Übernahmevorschlag vorzulegen. Es sei ihm nicht gelungen, vollen Einblick in  die  Bücher von Opel zu  bekommen.
Hessens Ministerpräsident Roland  Koch (CDU) schätzt  nun die  Chance  auf eine europäische  Opel-Lösung  auf "fifty-fifty" ein.  Niemand  solle von  einem  besseren  Wert ausgehen,  sagte  er  am  Freitag in Frankfurt vor  dem  erneuten Opel-Gipfel in  Berlin.  "Wir warten auf ein  Signal  aus  den USA." Der  Ausstieg  von  Fiat sei  zumindest  besser für die Übersichtlichkeit der schwierigen   Verhandlungen, meinte Koch. Das  Unternehmen habe wohl  eingesehen,  dass es die  zahlreichen offenen  Fragen zu  seinem Konzept nicht  auf die  Schnelle klären  könne.
Überraschende Wende im Ringen  um die Opel-  Rettung: Der Fiat-  Konzern  hat seine Teilnahme  beim  Krisentreffen im Kanzleramt  abgesagt. Man habe nach  wie  vor  Interesse an Opel, wolle  sein  Angebot aber  nicht nachbessern.
Fiat wird nicht an dem von  der Bundesregierung für  heute anberaumten Treffen  zur Rettung  von  Opel  teilnehmen. Fiat-Chef  Sergio  Marchionne sagte  am  Freitag, sein Konzern  könne  nicht  wegen einer  Notlage  außerordentliche Risiken  eingehen. Grundsätzlich sei  man  aber offen für  weitere  Gespräche  mit allen  Beteiligten.
Sergio Marchionne Wütend
Luca Cordero di Montezemolo (AR-Chef)
Alfredo Altavilla
Der 46-jährige Vertraute von Fiat- Vorstandschef Sergio Marchionne,  der jetzt als dessen  Statthalter nach  Detroit geht, um Chrysler zu führen,  gilt als knallhart.
Aktionäre
IFIL Investments S.p.A. 30,5%
Andrea Agnelli
John Elkann
Capital Research & Management Co. 5,4%
Institutional Investors EU 25,6%
weitere Marken
Chrysler
10.6.09
Freie Fahrt für Fiat und Chrysler. Das  oberste US-Gericht hat den Chrysler- Verkauf an den  italienischen Autobauer  genehmigt und Einsprüche von  Gläubigern und Gegnern abgewiesen.  Damit ist die letzte juristische Hürde  genommen. Andernfalls hätte Chrysler  binnen Tagen die  Liquidation gedroht.  Und auch General Motors kann aufatmen.
8.6.09
Der geplante Verkauf des  insolventen US- Autobauers  Chrysler an eine Gruppe  unter der  Leitung  des italienischen  Herstellers Fiat droht sich zu  verzögern.  Denn jetzt kommt  auch noch das  Oberste US- Gericht ins Spiel:  Pensionsfonds  aus Indiana legten erneut  Berufung beim Supreme  Corut  gegen  den Verkauf des Chrysler- Kerngeschäfts  ein.
3.6.09
Für den insolventen US-  Autobauer  Chrysler steht der  rettende Einstieg des  italienischen Fiat- Konzerns  noch  mindestens bis 5.6.auf  der  Kippe. Ein  Berufungsgericht in  New  York hat eine  entscheidende  Anhörung für  diesen Tag  angesetzt.
Jeep
Siehe auch
Dodge
Global Electric Motorcars
Alfa Romeo
Lancia
Maserati
Ferrari
RHJ International
Soll ausgeschieden sein aus dem  Bieterkreis. 
Der hat dem Vernehmen „nach aus  betriebswirtschaftlichen Gründen“  eine solche für Standorte  und  Arbeitsplätze in Deutschland nicht  abgeben wollen.
Ripplewood
Der Finanzinvestor Ripplewood wurde  gefragt, warum er trotz geringer  Erfahrungen mit dem  Autobau an Opel  Interesse habe. Der ehrliche Satz: „Wir  haben uns die asymmetrische  Risikoverteilung angesehen und dann  entschieden, auf diese Wette können wir  eingehen.“
Lenny Fischer Wütend
Leonhard Fischer war früher Banker  und arbeitet heute für einen  Finanzinvestor. Im Gespräch mit  dem Handelsblatt erklärt er, an  welchen Stellen Banker und Politiker  in der Finanzkrise versagt  haben,  welche fatalen Folgen die jetzige  Schuldenpolitik haben wird und  warum eine Rettung von  Lehman  Brothers die Krise nicht verhindert  hätte.
Gerd Häusler Wütend
Beijing Automotive Industry Corp Frage
5.6.09
Die Übernahme von Opel  durch Magna läuft zwar auf  Hochtouren, in trockenen  Tüchern ist sie  aber noch  lange nicht. Fiat und der  chinesische Autobauer BAIC  buhlen daher weiter um Opel.
4.6.09
Mag sich Magna auch schon  wie der neue Eigner von  Opel  fühlen - der  chinesische  Autobauer  BAIC  lässt nicht  locker. Die  Chinesen hoffen  weiter auf  den Zuschlag für  den  deutschen  Autobauer. 
Die Chinesen hätten Signale  bekommen, dass sie  möglicherweise zu einem  späteren Zeitpunkt  noch  einen  Blick in die Bücher  des  Rüsselsheimer  Autobauers  werfen könnten,  sagte eine  mit der  Angelegenheit  vertraute  Person Reuters am  Donnerstag. Um darauf  vorbereitet zu sein,  habe der  Daimler-Partner die  Beratungsfirma  Pricewaterhouse Coopers  mandatiert
28.5.09
Vom chinesischen  Unternehmen  BAIC sei eine  zweiseitige  Absichtserklärung  eingegangen,  die  ausbaufähig sei.
 „Es war definitiv zu spät, um  den  chinesischen  Interessenten heute  Abend  zu beteiligen“, sagte  der  stellvertretende  Regierungssprecher  Thomas  Steg am Mittwoch  in Berlin.  Der Offerte der  Chinesen  wurden  wenig  Chancen auf  Erfolg  eingeräumt. „Ich  glaube,  dass das  chinesische  Angebot so spät  gekommen  ist, dass gar nicht  mehr  die  Zeit besteht, es  einem  ähnlichen  Abwägungsprozess und  Verhandlungsprozess zu  unterziehen  wie bei den drei  anderen  Angeboten“,  sagte  Finanzminister Peer  Steinbrück (SPD). Auch der  rheinland-pfälzische  Ministerpräsident Kurt Beck  (SPD)  sieht BAIC nicht in  der  Position für  eine Opel-  Übernahme.  Von dem  Angebot der Chinesen läge  „deutlich  zu wenig“ auf dem  Tisch. Nicht  ausgeschlossen  ist, dass  BAIC zu  einem  späteren  Zeitpunkt in die  Verhandlungen einbezogen  wird.
Deutsche Bank (Berater)
PWC (Berater)
Um für einen möglichen späteren  Einblick in die Opel-Bücher  vorbereitet zu sein, habe das  Unternehmen die  Wirtschaftsprüfungsgesellschaft  Pricewaterhouse Coopers  mandatiert, hieß es.
Joint-Ventures
Beijing-Benz DaimlerChrysler Automotive Company
Hyundai
chinesische Regierung
Weitere
11.5.09
Dass Magna bei Opel tatsächlich zum Zuge kommt, ist jedoch alles andere als ausgemacht. Für  den angeschlagenen Autobauer interessieren sich nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister  Karl- Theodor zu Guttenberg (CSU) mehr Investoren als bisher bekannt. Die weiteren Interessenten  seien jedoch bislang nicht öffentlich gemacht worden, sagte Guttenberg in Berlin am Rande von  Gesprächen mit seinem britischen Kollegen Peter Mandelson.
2. Magna-Konsortium (potentieller Käufer für 55% der Anteile)

8.6.09
Laut einem Bericht der  "Financial  Times Deutschland"  versucht Magna,  die bisher  starke  Präsenz des US-  Autobauers in Russland mit zu  übernehmen.
Im Kern geht es Magna dabei  um die  russischen  Vertriebsrechte der GM-  Marke  Chevrolet.  „Das bereitet  Probleme", sagte eine mit den  Gesprächen vertraute Person  gegenüber der  Zeitung. Über  Opel  wäre GM nur noch durch  einen  Minderheitsanteil an  dem wichtigen  Geschäft in  Russland beteiligt. „Dafür  verlangt der Konzern aber  hohe  Kompensationen“, hieß  es in dem  Artikel.
Magna will mit seinen  Partnern, der  russischen  Sberbank und dem  russischen  Autohersteller  GAZ,  insgesamt  55 Prozent an Opel  übernehmen. Der  Autozulieferer soll  dabei 20  Prozent an  Opel halten, die  Sberbank die restlichen 35  Prozent.
Der kanadisch-  österreichische  Magna-  Konzern, der zusammen mit  russischen  Partnern bei  Opel  einsteigen will, hatte  sich erst  wenige  Stunden vor  dem  erneuten  Krisentreffen  mit der  US-Seite  geeinigt.  Dies  betraf auch die Frage  der  Lizenzgebühren. Die  Bundesregierung hatte  klare  Zusagen  von der US-Seite  und von Magna  verlangt.
29.5.09
Das Wunder für Opel ist  geschehen!  Der mögliche  Opel- Investor Magna  und  General  Motors  (GM) haben sich  auf  ein  Konzept für  die Übernahme  des  angeschlagenen deutschen  Autokonzerns geeinigt. Dies  bestätigten  Regierungskreise nach  einem  Verhandlungsmarathon  in  Berlin.
Magna hat laut dem  deutschen  Wirtschaftsminister  Karl- Theodor  zu  Guttenberg  ein neues  Konzept  für  eine  Opel- Übernahme  vorgelegt, das  derzeit  von allen  Beteiligten geprüft  wird.  Unter  Umständen fällt die  Entscheidung  nicht  mehr  am  Freitag. ...weiter  lesen  «Magna legt  neues Opel-  Konzept vor»
Wendet sich das Blatt für  Opel? Noch  am Morgen  stand der ganze zweite  Rettungsgipfel  infrage.  Nun sieht die  Lage offenbar wieder  besser aus.  Opel steht  kurz  vor  der Rettung. Der  österreichisch- kanadische  Konzern  Magna einigte sich  nach Angaben  aus  Verhandlungskreisen  mit der  Opel- Mutter  General Motors  (GM)  grundsätzlich auf eine  Übernahme  des  angeschlagenen  Rüsselsheimer  Autobauers.
Es gebe eine Übereinkunft  zwischen  beiden Seiten,  sagten  mehrere mit  der  Situation  vertraute  Personen  am  Freitag  zu  Reuters. „Es  liegt eine  Rahmenvereinbarung  vor.“  An  wichtigen  Details  werde  zwar  noch  gearbeitet.  Diese sollten  aber noch  vor  einem Treffen mit  Bundeskanzlerin  Angela  Merkel (CDU) geklärt werden.
Die Chancen für Opel sind  plötzlich  deutlich gestiegen:  Magna und  General Motors  haben  sich  auf ein  Rettungskonzept  geeinigt,  heißt es  aus  Verhandlungskreisen.
Es gebe eine grundsätzliche  Übereinkunft zwischen  Magna  und  GM,  sagten  mehrere mit  der  Situation  vertraute  Personen am  Freitag der  Nachrichtenagentur  Reuters.  „Es liegt  eine  Rahmenvereinbarung vor“, hieß  es  aus den Kreisen. Nun  werde an  wichtigen Details  gearbeitet.
Nach Fiat droht angeblich  auch  der  andere wichtige  Opel-  Interessent  Magna  mit  einem  Ausstieg aus den  Verhandlungen.  Nun  könnte  Opel  ohne  Investoren  dastehen. Und damit  nicht  genug. Offenbar  ist noch  eine  brisante  Opel- Analyse des  Bundeswirtschaftsministeriums   aufgetaucht. Und bei der fehlt  es nicht   an  Sprengstoff.
Das Internetportal „Bild.de“  berichtet:  „Auch Magna  steht  kurz davor  hinzuschmeißen.“  Vertreter  von  Magna  und  des Opel-  Mutterkonzerns  General  Motors (GM)  bereiteten am  Vormittag  in  Berlin  das  erneute  Krisentreffen  zu  Opel  im  Kanzleramt vor.  Wie „Bild.de“  aus  Verhandlungskreisen  erfahren  haben  will, gibt es  von  GM immer neue  Forderungen.
26.5.09
Opel-Bewerber Magna: Die  große  Unbekannte
Von der Mercedes-G-Klasse  bis zum  Elektroauto: Der  kanadisch-  österreichische  Zulieferer  Magna  hat  jahrzehntelange Erfahrung  im Autobau.
Sberbank
7.6.09
Die Sberbank teilte mit, sie  könne ihre Opel-Beteiligung  später an russische  Autofirmen  weiterreichen.  Entsprechende Optionen gebe  es. "Letztlich sind wir und  unsere Berater zu dem  Entschluss gekommen, dass  dieser Deal ziemlich riskant  ist", sagte Bankchef German  Gref der  "Welt".
30.5.09
Das größte Problem für Gref  ist die rasante  Zunahme an  faulen Krediten. Wenn die  Rückstellungen für die  Zahlungsausfälle von  derzeit  gut 6 Prozent der Summe der  Bruttoausleihungen bis Ende  des Jahres  auf 10 Prozent  erhöht werden müssen,  erwartet die  Bank nur mehr ein  ausgeglichenes Ergebnis,  wenn nicht gar  einen Verlust.
Das große Plus der Sberbank  die derzeit  eine  Marktkapitalisierung von gut  21  Milliarden Euro  aufweist  (die Deutsche  Bank wird mit  28,9 Milliarden Euro  bewertet), ist die implizite  Staatsgarantie.  Die russische  Zentralbank, welche die  Beteiligung des Staates an der  Sberbank  verwaltet, hält 60,3  Prozent der  Stimmrechte. In  den vergangenen Monaten  erhielt die Sberbank  bevorzugt  Gelder vom  Staat. Der Kreml  regiert mit.
Russland
Der russische Staat ist Großaktionär der  Sberbank
Wladimir Putin
"Die Regierung hat ihre  Strategie zur Entwicklung  der einheimischen  Autoindustrie, und dieser  Deal sollte sich in diese  Strategie einfügen",  begründete Putin, warum er  Opel und damit den  russischen Autobau retten  will. Sein Finanzminister  Alexei Kudrin betonte, die  Sberbank erhalte  für den  Opel-Kauf und die daraus  folgenden  Milliardeninvestitionen "keine  spezielle Hilfe aus dem   Staatsbudget".
Wiktor Christenko
Der russische Industrie- und  Handelsminister Wiktor Christenko sagte  vor kurzem  unmissverständlich, dass  Russland nicht fähig sei, unabhängig einen  globalen Autokonzern  aufzubauen. Deshalb  müssten sich die heimischen Produzenten  mit führenden internationalen  Herstellern  vereinigen.
Es hat eine ironische Note, dass gerade  Christenko offenbar eine treibende Kraft  hinter der  Beteiligung der Sberbank an  Opel ist. Christenko gilt als Verfechter  einer protektionistisch  ausgerichteten  Industriepolitik und als Hemmschuh für den  Beitritt Russlands zur  Welthandelsorganisation WTO.
Gerhard Schröder
German Gref (Leitung)
„Das ist eine sehr gute Gelegenheit für  Russland, zu einem beispiellos niedrigen  Preis einen der  vom technologischen  Standpunkt her fortschrittlichsten  Autobauer Europas zu erhalten“, sagte er  in einer ersten Reaktion. Als Retter lässt  sich der jugendlich wirkende, studierte  Jurist jedoch  nicht feiern. Zum Thema Opel  hatte sich Gref bisher nur einsilbig  geäußert. Erst vor etwas mehr  als einer  Woche hatte die staatlich kontrollierte  Bank ihr Interesse an einer Teilnahme am  Konsortium dem breiteren Publikum  bekundet.
GAZ (russischer Autobauer)
8.6.09
Das totgesagte Autokombinat  mit veralteter Technik und  vergrätzten Lieferanten ist  einer von  zwei Herstellern, die  westliches Know-how für den  Bau russischer Autos  gebrauchen können.
Dass GAZ mit deutscher  Wertarbeit den russischen  Markt erobert, ist die wohl  letzte Chance der  Kreml- Strategen. Und die wollen,  egal wie, dass Russland  wenigstens im Autosektor ein  „Global  Player" wird.
Aus Russland kommen für  Opel nicht nur gute  Nachrichten. Ganz im  Gegenteil. Möglicherweise  könnte nach dem Einstieg von  russischen Partnern bei dem  deutschen Autobauer Opel-  Hochtechnologie nach  Russland abwandern - damit  rechnet zumindest der Chef  des russischen  Unternehmerverbandes. Und  nicht nur damit.
30.5.09
Die Sberbank selbst ist ein  Hauptgläubiger  von GAZ,  außerdem soll ein Aktienpaket  für eine  Mehrheit an GAZ als  Sicherheit für  Kredite beim  Finanzinstitut hinterlegt  worden  sein. So reifte  wohl in  den Köpfen  der  Verantwortlichen unter Beihilfe  von  Magna der Plan, die  Notlage von  General Motors für  einen Technologietransfer von  Opel zu GAZ zu verwenden.
Dieser Fahrzeughersteller des  finanziell  angeschlagenen  Geschäftsmannes Oleg  Deripaska wird  als industrieller  Partner im  Magna-  Konsortium  aufgeführt.
Der russische Automobilbauer  GAZ ist  allerdings selbst hoch  verschuldet und  schreibt  Verluste,  2008 rund 120  Millionen  Euro. Der Hersteller  bringt ins  Konsortium  vor  allem schlecht  ausgelastete  Fabriken  ein, in  denen Opel  gebaut werden  könnten.  Dabei handelt es sich  um  die  Fertigungsstätten für den  Wolga Siber, der  auf dem  Chrysler Sebring basiert.
Oleg Deripaska
Magma International Inc. Canada
International Inc. Aurora,  Ontario,Canada  (Automobilzulieferer)
2.6.09
Der Zulieferer will den  Autobauer  retten - so die  Vereinbarung. Doch  vier  Tage  nach der  Unterzeichnung  eines  Rahmenvertrages hält  Magna  einen Rückzug noch  für möglich.  Kanzlerin   Merkel  nennt den Bieter  einen  "potenziellen Investor".
 
31.5.09
Die neue Lösung gefährdet  aber  Magnas  Position als  Zulieferer  anderer  Autohersteller, sagen  selbst  Opel- Manager. Gering ist  die  Gefahr  nicht:  Zulieferer  kennen die  wichtigsten  Geheimnisse ihrer  Kunden und  sind eng  mit der  Autoentwicklung verzahnt.  Opel-  Konkurrenten  werden  Magna nicht  mehr  nah an  sich heranlassen.
Der Opel-Investor Magna will  nach  Angaben von Hessens  Ministerpräsident  Roland  Koch (CDU)   innerhalb von  fünf  Jahren rund 500  Mio.  Euro  "ohne  irgendeine Form  von  Sicherheit" in Opel  investieren. Im  Gegenzug würden in den deutschen  Werken "etwas  mehr als 2 000  Arbeitsplätze"  gestrichen.
30.5.09
Magna will laut Steinbrück  kurzfristig  benötigte  Finanzmittel bereits in der  nächsten Woche  bereitstellen,  ehe  der  Bund und die Länder  die  Voraussetzungen für die  Zwischenfinanzierung  geschaffen  haben  - auch  unter Einbeziehung der  jeweiligen  Parlamente. 
Anteilseigner
Frank Stronach Wütend
Oleg Deripaska
Leitung
Donald Walker
Siegfried Wolf
30.5.09
Auch Magna-Manager Wolf sagte, noch  sei viel zu tun. Er glaube aber nicht,  dass die nun  anstehende intensive  Prüfung des Zustands von GM Europe  böse Überraschungen ergeben  werde.  Er erwarte die endgültige  Vertragsunterzeichnung "in vier, fünf  Wochen".
Der Ko-Vorstandsvorsitzende von  Magna, Siegfried Wolf, sagte: "Wir sind  jetzt in den nächsten  Wochen  unterwegs, mit allen Ländern Gespräche  zu führen, wo Opel-Standorte sind. Wir  sind  sehr zuversichtlich, Lösungen zu  finden, so viele Arbeitsplätze wie  möglich zu erhalten."
weitere Standorte
Österreich
baut auch komplette Fahrzeuge für
Selbst Porsche lässt in Graz bauen
Die österreichische Tochter Magna  Steyr entwickelt und produziert in  Graz zum Teil komplette  Autos.  Mercedes etwa lässt dort die G- Klasse bauen, BMW den X3. Auch  das Saab 9-3 Cabrio,  der Chrysler  300C sowie die technisch eng  verwandten Jeep-Modelle Grand  Cherokee und  Commander kommen  aus Österreich.
Die Auftragsbücher für die  kommenden Jahre sind gut gefüllt:  Zwar wird BMW den nächsten X3 in  den USA fertigen lassen, doch dafür  bekam Graz den Zuschlag für die  SUV-Variante des Mini  (voraussichtlich Colorado). Für Aston  Martin wird Magna den Panamera- Konkurrenten Rapide, für  Peugeot  den Audi-TT-Konkurrenten 308 RC Z  und für Porsche die nächste  Generation von  Boxster und Cayman  produzieren.
Mercedes-Benz
Chrysler
Saab,
BMW
BMW X3
Aston Martin
Aston Martion Rapid
Jeep-Modelle
Siehe auch
Mini
Peugeot
Der österreichischen Auftragsfertiger  Magna Steyr wird den neuen  Peugeot-Sportwagen 308 RC Z   produzieren. Das bestätigte Roland  Vardanega, Produktions- und  Technik-Vorstand bei PSA, im  Gespräch mit auto motor und sport.
Porsche
Porsche will seine Einstiegsmodelle  Boxster und Cayman bald nicht mehr  beim finnischen  Auftragsfertiger  Valmet Automotive fertigen lassen.  Ab 2012 soll Magna Steyr zum Zuge  kommen.
VW
VW Transporter in Graz
Zulieferer für
General Motors
Mit dem Einstieg bei Opel  könne Magna helfen, seinen  wichtigsten Kunden zu retten.  Immerhin  entfallen geschätzte  19 Prozent des Magna- Umsatzes auf Geschäfte mit  GM.
Opel
Magna als Opel-Miteigentümer  und Opel-Zulieferer – das ist aber  auch der Nährboden für einen  neuen Interessenkonflikt. Im  Zweifelsfall dürfte Stronach der  Erfolg von Magna wichtiger sein  als  der Erfolg bei Opel. Dieser  Interessenkonflikt, der sich  üblicherweise in harten  Preisverhandlungen zwischen  Herstellern und Zulieferern  austobt, könnte zum Nachteil von  Opel  ausgehen. Bereits als  Mitglied der GM-Familie  beklagten Opelaner immer  wieder, dass sie zu  viel für  Leistungen aus Detroit zahlen  müssten oder für eigene  Leistungen – etwa im  Entwicklungsbereich – zu wenig  bekommen hätten.
weitere
Interesse an
Chevrolet
Auch nach dem Opel-Kauf hat der  Zulieferer Magna weiterhin große Pläne.  Das Konsortium  verhandelt mit General  Motors über den Kauf von Chevrolet, um  mit der Marke den russischen  Automarkt  zu erobern. Dabei stürzt der einstige  Boommarkt immer weiter ab.
3. General Motors
5.6.09
Als Gegenleistung für die  zeitweise geringeren  Lizenzgebühren soll Opel dem  Mutterkonzern GM  zu  Jahresbeginn 2011  Vorzugsaktien im Wert von  200 Mio EUR gewähren.  Darüber hinaus  müssen die  Rüsselsheimer Anfang 2018  300 Mio EUR in bar nach  Detroit überweisen.  "Insgesamt liegt somit nur  eine Lastenverschiebung in die  Zukunft vor", hieß es im  Bericht des  Bundeswirtschaftsministeriums
2.6.09
Das Insolvenzgericht  genehmigte die 15-Milliarden-  Hilfe am Montag für drei  Wochen. Damit soll  General  Motors unter gerichtlicher  Aufsicht die Restrukturierung  vorantreiben. Das Gericht  genehmigte außerdem  vorläufig eine Gesamtsumme  von 33,3 Mrd. $ für das  Unternehmen.  Endgültig soll  darüber am 25. Juni  entschieden werden. Eine  Anhörung zu den Verkäufen  von  GM-Tochterunternehmen  und Konzernteilen wurde für  den 30. Juni angesetzt. 
Immer mehr Details des  Verhandlungspokers um  Opel  kommen ans Licht. So  hat  der  Mutterkonzern  General  Motors offenbar  versucht, sich  finanzielle  Vorteile zu  verschaffen. Mit  einem  Passus im Vertrag  sollten  mehr als 300  Millionen Euro  in eine  Steueroase transferiert  werden.
Das Geld sollte dem Bericht  zufolge unmittelbar nach  Einrichtung der Kreditlinie  auf  ein Konto  auf den  Cayman  Islands transferiert  werden. Im  Gegenzug hätte  GM Europe  eine Forderung  gegenüber  GM in der  gleichen Höhe  erhalten  sollen. Der Passus  wurde  ersatzlos gestrichen,  GM  habe später behauptet,  der  ganze Vorgang sei ein  Versehen gewesen, meldete  das Blatt  unter Berufung auf  Verhandlungskreise. Der  Vorfall zeigt exemplarisch,  dass die Amerikaner im  Feilschen um Opel keine  Rücksicht genommen  haben. 
1.6.09
Schlagzeilen:
Elf Werke werden  geschlossen und weltweit  fallen 35.000 Stellen weg.
 Das „Wall Street Journal“  berichtete,  GM werde um 8  Uhr Ortszeit  Gläubigerschutz  in New  York  beantragen.  Präsident  Barack Obama  werde sich  um 17.55 Uhr  MESZ in einer  Rede zur  Lage  der  Autoindustrie  äußern,  teilte  das Präsidialamt mit.
Nach Abschluss seiner  zweitägigen  Beratungen hat  der Verwaltungsrat von  General Motors  noch keine  offizielle  Entscheidung zu  einer möglichen  Insolvenz  bekanntgegeben. Der  Automobilhersteller kündigte  für  Montagmorgen lediglich  eine  Pressekonferenz an.  Das US-  Finanzministerium  lehnte jede  Stellungnahme  zur Zukunft des Opel-  Mutterkonzerns ab. 
31.5.09
Nach der Rettung der  deutschen Tochter  Opel  strebt der US-Mutterkonzern  General Motors ein  zügiges  Insolvenzverfahren an. Die  Berliner  Einigung mit der  Bundesregierung und  dem  österreichisch-kanadischen  Autozulieferer Magna sowie  ein  Abschluss mit Inhabern  von  Unternehmensanleihen  ebneten am  Wochenende  den Weg für einen Antrag  auf  Gläubigerschutz, der für  Montag  erwartet wurde.
In enger Absprache mit der  sogenannten  Auto-  Taskforce  der Regierung will  General  Motors  dem Vorbild  des  ebenfalls insolventen  Konkurrenten  Chrysler  folgen  und sich aufspalten.  Ein  Verfahren unter Absatz  363  sieht vor,  dass die  gesunden  Teile des  Unternehmens an  neue  Eigentümer  übertragen  werden können - im Falle  GMs wäre dies der Staat im  Verbund  mit  Gewerkschaften  und der  „alten GM“,  die einen  Anteil  von zehn Prozent  behalten  dürfte.
Eine Insolvenz von GM wäre  der  drittgrößte Konkurs in  der  US-  Geschichte und der  komplizierteste  Bankrott  eines Industrieunternehmens  überhaupt. GM unterhält in  fast 30  Ländern mehr als  140  Standorte und hat  2008  mehr  als acht Mio.  Fahrzeuge  verkauft. Der  Konzern kauft  jährlich für  94  Mrd. Dollar bei  Zulieferern  ein, die  ohne GM  vor einer  düsteren  Zukunft  stehen.
30.5.09
Besonders die  nervenaufreibende  Verhandlungstaktik der GM-  Truppe hatte  die Magna-  Vertreter zur Verzweiflung  getrieben. Nach jedem  mühsam  erarbeiteten  Kompromiss  warf die  US-  Seite eine neue Frage  auf,  die schon  längst geklärt  schien.  Es seien extrem  ungewöhnliche  Gespräche,  berichteten  Eingeweihte,  "wir  waren nicht sicher, ob  die  Amerikaner Opel  überhaupt  verkaufen wollen".
Die Unnachgiebigkeit der  Amerikaner  hatte konkrete  Gründe: "GM-Chef  Fritz  Henderson betont  immer  wieder,  dass  er sich auf  jeden Fall einen  Produktionsverbund  zwischen  GM  und  Opel  wünscht",  sagt Stefan  Bratzel vom  Center of  Automotive in  Bergisch  Gladbach.  Autoexperte  Jürgen Pieper  vom  Bankhaus Metzler  ergänzt:  "Die  Verhandlungsführung,  das  offensichtliche  Desinteresse  an  einer  schnellen Lösung -  die  Entwicklungen  der letzten  zwei Tage  sprachen  eher  dafür, dass die  Amerikaner  Opel gar  nicht unbedingt  abgeben wollen." 
29.5.09
Der Plan zur Rettung von  General  Motors steht: In  einer Schnell-  Sanierung  soll  der Detroiter  Autobauer  innerhalb von 90 Tagen  gesund  werden.  Die  Deutschen spielen eine  Zwergenrolle.
Ein Sonderdeal rund um die  deutsche  Tochter Opel  erscheint  in diesem  Konzept  unwahrscheinlich -  und birgt  für  US-Präsident  Barack  Obama und  GM-  Chef Fritz  Henderson  eher  Risiken. 
28.5.09
Der führende US- Autobauer  GM  hat  mehr als viermal so  viele  Mitarbeiter  (235.000)  wie  Chrysler. GM verkaufte  2008  mehr als viermal so  viele Autos  (8,35  Millionen)  wie der Rivale  und  hat noch  rund ein Dutzend Marken im  Konzern  - im Vergleich zu  drei  bei Chrysler.  Das  Risiko  für US-  Präsident  Barack  Obama und die  Bundesregierung  in Berlin  ist  dementsprechend groß:  Ein  gescheitertes  Insolvenzverfahren  mit  einem  endgültigen Aus für  den  Autoriesen  und  womöglich  auch  Opel  würde  Tausende  von  Jobs  weltweit  gefährden. 
Was GM an den Abgrund  brachte:   Bilderserie der FTD
28.05.2009
POKER UM OPEL: Was  eine  GM-  Insolvenz wirklich  bedeutet
Opel soll gerettet werden,  aber  der  Mutterkonzern  General Motors  steht vor  der  Pleite. Welche   Folgen  hätte  eine  GM-Involvenz?  SPIEGEL ONLINE  beantwortet  die wichtigsten  Fragen zur  Zahlungsunfähigkeit des US-  Autobauers, zeigt, wer was  verliert  -  und  wer profitiert.
Mehr Hintergrund zu GM und  der  Bedeutung des  Unternehmens  hier in  diesem  Artikel:
Aktionäre
GM Europa
11.6.09
Europaweit stehen bei den GM-Töchtern  mehr als 10 000 Arbeitsplätze auf dem  Spiel. 
Carl-Peter Forster (Vorstand) (AR-Chef von Opel) Wütend
5.6.09
"Wir erwarten eine endgültige  Entscheidung bis Juli, damit  sollte der Deal bis September  unter  Dach und Fach sein",  erklärte der Präsident von  General Motors in Europa, Carl- Peter Forster,  am Freitag in  Rüsselsheim. Magna selbst  sowie zahlreiche deutsche  Politiker hatten zuvor ein  Scheitern der Gespräche nicht  ausgeschlossen.
30.5.09
Der Chef von General Motors  Europe,  Carl-Peter Forster  äußerte sich erfreut  über die  Vereinbarung und sagte, für ihn  sei Opel damit „im Moment  absolut  gerettet“. Er schränkte  dann  aber ein:  „Wir haben den  ersten Schritt getan in  eine neue  Zukunft, aber die Zukunft ist  noch  nicht da.“ Noch gebe es nur  eine  Absichtserklärung,  unterschriftsreif  seien die  Verträge noch  nicht.
Neue finanzielle Forderungen von  GM  sieht Forster momentan  nicht.
29.5.09
Enrico Digirolamo (Finanzchef)
Vauxhall England
11.6.09
Der britische Wirtschaftsminister Peter  Mandelson für den Erhalt der beiden  britischen Vauxhall- Werke stark  machen. „Wir sind nicht bereit, die mit  niedrigen Kosten und hocheffizient  arbeitenden Fabriken aufzugeben“.  Prinzipiell sei die britische Regierung  auch zur Gewährung von  Staatshilfen  bereit. „Wir werden aber genau prüfen,  was wir für unseren Einsatz  bekommen, und  nicht zulassen, dass  es zu einem ruinösen und  protektionistischen  Subventionswettlauf zur  Rettung  einzelner Werke kommt, bei dem  Magna die europäischen Regierungen  gegeneinander  ausspielt“, machte der  Brite klar.
6.6.09
Die britischen Vauxhall-  Produktionsstätten könnten  auf Risiko  der deutschen  Steuerzahler im  August für  150 Millionen Euro  Werkzeuge  für den Bau des neuen  Astra  finanzieren.
4.6.09
Die Übernahme des  Autobauers Opel  wird für den  neuen Investor Magna  teurer  als bisher  bekannt. Nach  Berechnungen des  Handelsblatts wird  die neue  Gruppe Opel/Vauxhall bis  zum  Jahr 2018  voraussichtlich  mehr  als  sieben Mrd. Euro  Zahlungen  an  den bisherigen  Mutterkonzern General  Motors leisten müssen.  Denn  die Ex- Mutter ließ sich  für die  Zukunft  umfangreiche  Zahlungen garantieren.
So kassiert GM auch nach  der  Abkoppelung von Opel  weiter allein  6,5 Mrd. Euro  Lizenzgebühren. Nach  internen Unterlagen der  Bundesregierung, die dem  Handelsblatt vorliegen,  gewährt GM  seiner Ex-  Tochter zwar Zugang zu  allen  geistigen  Eigentumsrechten  des  insolventen US- Autobauers -  Opel muss dafür  aber weiter  Lizenzgebühren  zahlen, die  lediglich  für eine  Übergangsphase reduziert  werden.
Ältere Meldungen
Die Produktion von Vauxhall  war über  viele Jahrzehnte  eigenständig, bis  man  seitens  des GM-  Mutterhauses  die  Fertigung  umstrukturierte.  Eine  eigene  Entwicklungsabteilung betreibt  Vauxhall seit Mitte  der 1970er Jahren  nicht  mehr,  vielmehr übernahm  man  im  wesentlichen die  Modellpalette von  Opel.  Beim  so genannten Badge-  Engineering werden jedoch  die  Fahrzeuge  mit eigenem  Logo und  zum Teil eigener Modellnomenklatur  vertrieben. Fahrzeuge mit  dem  Namen  Vauxhall werden inzwischen  nur  noch  in Großbritannien  und  Nordirland vertrieben,  während sie dort  als Opel seit  Ende der 70er Jahre  nicht  mehr angeboten  werden.
Einige der Modelle werden in  England  (bis 2002: Luton)  produziert (z.B.  Astra,  Vectra).  Zahlreiche Vauxhall-  Modelle wurden aber in den  Opel-  Werken in Antwerpen,  Bochum,  Rüsselsheim und  Eisenach  hergestellt. Einen  Sonderfall stellte  der Monaro  VXR dar, der von  Holden  (Australien, gehört ebenfalls  zu GM)  als europäisierte  Variante des Holden  Monaro  produziert und zwischen 2001   und 2006 in England –  vor allem aus  Imagegründen  – als  Vauxhall Monaro  verkauft  wurde. Es ist damit  das  derzeit einzige australische  Fahrzeug,  das  in Europa  angeboten wird.  Seit  2007  wird der Vauxhall  VXR8  angeboten, der aus Australien  kommt  und dort  als Holden  HSV Clubsport  R8 auf den Markt kam.  Dieses  Fahrzeug  ist  abgeleitet vom Holden  Commodore, wurde aber mit  einem  V8-Motor ausgestattet,  der aus 6  Litern Hubraum 420  PS  schöpft.
Standorte
Ellesmere Port
Luton
Saab (Schweden)
„Wir sind dabei, aus Saab ein  selbstständiges Unternehmen zu  machen“, sagte ein Saab- Sprecher in  Trollhättan. Diese Arbeit werde  weiterverfolgt, unabhängig davon,  was mit GM  passiere, sagte er.  Saab befindet sich seit Februar unter  Zwangsverwaltung und verhandelt  derzeit mit drei Interessenten, die  noch nicht namentlich benannt sind.  Gerüchten zufolge handelt  es sich  um die beiden Opel-Interessenten  Fiat und Magna sowie um den  chinesischen  Autohersteller Geely.  Seit der Zwangsverwaltung ist der  Absatz von Saab-Wagen etwa 80  Prozent gefallen, da viele potenzielle  Kunden das Vertrauen in den  Konzern verloren haben und  etwa um  die Garantieleistungen fürchten.  Saab beschäftigt rund 4 000  Mitarbeiter.
Spanien
Frankreich
Italien
Österreich
Ungarn
Gewerkschaften
Roger Kerson (US-Autogewerkschaft UAW)
29.5.09
Die Stunden sind gezählt: Am  Montag will GM Gläubigerschutz  beantragen und ein brutales  Sparprogramm verkünden. 16  Werke schließen, 21.000 Jobs  fallen weg, Gläubiger werden mit  Aktien abgespeist. Für Fonds  gelten bessere Konditionen als für  Arbeitnehmer - zum Ärger der  Autogewerkschaft UAW.
Lazard Investment Bank
Cleary, Gottlieb, Steen & Hamilton lawfirm
Retiree health care fund
Canadian Auto Workers union
Arbeitnehmer
Vorstand
Über die Verhandlungstricks, die die US- Seite dabei anwendete, konnten auch  die  Bundesregierung und Magna in den  Gesprächen noch etwas lernen. Die  Bamberger  Forschungsstelle für  Automobilwirtschaft hat unlängst in einer  Delphi-Studie (mehr auf SPIEGEL  WISSEN...) Kniffe zusammengetragen,  mit denen vor allem die großen US- Autobauer ihren  Verhandlungspartnern in  der Zuliefererbranche Zugeständnisse  abtrotzen. Sie lesen sich wie eine  Blaupause für den gescheiterten  "Supergipfel" vom Donnerstag oder für  das Hickhack mit Magna  im Hotel Adlon.
Immer wieder kommt es demnach vor,  dass Autobauer drittklassige  Abgesandte zu  Verhandlungen mit  Zulieferern schicken, um einen  Abschluss der Gespräche zu verzögern  und  den Verhandlungspartner zu  demütigen. Beim Spitzentreffen im  Kanzleramt hatte die US- Regierung  genau diese Taktik angewandt: Sie  schickte einen Vertreter ohne Prokura,  der die  Konsultationen regelmäßig  unterbrechen musste, um sich mit  seinen Vorgesetzten in  Washington  abzustimmen.
Fritz Henderson
Der US-Autobauer General  Motors (GM) sieht den  Vertragsabschluss mit dem  neuen Opel- Investor Magna  noch nicht in trockenen  Tüchern. In einem Internet-Live- Chat des Konzerns sagte  GM- Chef Fritz Henderson am  Donnerstag, vor einem  endgültigen Abschluss liege  noch Arbeit.
Al Koch (Chief Restructuring Officer)
Albert Koch hat schon große  Insolvenzfälle gemeistert. Erst rettete er  die Kaufhauskette Kmart,  dann das  Bauunternehmen Champion Enterprises -  jetzt steht der 67-Jährige vor seiner  größten  Aufgabe: Er soll die maroden  Bereiche des insolventen Autobauers GM  abwickeln. 
1.6.09
Nach Bekanntgabe der Insolvenz wird  er  bei GM der ranghöchste  Entscheider für  die schlechten  Teile  von GM. Mit einem  Trupp von rund 60  Alix-Mitarbeitern wird  er der Mission  General Motors   nachgehen. Koch  berichtet direkt an GM- Chef  Henderson und an das  Aufsichtsgremium.
= Managing Director und Vice Chairman v. Alix Partners
60 Alix-Mitarbeitern
Thomas G. Stephens
Ray Young
John Smith (Funktion?) Wütend
Verhandlung am 27.5.09
Das Erstaunen der Bundesregierung  und der Ministerpräsidenten ist groß,  als man die  Teilnehmerliste aus den  USA am Tag vor dem Treffen  bekommt. Für GM soll lediglich John  Smith  am Verhandlungstisch Platz  nehmen. Einer der zahlreichen  Vizechefs, dazu noch einer, von dem  klar war, dass er letztlich nicht die  Entscheidungshoheit haben würde,  um dem Vertrag wirklich  zuzustimmen.
Gläubiger
31.5.09
Dazu haben die Gläubiger der vor der  Insolvenz stehenden Opel-Mutter  General Motors (GM)  haben einem  umfassenden Schuldenverzicht  zugestimmt. Wie die „New York Times“  am  Sonntag in ihrer Online- Ausgabe  berichtete, stimmten knapp über 50  Prozent der Gläubiger  einem  entsprechenden Angebot zu.
Im Gegenzug sollen sie zehn Prozent  des neuen Konzerns erhalten. Der Anteil  kann später auf  25 Prozent aufgestockt  werden. Insgesamt schuldet der  Autobauer Zehntausenden Gläubigern  27 Mrd. Dollar. Der Deal soll auch die  als sicher geltende Insolvenz  beschleunigen.
30.5.09
General Motors steht in den USA  kurz  vor einem Insolvenzverfahren,  das die  Regierung Obama  schnell  abschließen  will. Geplant ist eine  Abspaltung der  notleidenden  Konzernteile nach Art  einer Bad  Bank. Dem Vorschlag  zufolge würden  die "guten"  Vermögenswerte in die  neue  Gesellschaft übergehen,  während die  "schlechten" ausgelagert  und liquidiert  würden.
Die entscheidende Bedingung dafür  aber ist, dass die Gläubiger einer  Übertragung der  Vermögenswerte von  der alten in die neue GM-Gesellschaft  unter Insolvenzrecht zustimmen  müssen, wie aus einer Mitteilung von  GM an die US-Börsenaufsicht SEC  hervorgeht. Dabei dürfte  auch Opel  eine  Rolle spielen, denn nach den  derzeitigen Vorstellungen würden die  Rüsselsheimer quasi zum Nulltarif an  den neuen Eigentümer gehen. 
Teile der Gläubiger stimmen  Regierungsvorschlag zu
Beim Opel-Mutterkonzern General  Motors überschlagen sich kurz vor  dem  drohenden Aus die  Ereignisse:  Mit  einem  nachgebesserten Angebot  an  die  privaten Gläubiger hat der  Konzern  einen neuen Anlauf zur  Umschuldung  genommen. Das  Angebot gilt bis  Samstag, ein  Gläubiger- Ausschuss hat  schon  zugestimmt. 
Group of G.M. Bondholders  Accepts  Plan for Bankruptcy 
General Motors said Thursday  that a  group representing many of  its  largest  bondholders had  accepted a  proposal  offering up to  a 25 percent  stake in  exchange  for not opposing  G.M.’s  bankruptcy reorganization  plan.
US-Regierung ködert GM-  Gläubiger  mit neuem Angebot
Die US-Regierung geht auf die  GM-  Kreditgeber zu: Mit einer  verbesserten  Offerte will  Washington  die renitenten  Gläubiger locken.  Rund ein  Fünftel der  Investoren  erklärt sich  schon  einverstanden.
Das US-Finanzministerium hat  den  Gläubigern des Opel-  Mutterkonzerns  General Motors  (GM)  ein neues  Angebot  gemacht. Die Kreditgeber  könnten eine höhere Beteiligung  als  die bisher  geplanten zehn  Prozent  bekommen, teilte GM  unter Berufung  auf die Regierung  am Donnerstag   mit.  Voraussetzung sei aber die  Zustimmung zu einem  Rettungsverkauf  von GM im Zuge  eines   Insolvenzverfahrens. Dabei  soll  der  größte US-Autobauer  weitgehend  verstaatlicht werden  und  die  Regierung  72,5 Prozent  übernehmen.
Der ums Überleben kämpfende  US-  Autogigant ist mit seinem  Angebot  an  die Gläubiger zum  Schuldenverzicht  gescheitert.  Damit  gilt ein  Insolvenzantrag des  ehemals  größten  Herstellers  der  Welt als  wahrscheinlich.
Warum Gläubiger von GM ein  Interesse  an der Insolvenz haben:  Siehe dazu   diesen Artikel im  Blick  Log
GM Bondholders Unite
Gary Thomas
Capital Research Management
Franklin Resources Inc.
Kreditversicherer
Anwälte der Gläubiger
Berater
For the last several months, G.M.  had retained the services of two of  the biggest bankruptcy  players to  help guide it into Chapter 11:  Harvey R. Miller of Weil, Gotshal  & Manges and Martin  Bienenstock of Dewey & LeBoeuf.
Mr. Miller and his team are the  company’s principal legal counsel  for its bankruptcy filing; but it  will  not represent the new version of  G.M. once that is created, as  there is a potential conflict  between parties with an interest in  the existing company and those  with interests in the new  company. Mr. Bienenstock, a  former partner of Mr. Miller’s at  Weil, was brought in last fall to  help create the company’s  restructuring plan. He may end up  representing the new G.M.,  although the decision has not  been made.
The law firm Cravath, Swaine &  Moore, meanwhile, is representing  G.M.’s board.
The restructuring also will provide  work for many professional groups  other than lawyers. G.M., for   example, has retained the  services of Jay Alix, the co-  founder of AlixPartners, the  consulting  firm. Mr. Alix, who  came out of retirement to help  G.M., worked with Mr.  Bienenstock on the plan  for a new  G.M., according to people briefed  on the matter.
For financial and restructuring  advice, the carmaker has turned  to investment bankers at Evercore  Partners, led by a cofounder,  Roger Altman, and the  restructuring co-head, William  Repko, and  to Morgan Stanley.
Jay Alix (AlixPartners)
Roger Altman (Evercore Partners)
Morgan Stanley.
Cravath, Swaine & Moore
Harvey R. Miller (Weil, Gotshal & Manges)
Martin Bienenstock (Dewey & LeBoeuf)
Insolvenzgericht-/ verwalter Frage
29.5.09
Die Tage und Stunden des "alten"  GM-Konzerns sind gezählt. Ein  Eindruck, den auch GM-  Vizepräsidentin Susan Docherty  verstärkte: Die Leute bräuchten sich  vor einer Insolvenz nicht zu  fürchten,  sagte sie im lokalen TV-Sender  WXYZ, aufmunternd in die Kamera  lächelnd. "Sie bietet  einem  Unternehmen eine neue Chance, viel  gesünder daraus hervorzugehen."  Alle Beteiligten  müssten dabei  "Opfer bringen".
Wie genau die Insolvenzerklärung  öffentlich inszeniert werden soll,  wurde intern offenbar bis  zuletzt  diskutiert. Im Fall des kleineren GM- Rivalen Chrysler hatte Obama das  persönlich vom  Weißen Haus aus  übernommen, ohne die Teilnahme  eines einzigen Chrysler-Managers.  Dabei  hatte er die renitenten  Gläubiger schwer gemaßregelt. Das  hatte bei vielen Investoren zu  Missmut geführt.
Die Pläne für das Insolvenzverfahren  von GM werden konkreter: Der  Umbau des größten  Autokonzerns  der Welt soll, wenn alles gut geht, in  60 bis 90 Tagen abgeschlossen sein.  Allein  in den USA stehen 21.000  Jobs in 14 Werken vor dem Aus - am  Montag soll klar sein, welche es  trifft.
Kanada
Weitere zwölf Prozent der  Anteile an GM werden von  Kanada übernommen.
Patent- und Lizenzgeber
5.6.09
Die Übernahme des  Autobauers Opel  wird für den  neuen Investor Magna  teurer  als bisher  bekannt. Nach  Berechnungen des  Handelsblatts wird  die neue  Gruppe Opel/Vauxhall bis  zum  Jahr 2018 voraussichtlich  mehr  als sieben Mrd. Euro  Zahlungen an  den bisherigen  Mutterkonzern  General  Motors leisten müssen.  Denn  die Ex-Mutter ließ sich für die  Zukunft  umfangreiche  Zahlungen  garantieren.
So kassiert GM auch nach der  Abkoppelung von Opel weiter  allein  6,5 Mrd. Euro  Lizenzgebühren. Nach  internen Unterlagen der  Bundesregierung, die dem  Handelsblatt vorliegen,  gewährt GM  seiner Ex- Tochter zwar Zugang zu  allen  geistigen Eigentumsrechten  des  insolventen US- Autobauers - Opel  muss dafür  aber weiter  Lizenzgebühren  zahlen, die lediglich  für eine  Übergangsphase reduziert  werden.
In dem Memorandum of  Understanding einigten sich  Magna und GM auch auf die  Nutzung der  Patente und die  im Gegenzug zu zahlenden  Lizenzgebühren. Opel erhält  demnach Zugang "zu  allen  geistigen Eigentumsrechten  von GM". Die Lizenz erstreckt  sich über den gesamten  Lebenszyklus der Produkte -  mit Ausnahme spezieller  Technologie wie  beispielsweise der mit  Brennstoffzellen. Diese  Ausnahmen müssten "im  Einzelnen definiert werden".
Die von Opel zu zahlenden  Lizenzgebühren werden  demnach von aktuell 5% bis  2015  zurückgefahren, ehe sie  dann wieder das heutige  Niveau erreichen sollen. Im  Gegenzug werde  Opel nach  Aussage einer mit den  Verhandlungen vertrauten  Person für die  Entwicklungsarbeit  allerdings  bezahlt.
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Fahrzeugmarken
Hummer
3.6.09
Kurz nach seinem Insolvenzantrag  hat der amerikanische Autobauer  General Motors (GM) bereits  einen  Käufer für seine Geländewagen- Marke Hummer gefunden. Nach einer  gemeinsam  veröffentlichten Erklärung  geht die Sparte an den chinesischen  Spezialmaschinen-Hersteller  Sichuan  Tengzhong Heavy Industrial  Machinery.
Sichuan Tengzhong Heavy Industrial Machinery (Kaufinteressent Hummer)
Der Verkauf der einstigen Kultmarke  soll bis September abgeschlossen  sein, erklärte GM am  Dienstag  (Ortszeit). Analysten gingen davon  aus, dass der Verkaufspreis unter  den von GM  vormals angestrebten  500 Millionen Dollar (rund 349  Millionen Euro) liegen werde.  Zunächst hatte  GM die Identität des  Kaufinteressenten geheimgehalten.
Buick
Cadillac
Chevrolet
Die Pläne von Magna gehen weit über  Deutschland und Opel hinaus. Der  Zulieferkonzern will mit  Hilfe von General  Motors (GM) Zugang zum russischen  Markt. „Wir streben an, dass wir auch die  Vertriebsrechte für die GM-Marke  Chevrolet für Russland und die anderen  Nachfolgestaaten der  Sowjetunion  bekommen“, sagte Magna-Europachef  Siegfried Wolf. In der gesamten Region  könnten die verkauften Stückzahlen in  den kommenden Jahren von aktuell 300  000 auf etwa eine  Million steigen.
Magna will von GM nicht nur die  Vertriebsrechte, sondern auch die  Produktion in Russland und  den  Nachbarstaaten übernehmen. General  Motors fertigt in St. Petersburg,  Kaliningrad und im  südrussischen  Togliatti. Außerdem soll ein GM-Werk in  Usbekistan in Zukunft unter der Regie  von  Magna produzieren. In diesen Fabriken  mit einer Jahresproduktion von mehreren  100 000  Autos dominiert die Marke  Chevrolet (früher Daewoo aus Korea).
Corvette
GMC
Pontiac
Saturn
Autohändler Penske (Kaufinteressent)
5.6.09
Für seine US-Marke Saturn hat  GM unterdessen einen Käufer  gefunden: Mit dem Autohändler  Penske Automotive Group sei ein  Vorvertrag geschlossen worden,  teilte GM am Freitag mit. Die  Vereinbarung sehe vor, dass  mehr als 350 Händler und 13'000  Arbeitsplätze erhalten blieben.
Die Transaktion soll im dritten  Quartal des laufenden Jahres  abgeschlossen werden. Penske  ist  in den USA nach Umsatz die  zweitgrösste Autohandelsgruppe  nach Auto Nation und hat für  Daimler in den USA den Vertrieb  des Kleinwagens Smart  übernommen. Über Saturn wird  bisher  auch der Opel Astra in  Amerika verkauft.
(Südkorea)
Holden (Australien)
Saab (Schweden)
Neu-GM
5.6.09
„Neu-GM“ ist der Arbeitstitel für das  Unternehmen, das nach dem Willen  der Regierung schon  innerhalb von 60  bis 90 Tagen im Insolvenzverfahren  aus den besten Teilen des  gescheiterten  Autokonzerns  geschmiedet werden soll. Über das  restliche „Alt-GM“, in dem  unerwünschte Teile  zurückbleiben, ist  in den Ankündigungen dieser Woche  kaum ein Wort verloren worden; damit  beschäftigen sich jetzt die Abwickler.
3.6.09
Neues Unternehmen unter  Staatsführung
Der Umstrukturierungsplan für GM  sieht vor, dass der Großteil der  Vermögenswerte in ein neues  Unternehmen ausgelagert wird. Die  amerikanische Regierung soll 60  Prozent davon übernehmen,  die  kanadische Regierung 12,5 Prozent.  17,5 Prozent gehen an die  Automobilarbeitergewerkschaft UAW  und 10 Prozent an die Inhaber von  Firmenanleihen der  bisherigen GM.
4. US-Regierung
28.5.09
Der erste Rettungsgipfel der  Bundesregierung mit Vertretern der  US-Regierung und General  Motors  sowie den Opel-Interessenten Fiat  und Magna war in der Nacht zum  Donnerstag  ergebnislos abgebrochen  worden. GM hatte einen  überraschenden neuen Finanzbedarf  für Opel  in Höhe von 300 Millionen  Euro angemeldet.
Ältere Meldungen
Barack Obama (US-Präsident)
29.5.09
Nicht noch einmal will sich die Kanzlerin  von den Mitarbeitern aus dem US-  Finanzministerium  vorführen lassen. Dieses  Mal hat Angela Merkel vorgesorgt. Um  15.15 Uhr kommt es zu einem  vorentscheidenden Telefonat. Mit niemand  anderem als Barack Obama, dem  amerikanischen  Präsidenten. Die beiden  sind nicht allein in der Leitung.
31.5.09
Präsident Barack Obama bereitete die US-  Öffentlichkeit am Samstag auf eine der  größten  Pleiten in der Geschichte der  größten Volkswirtschaft vor: „Ich hätte es  vorgezogen, mich ganz  herauszuhalten“,  sagte er in einem Interview des TV-Sender  NBC News. „Aber dann hätten wir  eine  Abwicklung erlebt, einen Konkurs, in dem  ein riesiges Gebilde mit enormer  Bedeutung für  unsere Wirtschaft in seine  Einzelteile zerbrochen worden wäre.“ Die  Regierung rechnet damit,  dass GM nach  Finanzspritzen von fast 20 Mrd. Dollar  weitere 40 Mrd. Dollar benötigt.
27.5.09
US-Präsident Barack Obama will  mit einer  Entscheidung über das  weitere Vorgehen  bis zum  Ende  des Ultimatums am 1. Juni  warten. Laut «New York Times»  plant  Washington nach einer  möglichen  Insolvenz von GM 70  Prozent der Anteile  zu  übernehmen. Um eine Insolvenz  abzuwenden, müssten  zehntausende  Gläubiger einem  milliardenschweren  Schuldenverzicht  zustimmen.  Dies gilt  unter Experten aber als  höchst  unwahrscheinlich.
Steven Rattner (Obama administration adviser)
Treasury Department
Timothy F. Geithner (Finanzminister)
John Blum (stv. Finanzminister)
State Department
Hillary Clinton (Außenministerin)
US-Außenministerin Clinton sichert  Steinmeier Hilfe zu
Deutschland ringt um Opel - und hofft  dabei auch auf Unterstützung aus  den USA. In einem  Telefonat mit  seiner Amtskollegin Clinton hat  Außenminister Steinmeier offiziell  um Beistand  gebeten - und eine  Zusage für die "größtmögliche  amerikanische Unterstützung"  bekommen.
Verstimmt über das Verhalten der  US-Vertreter reagierte auch der  deutsche Aussenminister  Frank-  Walter Steinmeier. Er sei «irritiert,  dass die Mitteilung über eine  Finanzierungslücke von  300  Millionen Euro erst unmittelbar vor  der Sitzung bekannt wurde und  nicht  davor», sagte der  Vizekanzler in  Berlin. Er fügte  hinzu: «Das hätte  man früher  wissen können und eher  sagen  müssen.» Der  Aussenminister  kritisierte: «Die  Kommunikation  zwischen Europa  und USA ist  nicht gut genug.» Er  werde mit  seiner US-Kollegin Hillary  Clinton  «dringlich darum bitten»,  dafür  zu  sorgen, dass sich dieser  Zustand  ändere. «Ich plädiere dafür,  dass  sprechfähige Vertreter  der US-  Regierung und des  Finanzministeriums zugegen sein  werden.» Gebraucht werde eine  «konstruktive Beteiligung von  General Motors und der US-  Regierung».
Auto Task Force (US-Kongress)
The government’s auto task force  has its own advisers, led by the  former investment bankers  Steven  Rattner and Ron Bloom. The team  also has brought in several  restructuring veterans,  notably  Matthew Feldman, formerly a partner  at the law firm Willkie, Farr &  Gallagher, and Harry  Wilson,  formerly an executive at the  distressed-debt-focused hedge fund  Silver Point Capital.
In addition, the auto task force has  retained the services of the  investment bank Rothschild, led  by  Todd Snyder, and the law firm  Cadwalader, Wickersham & Taft, led  by John J. Rapisardi, and  the Boston  Consulting Group, to provide  forecasts for auto sales.
Steven Rattner
Ron Bloom Wütend
29.5.09
Um 15.15 Uhr kommt es zu einem  vorentscheidenden Telefonat. Mit niemand  anderem als  Barack Obama, dem  amerikanischen Präsidenten. Die beiden  sind nicht allein in der Leitung.  Auch der  frühere Harvard-Absolvent Bloom ist dabei,  der Mann also, der in den kommenden  Stunden immer wieder virtuell per  Videokonferenz im Kanzleramt präsent  sein wird.
28.5.09
Diese „skurrile Nacht“, wie es  Wirtschaftsminister zu Guttenberg  anschließend auf den Punkt  bringt, war  kein Dilettantismus der Amerikaner. Nein,  auf der anderen Seite saßen Profis wie der  ehemalige Investmentbanker Ron Bloom.  Der ist nur einer von drei erfahrenen Lazard-  Bankern,  die inzwischen im US-  Finanzministerium dafür sorgen, dass die  absehbare Insolvenz des  Autogiganten  General Motors nicht zum totalen Fiasko  für den amerikanischen Steuerzahler wird.   „Das sind Leute, die den Wall-Street-Poker  bestens verstehen“, sagt ein Frankfurter  Banker. „Die  reizen ihr Blatt bis zum  Letzten aus.“
Matthew Feldman
Harry Wilson
Todd Snyder (Rothschild) Wütend
Die gesammelte deutsche Polit-  Prominenz gibt sich im  Kanzleramt die Ehre - und für die  US- Regierung sitzt ein  drittklassiger Abgesandter mit am  Tisch, ein Unterhändler mit nur  eingeschränkter  Entscheidungsgewalt. Mehrmals  muss die Sitzung unterbrochen  werden, damit  der Mann mit  Washington konferieren kann.
Am Mittwoch nachmittag hatten  zunächst führende Beamte der  Bundesregierung und der  betroffenen Landesregierungen  beraten; die Landesvertreter  hatten sich zuvor in ihren  Interessen  über Opel-Standorte  abgestimmt. Fachanwälte aller  Seiten waren immer dabei. Dann  kamen  Todd Snyder, ein vom  amerikanischen  Finanzministerium beauftragter  Investmentbanker, Forster  sowie  John Smith dazu.
Bei den Beratungen in Berlin  wurde seitens der  Bundesregierung registriert, der  Beauftragte der  amerikanischen  Regierung, Snyder, habe in  Wirklichkeit kein  Verhandlungsmandat.  Zwischendurch gab es mehrmals  Videokonferenzen mit Ron Blum,  einem der wichtigsten Berater  des  amerikanischen Finanzministers  Geithner. Blum hatte dem  Vernehmen nach nicht nach  Berlin kommen können, weil er  auch mit der Übernahme des  Automobilherstellers Chrysler  durch  Fiat befasst ist.
Das US-Finanzministerium hat  einen Angestellten mit Zeitvertrag  geschickt, Todd Snyder, der  eigentlich bei der Investmentbank  Rothschild arbeitet. Das ist so  sehr gegen jedes internationale  Protokoll, dass Snyder bei den  Spitzenrunden mit der Kanzlerin,  ihren wichtigsten Ministern und  den Ministerpräsidenten der Opel- Länder nicht mal hineindarf.  Stattdessen wird immer wieder  Bloom angewählt.
John J. Rapisardi (Cadwalader)
Boston Consulting Group
5. ca. 700 Lieferanten
darunter Magna
6. Gläubiger
Was Opel im Pleitefall droht
Opel retten, nur wie? Wenn die  schnelle Rettung durch Fiat oder  Manga scheitert, zieht die  Politik  auch eine "geordnete Insolvenz" in  Erwägung - doch welche Zukunft  hätte die deutsche  Traditionsmarke  in diesem Fall? SPIEGEL ONLINE  gibt einen Überblick über mögliche  Folgen.
Banken
7. ca. 1.600 Händler/Geschäftspartner
Paul Schäfer (Opel-Händlerverbands VDOH)
Helmut Blümer (Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK)
Thomas Bieling (Sprecher des Opel-Händlerverbands)
Eine Insolvenz von Opel würde  unweigerlich dazu führen, dass die  Mehrheit der rund 2000 Händler  in  Deutschland nicht überleben würde,  sagte der Sprecher des Opel- Händlerverbands, Thomas  Bieling,  der „Automobilwoche“.
Albert Still (Vizechef des europäischen Opel-Händlerverbandes Euroda)
29.5.09
Auch der Vizechef des europäischen  Opel-Händlerverbandes Euroda,  Albert Still, warnte vor einer  Insolvenz: „Das wäre für die Händler  die schlechteste Lösung. Wenn es  dazu käme, putzt es  mindestens ein  Drittel der Händler weg – und zwar in  ganz Europa.“ 
Opel Händler Vermiet GmbH
8. Tochtergesellschaften
GMAC VersicherungsService GmbH
Opel Special Vehicles GmbH (OSV)
OPEL Live GmbH
GMAC Bank GmbH
9. "Experten"
Oliver Weirauch Unternehmensberatung Droege
Norbert Wittemann (Berater von PRTM)
Willi Diez Universität Geislingen
Der Automobilexperte Willi Diez  warnte vor leeren Versprechungen für  den Erhalt der  Arbeitsplätze bei  Opel. Politik und Gewerkschaften  sähen die Lage von Opel zu rosig  und  forderten von den Investoren  Standort- und  Beschäftigungsgarantien, die nicht  erfüllbar seien.  "Wer sagt, ich  garantiere die Arbeitsplätze für die  nächsten Jahre, ist nicht seriös",  sagte der  Chef des Geislinger  Instituts für Automobilwirtschaft.
Ferdinand Dudenhöffer (Uni Duisburg-Essen)
Arndt Ellinghorst (Credit Suisse)
Ulrich Kater (Deka-Bank-Chefvolkswirt)
Nach Ansicht von Deka-Bank- Chefvolkswirt Ulrich Kater würde ein  Aus von Opel dagegen keinen  Domino-Effekt in der regionalen  Wirtschaft an den Opel-Standorten  auslösen. Anders als etwa bei  den  Banken gebe es im Falle Opel  "keinen systemischen  Zusammenhang" zu den übrigen  Unternehmen der Branche, wo die  Pleite des einen auch das Ende des  anderen bedeuten könne.
Albrecht Denninghoff (Autoanalyst der BHF Bank)
Klaus Zimmermann (DIW-Institut)
Auch DIW-Präsident Klaus  Zimmermann kritisierte die  Bemühungen der Politik. In einem  Gespräch mit der „Neuen  Osnabrücker Zeitung“ sagte er, die  Politik lasse sich aus  wahlkampftaktischen Gründen  „Schritt für Schritt in  unverantwortliche Abenteuer  hineinziehen,  die mit diesem  Rettungsversuch nicht enden  werden“. Dies sehe er mit großer  Sorge. Mit dem  Konzept,  Unternehmen durch staatliche  Finanzspritzen retten zu wollen, sei  der Staat auf dem  Weg, sich  „hoffnungslos zu überfordern“,  kritisierte Zimmermann. „Das werden  wir auf Jahre  spüren - nicht nur in der  politischen Mentalität, sondern auch  bei den Defiziten der öffentlichen  Haushalte.“ Auch Zimmermann  sprach sich dafür aus, bei Opel ein  geordnetes Insolvenzverfahren  durchzuführen. Dieses sei am besten  geeignet, ein Konzept zu finden, das  langfristig durch einen  Umbau des  Unternehmens zu seiner Erhaltung  führe.
Michael Hüther (Instituts der deutschen Wirtschaft)
29.5.09
Der Direktor des arbeitgebernahen  Instituts der deutschen Wirtschaft  (IW), Michael Hüther, hat  das  zögerliche Verhalten der  Bundesregierung in der Insolvenz- Debatte um Opel scharf kritisiert  „Die jetzigen Gespräche in Berlin  zeigen, dass der Staat bei  Strukturentscheidung über  Unternehmen überfordert ist",  sagte er am Freitag im Gespräch  mit Handelsblatt.com mit Blick  auf den Verlauf der  Rettungsverhandlungen.
Hans Werner Sinn (Ifo-Institut)
Wirtschaftsforscher Hans-Werner  Sinn warnte indes vor zu hohen  staatlichen Sicherheiten. Der  Staat  dürfe sich vor Wahlen nicht  erpressen lassen, sagte der Ifo-Chef  der „Passauer Neuen  Presse“. „Die  Bieter wollen riesige Geldbeträge als  Sicherheiten, sechs bis acht  Milliarden Euro.  Das macht bis zu  300 000 Euro pro Arbeitsplatz“,  sagte Sinn. Für das Geld könne man  fast zwei  neue Opel-Firmen bauen.
Sinn sprach sich für eine geordnete  Insolvenz aus. „Die geordnete  Insolvenz ist in jedem Fall  notwendig,  um die Ansprüche der Alteigentümer  und der Gläubiger zu begrenzen.“  Aufgabe der  Insolvenz sei es, einen  Neuanfang für das Unternehmen zu  ermöglichen, indem die Altansprüche  zurückgedrängt werden. „Ein  Verzicht auf eine Insolvenz schützt  die Banken, die Insolvenz  schützt  stattdessen die Arbeitsplätze.“
Wolfgang Meinig (Bamberger Forschungsstelle für Automobilwirtschaft)
30.5.09
Ich gebe dem Merger eine Erfolgsquote  von 20 bis 30 Prozent", sagt Wolfgang  Meinig von der  Bamberger  Forschungsstelle für Automobilwirtschaft  (FAW). "Das Thema Opel wird uns in  den  kommenden Wochen sicher nicht  weniger  intensiv beschäftigen. Die  Zukunft des  deutschen  Autobauers bleibt  extrem  wackelig." 
10. Management Adam Opel GmbH
Hans Demant (Vorsitzender)
Für die Teilnahme am Treffen im  Kanzleramt am 27.5.09 gibt es keine  Belege.
Reinald Hoben
Holger Kimmes
Thomas A. McMillen
Marco Molinari
Alain Visser
Aufsichtsrat
Armin Schild
29.5.09
Diese Einschätzung teilt auch Opel- Aufsichtsrat Armin Schild. Das  Magna-Konzept sei am  tragfähigsten, sagte der Bezirksleiter  der IG Metall Frankfurt im  Bayerischen Rundfunk. Es werde  jedoch noch eine Menge zu  verhandeln sein. Es sei Eile geboten,  unterstrich er: „Die GM- Insolvenz  steht unmittelbar bevor, jetzt läuft die  Sanduhr ab.“ Deshalb plädiere er  dafür, „jetzt die  Brückenfinanzierung  rechtzeitig vor der Insolvenz auf die  Beine zu stellen, sich aber noch  nicht  endgültig festzulegen auf einen  der beiden Investoren“.
Berater
Roland Berger (Berater von Opel?)
Firmengründer Roland Berger  fungierte als Schaltstelle  zwischen Opel und der  Bundesregierung  im Ringen um  eine Zukunft für den Autobauer  und arbeitete eng mit dem  italienischen  Autohersteller Fiat  zusammen.
Jobst Wellensiek (Insolvenzverwalter)
29.5.09
Wie Unternehmenskreise berichten,  lässt sich der Opel-Vorstand vom  renommierten  Insolvenzverwalter  Jobst Wellensiek beraten. Zudem  arbeitet die Rechtsanwaltskanzlei  Clifford  Chance nach Angaben der  Nachrichtenagentur Reuters schon  an einem Plan für die Insolvenz von   Opel.
Er ist einer der profiliertesten  Insolvenzverwalter der  Bundesrepublik - und hilft jetzt dem  Autobauer Opel, wenn dessen  Mutterkonzern General Motors in die  Insolvenz geht. Wichtig ist  ihm, früh  dabei zu sein. "Der Beginn eines  Insolvenzverfahrens kann mit einer  Sprintstrecke  verglichen werden.  Manchmal muss der  Insolvenzverwalter Tag und Nacht  durcharbeiten", sagte  Wellensiek  dem Tagesspiegel.
Die Insolvenz des Rüsselsheimer  Autobauers Opel mit seinen rund  25.000 Beschäftigten in vier  deutschen Werken wird unter den  neuen Gegebenheiten sehr  wahrscheinlich. Der Konzern richtet   sich darauf ein. Der bekannte  Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek  berät den Vorstand.
Clifford Chance
Den Ernstfall bereitet der Autobauer  offenbar schon vor: Die  Rechtsanwaltskanzlei Clifford  Chance soll bereits Insolvenzpläne  ausarbeiten und deshalb Experten  zusammengezogen haben,  berichtet  die Nachrichtenagentur Reuters aus  Kreisen.
11. Gewerkschaften
IG Metall
Armin Schild (IG-Metall-Bezirkschef)
Die IG Metall warnte vor übereilten  Entscheidungen bei der Auswahl  eines Bieters. "Uns zwingt  niemand,  Opel jetzt zu verscherbeln für  Konzepte, die kein Mensch  tatsächlich zum jetzigen  Zeitpunkt  zuverlässig prüfen kann, und von  denen niemand genau weiß, ob sie  langfristig tragen",  sagte der  Frankfurter IG-Metall Bezirksleiter  Armin Schild der "Berliner Zeitung". 
12. Insolvenzgericht Frage
29.5.09
Die Entscheidung über den  Insolvenzverwalter für Opel fiele  beim Amtsgericht Darmstadt. Dort  haben sich die zuständigen  Richter auf ein langes  Wochenende eingerichtet. Im  Gegensatz zu  vielen anderen  großen Insolvenzverfahren hat die  Politik aber offenbar bislang  keinen Versuch  unternommen, auf  die Auswahl Einfluss zu nehmen.  So berichten jedenfalls  Justizkreise aus  Darmstadt.
Möglicherweise, so hieß es  Fachkreisen, würden im Fall Opel  wegen der Komplexität auch zwei  Insolvenzverwalter bestellt. Berger  würde ohnehin nur die Rolle des  Restrukturierungsberaters  zufallen.
Wie läuft ein Insolvenzverfahren in  Deutschland ab?
Ein zahlungsunfähiges  Unternehmen muss einen Antrag  beim zuständigen Amtsgericht  stellen.  Dieses prüft, ob das  verbliebene Vermögen die  absehbaren Verfahrenskosten  deckt. Falls das  nicht der Fall ist,  wird er abgelehnt und die Firma  liquidiert. 
Wird ihm stattgegeben, setzt das  Gericht einen vorläufigen  Insolvenzverwalter ein, der das  Vermögen sichern und, wenn  möglich, den Betrieb fortführen  muss. Der Insolvenzverwalter ist  meist ein spezialisierter Anwalt  und die entscheidende Person für  die Zukunft des Unternehmens -   er kann zu dessen Retter werden.  Der Vorstand oder die  Geschäftsführung sind während  des  Verfahrens entmachtet, es  sei denn, der Insolvenzrichter  erlaubt eine Insolvenz in  Eigenverwaltung. 
Bundeswirtschaftsminister Karl-  Theodor zu Guttenberg schließt  eine Opel-Insolvenz nicht aus,  sollten die USA bis zu dem von  der Bundesregierung geforderten  Termin am Freitagnachmittag  nicht reagieren. Wenn das  Ultimatum verstreichen sollte,  könne das im Endeffekt bedeuten,  dass  bei einer GM-Insolvenz  auch  eine Opel-Insolvenz "mit  infrage  stehe", sagte Guttenberg  am  Donnerstagabend im ZDF.  Das  wolle die Bundesregierung  zwar  verhindern, müsse es aber  im  Blick behalten.
Guido Stephan, Richter (Amtsgericht in Darmstadt)
Als Insolvenzrichter am Amtsgericht  in Darmstadt gehört er zu den vier  Richtern, die sich im Fall  der  Insolvenz mit Opel befassen  müssten. Stephan ärgert es, wenn  die Insolvenz einer Firma  pauschal  mit ihrem Ende gleichgesetzt wird.
"Ziel des Insolvenzverfahrens ist es,  das Unternehmen zu erhalten", sagte  Stephan der taz. "Es  geht nicht um  Liquidierung, sondern um  Sanierung." Allerdings würde auch  ein Insolvenzverwalter  um einen  Stellenabbau bei Opel nicht  herumkommen. 
Insolvenzverwalter
Roland Berger (Berater von Opel?) Frage
Die Unternehmensberatung  Roland  Berger und der  Insolvenzexperte  Horst  Piepenburg haben  sich für den  Fall einer Opel-Insolvenz ins Spiel  gebracht. Das erfuhr das  Handelsblatt aus  Unternehmens-  und Beraterkreisen.
Firmengründer Roland Berger  fungierte als Schaltstelle  zwischen  Opel und der  Bundesregierung  im  Ringen um  eine Zukunft für den  Autobauer  und arbeitete eng mit  dem  italienischen  Autohersteller Fiat   zusammen.
Horst Piepenburg (Insolvenzexperte) Frage
Die Unternehmensberatung  Roland Berger und der  Insolvenzexperte Horst  Piepenburg haben  sich für den  Fall einer Opel-Insolvenz ins Spiel  gebracht. Das erfuhr das  Handelsblatt aus  Unternehmens-  und Beraterkreisen. Piepenburg  gilt als einer der erfahrensten  Insolvenzverwalter  Deutschlands.  Unter anderem war er für den Fall  Babcock-Borsig engagiert wo es  um insgesamt  25 000  Arbeitsplätze ging.
13. Kunden
Auch die Kunden des Rüsselsheimer  Autobauers werden zunehmend  nervös – allein in  Deutschland gibt es  rund 5,5 Millionen Opelfahrer. Vor  allem jene, die sich in den  vergangenen  Jahren einen Neuwagen  gegönnt haben, treibt die bange  Frage um, wer im Ernstfall für die  Reparaturen ihres Autos aufkommt.  Opel gewährt auf Neuwagen eine  zweijährige  Herstellergarantie, die bei  einer Insolvenz ins Leere laufen  könnte. 
14. 55.000 Mitarbeiter in Europa
11.6.09
Insgesamt wolle der kanadische Zulieferer in den kommenden Jahren  europaweit 11 600  Arbeitsplätze  streichen, berichtet die  Tageszeitung „Die Welt“ am  Donnerstag unter Berufung auf  den  vorläufigen Geschäftsplan Magnas.  Bislang sei davon ausgegangen  worden, dass europaweit  rund 10  000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten, davon 2500 in Deutschland.  Opel beschäftigt  in Europa 55 000  Mitarbeiter. 
10.6.09
Der Schuss könnte kräftig nach hinten  losgehen: Fiat war als Opel- Investor  unbeliebt, weil man  bei den  Italienern zu  viele Stellenstreichungen erwartet hatte.  Nun deutet immer mehr darauf hin,  dass  Magna nach dem Einstieg bei  Opel auch Produktion von  Deutschland ins Ausland  verlagern  wird.
4.6.09
Eine Betriebsversammlung ist gerade für Opel eigentlich nichts Äußergewöhnliches mehr. Es gab  schließlich recht viele in den vergangenen Monaten. Aber die heutigen Versammlung war dann  doch sehr speziell: Schließlich trat erstmals Magna-Chef Wolf auf um zu erklären, wie es mit Opel  weitergehen soll - vor allem auf Märkten außerhalb Europas. Und da sieht es böse aus.
31.5.09
Arbeitnehmern sollen 10% der Anteile  übernehmen.
Betriebsräte
Klaus Franz (Gesamtbetriebsrat)
Rainer Einenkel (Werk Bochum)
Harald Lieske Betriebsratschef Eisenach)
Der Betriebsratschef des Eisenacher  Opel-Werks, Harald Lieske, ist nicht  enttäuscht darüber,  dass der Opel- Gipfel im Kanzleramt keine  Entscheidung über die Zukunft des  Autoherstellers  gebracht hat.  Angesichts der komplizierten Materie  habe er kein Ergebnis erwartet,  sagte  Lieske. Zugleich betonte er,  dass die Gewerkschaftsseite für eine  Übernahme durch den  Autozulieferer  Magna plädiere.
Pensionskasse
So ist noch unklar, wer die  Pensionsverpflichtungen von Opel  an seine Mitarbeiter in Höhe von  fünf Milliarden Euro übernimmt. 
Beteiligungs AG
5.6.09
Der Opel-Betriebsrat will mit einer  eigenen Firma in die  Verhandlungen über eine  Mitarbeiterbeteiligung an einer  neuen unabhängigen Opel- Gesellschaft gehen. „Der Gesamt- und  Konzernbetriebsrat der  Adam Opel GmbH hat in seiner  heutigen Sitzung einstimmig den  Beschluss gefasst, eine  Aktiengesellschaft zu gründen“,  teilte Gesamtbetriebsratschef  Klaus  Franz am Freitag in  Rüsselsheim mit.
Diese Gesellschaft solle im  Rahmen des angestrebten  Sanierungsprozesses bei Opel  nicht nur  über die Beteiligung der  Arbeitnehmer verhandeln,  sondern auch langfristig „den  Beitrag der  Arbeitnehmer und  Arbeitnehmerinnen verwalten“.  Die Beschäftigten sollten über die  Gesellschaft  „mittelbar an ´New  Opel´ beteiligt werden“, teilte  Franz mit. 
15. Produktions- Standorte
Siehe auch
Deutschland
10.6.09
Der kanadisch-österreichische  Autozulieferer Magna will nach  vollzogener Opel-Übernahme laut  einem  Pressebericht einen Teil der Produktion  ins Ausland verlagern. Betroffen sei die  Fertigung  von Motoren und Getrieben,  schreibt die "Frankfurter Allgemeine  Zeitung" unter Berufung auf ein  Schreiben  des Bundeswirtschaftsministeriums vom  5. Juni an den Haushaltsauschuss des  Bundestages.
Kaiserslautern (3.500 Mitarbeiter)
Eisenach (1.900 Mitarbeiter)
Matthias Doht (OB Oberbürgermeister Eisenach)
Bochum (5.300 Mitarbeiter)
Tillmann Neinhaus (Chef der IHK Bochum)
Rüsselsheim (Hessen) (18.300 Mitarbeiter)
Europa
Polen
Polen ist mit rund 3 600  Beschäftigten der wichtigste  Standort von GM Europe in  Osteuropa. Im  Werk in Gliwice  (Gleiwitz) werden der Astra und der  Zafira hergestellt. Dort wird  angesichts der  Wirtschaftskrise nur  noch in zwei Schichten gearbeitet.  250 Arbeiter verlieren zum Ende des  Monats ihre Stelle.
Gleiwitz
Spanien
In Spanien hat GM Europe 7 000  Mitarbeiter, die meisten im Opel- Werk bei Zaragoza. Politiker  der  Region und die Gewerkschaften  warnen vor Massenentlassungen. Die  Regionalregierung  erwägt finanzielle  Unterstützung für Investoren, will im  Gegenzug aber nur geringe  Personalkürzungen zulassen.
Zaragoza
Belgien
Werk Antwerpen
16. Bundesländer
Hessen
31.5.09
Der Haushaltsausschuss des hessischen  Landtags stimmte am Sonntag in  Wiesbaden ohne  Gegenstimme dem  Landesanteil in Höhe von 447 Millionen  Euro zu. Dies ist die mit Abstand  größte  Bürgschaft aller Bundesländer mit Opel- Standorten. Im südhessischen  Rüsselsheim  befindet sich das Opel- Stammwerk mit der höchsten Zahl an  Beschäftigten des Konzerns in  Deutschland.
Roland Koch (CDU) Wütend
Der hessische  Ministerpräsident Roland Koch  (CDU) verteidigte dennoch den  Einstieg von Magna  bei Opel.  "Das betriebswirtschaftliche  Konzept gibt uns das  Vertrauen, dass das  Unternehmen  eine  Zukunftschance hat", sagte er  der "Welt am Sonntag". Im  Übrigen würden jetzt "viele  Nebelbomben" geworfen, um  die Käufer zu diskreditieren.  Koch fügte hinzu, es gehöre  "zu den  Aufgaben des  Staates, in  Ausnahmesituationen die  zerstörerische Radikalität des  Marktes zu  stoppen". Es  müsse aber jeder Einzelfall  geprüft werden. Vor diesem  Hintergrund wollte er auch  Staatshilfen für den  Handelskonzern Arcandor  nicht ausschließen.  Eigentümer und Banken  müssten dabei aber "einen  sehr nachhaltigen Beitrag"  liefern.
31.5.09
29.5.09
Hessens Ministerpräsident  Roland  Koch  (CDU) schätzt  nun die Chance  auf eine  europäische  Opel-Lösung  auf  "fifty-fifty"  ein. Niemand solle  von  einem besseren  Wert  ausgehen,  sagte er  am  Freitag in  Frankfurt vor  dem  erneuten Opel-Gipfel in  Berlin.  "Wir warten auf ein Signal aus  den  USA." Der Ausstieg von  Fiat sei  zumindest besser für  die  Übersichtlichkeit  der  schwierigen  Verhandlungen,  meinte  Koch. Das  Unternehmen habe wohl  eingesehen,  dass es  die  zahlreichen  offenen  Fragen  zu seinem Konzept nicht  auf  die Schnelle klären könne.
Wirtschaftsminister Dieter Posch
Der hessische  Wirtschaftsminister Dieter Posch  (FDP), der in Sachen Opel zuvor  auffällig  zurückhaltend agiert  hatte, brachte sich mit Kritik an  Koch in die Schlagzeilen. Der  Minister und  Koalitionspartner  hielt dem Ministerpräsidenten vor,  er laufe Gefahr, zu sehr als  Autobauer  aufzutreten, und  mahnte in der „Frankfurter  Rundschau“, das Engagement  des Staates dürfe  nicht über  abgesicherte Bürgschaften  hinausgehen. Nichts anderes  hatte allerdings auch Koch  jemals  gesagt, und der FDP- Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn  beeilte sich denn auch  klarzustellen, dass es „keinen  Streit“ mit Koch gebe.
Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD)
Oppositionsführer Thorsten Schäfer- Gümbel (SPD) nutzte das Störfeuer  Poschs, um die Rolle  seiner Partei  bei der Suche nach einer stabilen  Lösung für Opel hervorzuheben. Falls  die  Liberalen bei der Genehmigung  einer Landesbürgschaft  querschießen sollten, könne die  Union  darauf bauen, dass die SPD  ihr in dieser Frage zu einer Mehrheit  im Landtag verhelfen werde,  stellte  Schäfer-Gümbel in Wiesbaden klar.
Haushalts- und Finanzausschüsse
31.5.09
Die Landtage von Nordrhein-Westfalen und  Hessen haben eine Beteiligung ihrer  Bundesländer am  Opel-Rettungskonzept  gebilligt. Die Haushalts- und  Finanzausschüsse der beiden  Landesparlamente beschlossen in  Sondersitzungen am Sonntag nach  Angaben von Sprechern  die in dem Plan  vorgesehene anteiligen Bürgschaften von  150 Mio. Euro an dem insgesamt 1,5  Mrd.  Euro schweren Überbrückungskredit von  Bund und Ländern für den angeschlagenen  Autobauer.
McKinsey (Berater, Gutachten)
Die Unternehmensberatung  McKinsey bewertet die Magna- Pläne in einem Gutachten für die  hessische Landesregierung zwar  als "plausibel". Der  Geschäftsplan sei aber  "ambitioniert".
NRW
Auch der Haushalts- und Finanzausschuss  des Düsseldorfer Landtags stimmte einer  Bürgschaft  einstimmig zu. Damit wird  Nordrhein-Westfalen für 150 Millionen der  insgesamt 1,5 Milliarden  Euro  umfassenden Opel-Hilfe von Bund und  Ländern bürgen. Der stellvertretende  Ministerpräsident Andreas Pinkwart (FDP)  unterstrich, dass die NRW-Hilfe verknüpft  sei mit der  Sicherung von Arbeitsplätzen im  Bochumer Opel-Werk. Regierungschef  Jürgen Rüttgers (CDU)  geht davon aus,  dass in Bochum etwa 1800 von derzeit  rund 5170 Stellen abgebaut werden.
Jürgen Rüttgers (CDU) Wütend
29.5.09
NRW-Ministerpräsident Jürgen  Rüttgers (CDU), der an der langen  Verhandlungsnacht im  Kanzleramt  teilgenommen hatte, attackierte das  Management von General Motors  Europa  scharf. Rüttgers sagte der  Rheinischen Post, die Forderung  nach 300 Millionen Euro Soforthilfe  habe überrascht: "Ich glaube,  General Motors Europa braucht ein  neues Management. Dort  herrscht  Chaos."
Bochum
Haushalts- und Finanzausschüsse
31.5.09
Die Landtage von Nordrhein-Westfalen und  Hessen haben eine Beteiligung ihrer  Bundesländer am  Opel-Rettungskonzept  gebilligt. Die Haushalts- und  Finanzausschüsse der beiden  Landesparlamente beschlossen in  Sondersitzungen am Sonntag nach  Angaben von Sprechern  die in dem Plan  vorgesehene anteiligen Bürgschaften von  150 Mio. Euro an dem insgesamt 1,5  Mrd.  Euro schweren Überbrückungskredit von  Bund und Ländern für den angeschlagenen  Autobauer.
Rheinland-Pfalz
31.5.09
In Rheinland-Pfalz mit dem Opel-Werk in  Kaiserslautern waren bereits vorher alle für  die  Landesbürgschaft benötigten  Zustimmungen erteilt worden. Das Land  werde über die Investitions-  und  Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) für gut  100 Millionen Euro bürgen, sagte  Ministerpräsident Kurt Beck.
Kurt Beck (SPD Wütend
Thüringen
31.5.09
Das Land Thüringen wird sich nach den  Worten von Ministerpräsident Dieter  Althaus mit rund 52  Millionen Euro an der  Absicherung des Brückenkredits für Opel  beteiligen. In einer in Erfurt  veröffentlichten  Erklärung begrüßte der CDU-Politiker die  Einigung über das Treuhandmodell für  den  Autobauer als „positives Signal für  Thüringen und speziell für Opel in Eisenach  und die vielen  Zulieferbetriebe“.
Dieter Althaus (CDU) Wütend
17. Treuhänderausschuss Frage
28.5.09
Die Amerikaner wollen offensichtlich  bei der Sanierung der Branche im  eigenen Land die  Auslandsbeteiligungen  weitestgehend aus den Füßen  haben, aber ihr Mitspracherecht nicht  aufgeben. Daher lehnen sie  grundsätzlich das deutsche  Treuhandmodell ab.
27.5.09
Mit der Treuhandlösung für Opel und  einer in weiten Teilen beschlussreifen  Überbrückungsfinanzierung soll Zeit  gewonnen werden, um einen Investor  zu finden. Im  Treuhänderausschuss  sitzen nach Handelsblatt- Informationen aus  Unternehmenskreisen jeweils  zwei  Vertreter des Bundes und von GM  sowie ein fachlich versierter Jurist.  Favorit dafür ist nach  Informationen  aus Beraterkreisen ein Experte der  auf Insolvenzfälle spezialisierten  Kanzlei  Wellensiek. 35 Prozent der  Holding-Anteile soll beim  Treuhandmodell GM halten, 65  Prozent der  Treuhänder. Ein Investor  soll später die 65 Prozent  übernehmen.
zwei Vertreter des Bundes
Vertreter von GM
Kanzlei Wellensiek
18. KfW wg. Bürgschaft
Leitung/Entscheidung und Organisation
Dr. Ulrich Schröder [Vorsitzender des Vorstands]
Verwaltungsrat
Peer Steinbrück
Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg
diverse weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft
Präsidialausschuss
Heinrich Haasis (Präsident DSGV)
Roland Koch
Dr. Michael Meister (MdB)
Franz-Josef Möllenberg Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
Hanns-Eberhard Schleyer Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks
Mittelstandsrat
Organisationsstruktur
EU-Verbindungsbüro
Hilfsprogramme
KfW-Sonderprogramm 2009 für mittelständische Unternehmen
KfW-Kreditprogramm für größere Unternehmen
KfW-Kredite für Konsortialfinanzierungen
Bürgschaftsprogramm
19. Wirtschaftsfonds Deutschland
Bürgschaftsausschuss Bund/Land
Lenkungsausschuss Unternehmensfinanzierung
Die Tätigkeit des  "Wirtschaftsfonds  Deutschland" soll  durch einen  "Lenkungsrat  Unternehmensfinanzierung" begleitet  werden, der sich  aus  Persönlichkeiten  mit besonderen  Erfahrungen in  Wirtschafts- und  Finanzfragen  zusammensetzt.  Der  "Lenkungsrat  Unternehmensfinanzierung" spricht  Empfehlungen  gegenüber dem  "Lenkungsausschuss  Unternehmensfinanzierung" aus.
Lenkungsausschuss Unternehmensfinanzierung
Staatssekretär BMWi
Staatssekretär BMF
Staatssekretär BMJ
Haushaltsausschuss des Bundestages
31.5.09
Auch in Berlin tagte der  Haushaltsausschuss des Bundestages.  Das Rettungskonzept der  Bundesregierung  für Opel stieß dort trotz Bedenken auf  weitgehende Zustimmung. Eine  Entscheidungsbefugnis hatte das Gremium  nicht. Der haushaltspolitische Sprecher der  FDP- Bundestagsfraktion, Jürgen Koppelin,  sagte im Anschluss an die Sitzung, nach  der Erläuterung  durch die  Regierungsmitglieder sehe auch er „eine  Chance für Opel, allerdings auch erhebliche  Risiken“.
In der nicht-öffentlichen Sitzung traten nach  Angaben von Teilnehmern tiefgreifende  Differenzen  zwischen Union und SPD  zutage. Vertreter der Opposition  berichteten nach der gut dreistündigen   Sondersitzung, Finanzminister Peer  Steinbrück (SPD) und Wirtschaftsminister  Karl-Theodor zu  Guttenberg (CSU) hätten  sich über die Risiken des am Vortag  gefundenen Rettungskonzepts  gestritten.  Die beiden Minister selbst sagten nach der  Sitzung nichts dazu.
Steffen Kampeter
Steffen Kampeter ist verärgert: "Die  Amerikaner versuchen uns über den  Tisch zu ziehen",  schimpft der  Haushaltspolitiker der Unionsfraktion.  "General Motors versucht uns über  den Tisch  zu ziehen. Alle wollen  unser Geld." 
Der verstimmte CDU-Politiker kommt  gerade aus dem Haushaltausschuss - dort haben  Bundesfinanzminister  Peer Steinbrück (SPD) und sein  Kollege aus dem Wirtschaftsressort,  Karl- Theodor Freiherr zu Guttenberg  (CSU), vertraulich über ihren  Verhandlungsmarathon in Sachen  Opel berichtet. Fast acht Stunden  lang, bis in den frühen Morgen  hinein, hatten die müde  dreinschauenden Minister im  Kanzleramt gepokert - und doch  keine rettende Einigung finden  können. 
20. Bundesregierung
30.5.09
Opel ist – zumindest vorläufig –  gerettet, Magna steigt ein: In der  Nacht zum Samstag brachte ein   Verhandlungsmarathon den  Durchbruch. Während Finanzminister  Steinbrück begeistert die frohe  Kunde  überbringt, meldet  Wirtschaftsminister Guttenberg  Bedenken an.
Magna will laut Steinbrück kurzfristig  benötigte Finanzmittel bereits in der  nächsten Woche  bereitstellen, ehe  der Bund und die Länder die  Voraussetzungen für die  Zwischenfinanzierung  geschaffen  haben - auch unter Einbeziehung der  jeweiligen Parlamente. "Sie können  sich sicher  sein, dass wir uns diese  Entscheidung nicht leicht gemacht  haben", sagte Steinbrück. Alle  Beteiligten seien sich der Risiken  bewusst. "Aber diese Risiken waren  abzuwägen auch gegen  die Risiken  (...) für den Fall, dass Opel insolvent  gegangen wäre."
Steinbrück zufolge ist der  Überbrückungskredit von 1,5  Milliarden Euro das letzte Angebot.  Alle  Beteiligten hätten sehr deutlich  gemacht, dass sie trotz der  Bundestagswahl Ende September  nicht bereit sein würden,  "irgendetwas draufzulegen." Damit  solle signalisiert werden, dass Bund  und Länder nicht erpressbar seien. 
Zum Ende der Krisenrunde wollten  die CDU-Ministerpräsidenten noch  Details klären mit Blick auf  die  Regierungsbeteiligung der FDP in  Hessen und Nordrhein-Westfalen. Die  Liberalen stehen  einem  Staatsengagement bei Opel  skeptisch gegenüber.
Berlin hatte darauf gepocht, dass der  Überbrückungskredit von zuletzt 1,5  Milliarden Euro nicht  aus  Deutschland abfließt und es dafür  Sicherheiten gibt. Mit der  Zwischenfinanzierung soll  gesichert  werden, dass Opel von der erwarteten  Insolvenz von General Motors nicht  mitgerisssen  wird. Der  Überbrückungskredit wiederum ist  Grundlage für eine befristete  Übernahme von Opel  durch einen  Treuhänder bis zu einem Einstieg  eines Investors.
29.5.09
Fiat zieht sich vorerst aus dem  Auto-  Poker zurück. Auch hinter  der  Offerte von Magna steht ein  Fragezeichen. Der Opel-Gipfel  findet  dennoch statt - allerdings  ohne die  Bieter. Eine Insolvenz  von Opel rückt  näher.
Das Opel-Spitzentreffen am  Freitagnachmittag im Kanzleramt  findet nun doch statt. Nach  Informationen der FTD werden  aber  die möglichen Investoren,  sowie  Vertreter des Opel-  Mutterkonzerns  General Motors  (GM) und der US-  Regierung  zunächst nicht  teilnehmen.
Nach der Absage des  italienischen  Autobauers Fiat  stellt die  Bundesregierung das für  den  Freitagnachmittag geplante  Spitzentreffen zur Zukunft von  Opel  in Frage. Das Spitzentreffen  werde  es nur dann geben, wenn  es etwas  zu besprechen gebe,  sagte Vize-  Regierungssprecher  Thomas Steg in  Berlin.  Interessenten für Opel  müssten  „etwas  Substanzielles  vorzuweisen haben“. Inwieweit die  Beteiligten dies könnten, "weiß  ich  nicht“,  sagte Steg. „Wir  müssen uns  ein wenig gedulden.“  Steg machte  deutlich, dass Fiat  an dem  Treffen  nicht teilnehmen  werde.
Die Bundesregierung hat den  Interessenten für Opel und den  US-  Verhandlungspartnern eine  Frist bis  zum frühen Nachmittag  gesetzt. Bis  14 Uhr soll eine von  den Investoren,  GM und der  US-  Regierung  unterzeichnete  Absichtserklärung  vorliegen.  Nach den Äußerungen  Marchionnes würde nunmehr der  österreichisch-kanadische  Zulieferer  Magna als einziger  ernsthafter  Interessent für Opel  im Rennen  bleiben.
28.5.09
Die Bundesregierung will am 29.5.  erneut einen Anlauf zur Opel- Rettung  unternehmen. Für den  Nachmittag  ist  ein Spitzentreffen geplant. Die  Regierung hofft  dann auf eine  Entscheidung, da  am Wochenende  eine Insolvenz  der Opel-Mutter GM  droht. 
Warum die Opel-Runde scheiterte
Betretene Mienen in Berlin und in  Rüsselsheim. Unverständnis bei  den  Beschäftigten von Opel.  Der  nächtliche Rettungsgipfel für den  deutschen Autobauer im  Kanzleramt  ist gescheitert. Am  Morgen danach  stellt  Handelsblatt.com die  wichtigsten  Fragen - und gibt erste  Antworten  zum  weiteren Schicksal  von Opel.
Nacht der Entscheidung im  Kanzleramt? Die Kanzlerin und  ihre  Minister haben alles  vorbereitet,  die  Rettung von Opel  scheint sicher.  Doch dann  kommt alles anders.  General  Motors will mehr  Geld. Die  Verhandlungen geraten zum  Chaos.  Schon im Vorfeld gab es  ein  schlechtes Omen.  Das  Protokoll des  Scheiterns vom  Handelsblatt.
27.5.09 
Offiziell geht es um die Zukunft  von  Opel. Doch in Wahrheit  bewegt die  Regierungsvertreter an  diesem  Mittwoch im Kanzleramt  vor allem  eines: Wie viele  Arbeitsplätze  können in  Rüsselsheim, in Bochum,  Kaiserslautern und Eisenach gerettet  werden? Der Grund, aus dem  viele  Politiker das  Konsortium um den  kanadisch- österreichischen  Autozulieferer  Magna  favorisieren:  Statt in  Deutschland will das  Unternehmen vornehmlich in  Spanien, Belgien und  Großbritannien  Stellen streichen.  Das sichert  womöglich die  Zustimmung der  deutschen  Politik. Aber sichert es  auch die  Zukunft von Opel?
Bundeskanzleramt
Nach dem Supergipfel im Kanzleramt  in der Nacht vom 27.5. auf den 28.5.  ist das Schicksal von  Opel weiter  offen. In der dramatischen  Nachtsitzung gelang es der  Bundesregierung nicht, eine  Brückenfinanzierung für den  deutschen Autobauer zu zimmern.
Bei den Gesprächen im Kanzleramt  ging es daher vor allem darum, die  Brückenfinanzierung unter  Dach und  Fach zu bekommen und dann mit  der amerikanischen Seite die letzten  Details am  Treuhandmodell zu klären.
Angela Merkel (CDU) Wütend
30.5.09
„Die Verhandlungen waren wegen ihrer  besonderen Struktur auch eine  Bewährungsprobe für das  transatlantische Verhältnis“, sagte  Merkel. Sie habe am Freitag vor der  entscheidenden  Spitzenrunde in Berlin  mit Obama telefoniert. Man sei sich einig  gewesen, die „komplexe  Aufgabe“ zu  einem guten Ergebnis zu führen. Nun sei  es möglich, ein europäisches  Unternehmen unter dem Dach von Adam  Opel zu schaffen. Merkel betonte, dass  es keine  staatliche Beteiligung an Opel  gebe. Die Bundesregierung und die  Länder stünden dem  Unternehmen mit  Bürgschaften bei.
29.5.09
Jetzt also doch: Angela Merkel  spricht  im SPIEGEL-Gespräch  erstmals offen  über eine  denkbare  Opel-Insolvenz -  damit stärkt sie  ihren  Wirtschaftsminister  Guttenberg. Kritik  übt die  Kanzlerin an der  Verhandlungstaktik von US- Regierung  und GM.
Jens Weidmann
Wirtschaftsministerium
29.5.09
Eine Rettung des Opel-Konzerns  kommt den Staat nämlich  möglicherweise teurer als eine  Insolvenz. Wie der „Spiegel“ unter  Berufung auf Berechnungen des  Bundeswirtschaftsministeriums  berichtete, kämen auf den Staat im  Falle einer Pleite Kosten von  rund  1,1 Milliarden Euro zu. Müsste der  Staat aber für die Kredite möglicher  Opel-Retter  einspringen, fielen  beispielsweise bei dem  interessierten Magna-Konzern 4,5  Milliarden Euro an.
Bei ihren Berechnungen hätten die  Beamten unterstellt, das ein künftig  arbeitsloser Opel- Mitarbeiter die  Steuer- und Sozialkasse im Schnitt  22 700 Euro jährlich kosten werde.  Dabei sei  berücksichtigt, dass er  Arbeitslosengeld beziehe und keine  Einkommensteuer mehr bezahle. „Im  schlimmsten Fall, wenn alle 25 000  Jobs bei Opel und etwa gleich viele  bei Zulieferern  verschwinden, kämen  auf den Staat Kosten in Höhe von  rund 1,1 Milliarden Euro zu.“ Die  Berechnung unterstelle, dass Opel  komplett liquidiert werde.
CSU
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Wütend
1.6.09
Bundeskanzlerin Angela  Merkel habe Karl-Theodor zu  Guttenberg schließlich vom  Rücktritt  abhalten können,  berichtete die „Bild am  Sonntag“ unter Berufung auf  Teilnehmer des  Gipfeltreffens  im Kanzleramt. Guttenberg  hatte eine geplante Insolvenz  von Opel favorisiert und  nach  der Einigung auch seine  Bedenken zum  Rettungspaket öffentlich  gemacht.
31.5.09
 Einen Moment lang hat  Bundeswirtschaftsminister  Karl-Theodor  zu Guttenberg  (CSU) bei den  Verhandlungen über die Opel- Rettung in  den frühen  Morgenstunden dieses  Samstags im  Kanzleramt  überlegt, alles  hinzuwerfen.  „Der Rücktritt stand im  Raum“, berichtete ein  Teilnehmer der  Opel- Rettungsrunde der  Frankfurter  Allgemeinen  Sonntagszeitung.  Guttenberg  hält nichts von  der Lösung  für Opel, auf die  sich die  Bundesregierung,  das amerikanische  Finanzministerium, die Opel- Mutter  General Motors und  der kanadische  Autozulieferer Magna  im  Verbund mit  der russischen  Sberbank in der Nacht  verständigt haben. „Ich habe  eine  unterschiedliche  Risikoeinschätzung als  die  an den Opel-Verhandlungen  beteiligten Kollegen“,  bekräftigte der  Minister an  diesem Samstag in Berlin.  „Ich konnte daher dem  Magna-Konzept  bis zuletzt  nicht zustimmen.“
Das Rettungskonzept für  Opel hat für  tiefgreifende  Differenzen zwischen den  Koalitionspartnern  Union und  SPD  sichtbar gemacht. Der  Streit entzündete  sich an  der Haltung von  Wirtschaftsminister Karl- Theodor zu  Guttenberg  (CSU), der bis zuletzt die  Einleitung eines  Insolvenzverfahrens für  den  angeschlagenen Autobauer  befürwortete. Er konnte sich  damit in der   Bundesregierung aber nicht  durchsetzen. Nach  unbestätigten  Medienberichten hat  Guttenberg  auch  einen  Rücktritt erwogen.
Guttenberg habe die  Koalition bei dem  nächtlichen Treffen „vor  einem Weg in  die  Erpressbarkeit“ gewarnt.  Dabei sei  auch das Wort  „Rücktritt“ gefallen,  berichtet  „Bild am  Sonntag“ unter  Berufung auf Teilnehmer.  Kanzlerin  Angela Merkel  (CDU) habe ihren  Minister  schließlich davon abhalten  können. Eine Rücktritts- Äußerung von  Guttenberg  könne er nicht  bestätigen,  sagte Bundesfinanzminister  Peer  Steinbrück der dpa am  Samstag.
Guttenberg hat dem  Zeitungsbericht  zufolge  erklärt, dass er die Magna-  Lösung „für nicht  tragfähig“  halte und  wegen der Risiken  für den Steuerzahler  „nicht  mittragen“ werde. Nach  Informationen des Blattes  hat das  Kanzleramt die  Federführung für die  weiteren Verhandlungen  in  Sachen Opel  an sich  gezogen, die bislang beim  Wirtschaftsminister lagen.
In einer persönlichen  Erklärung räumte  der  Minister am Samstag ein,  „dass  auch eine Insolvenz   derzeit nicht völlig  risikofrei“  wäre und fügte hinzu: „Die  Bundesregierung kam in  einer  Gesamtschau auf alle - auch meine  abweichenden - Risikoeinschätzungen  zu  anderen  Ergebnissen, an  deren  Umsetzung ich mich  gleichwohl  verantwortungsvoll beteiligen  werde.“
30.5.09
Guttenberg noch immer  skeptisch
Bundeswirtschaftsminister  Karl- Theodor  zu Guttenberg  (CSU) ließ  sein  Widerstreben gegen  die jetzt  vereinbarte  Lösung klar  durchblicken. Er persönlich  sei zu einer „anderen  Einschätzung  der  Risiken“  gekommen als die anderen  Mitglieder  der  Bundesregierung. Diese  hätten  aber  „sehr, sehr gute  Gründe“ für  ihr  anderes  Ergebnis. Er wisse auch,  dass seine Auffassung nicht  ohne  Risiken ist, so sei  auch eine  Planinsolvenz mit  hohen Risiken  behaftet,  betonte er. Von  daher sei  die  Bundesregierung „in der  Gesamtschau“  zum  Schluss gekommen, den  weiteren  Fortgang „tragen  und verantwortlich  gestalten“  zu wollen, und  daran werde  auch er  sich  beteiligen.
29.5.09
Alle Optionen müssten  offengehalten  werden,  sagten  Kanzlerin Angela  Merkel und  Wirtschaftsminister zu  Guttenberg  am Freitag nach  Teilnehmerangaben in einer  Sondersitzung  der Unions-  Bundestagsfraktion.  Debattiert  wurde  laut  Teilnehmern über die  Frage  nach  staatlicher  Überbrückung oder  möglicher  Insolvenz.  Unionsfraktionschef  Volker  Kauder  (CDU)  und andere  wiesen darauf hin,  dass  eine  Insolvenz keine Pleite  bedeuten  müsse.  Guttenberg  erhielt  deutlichen Rückhalt für seine   Position.
Opel drohe bei einem  Scheitern  der  Gespräche  weiterhin die  Insolvenz,  wiederholte  Bundeswirtschaftsminister  Karl  Theodor zu Guttenberg  (CSU  zuletzt  immer wieder.  Er wies  Kritik an  seinen  Äußerungen zu  einer  möglichen  Opel-Pleite  scharf zurück. Das  Szenario  einer Insolvenz  des  Autobauers  sei ein  „Druckpotenzial“  gegenüber  den Amerikanern,  sagte  Guttenberg am  Donnerstagabend in der  ZDF- Sendung „Maybrit  Illner“. Dieses  Potenzial  werde  von jenen  „unterminiert“,  die „immer  wieder  sagen, von der  Insolvenz zu  reden,  ist ein  Fehler“,  kritisierte  Guttenberg  und fügte hinzu:   „Ich  kann nur  sagen,  wir  haben allein  die Debatte  aufrecht  erhalten können  und sind  nicht in ein  unbesehenes  Abenteuer  gegangen, weil gerade  diese   Option  aufrecht erhalten  wurde.“
Guttenberg betonte erneut,  es  wäre  falsch, in der  Diskussion  mit Opel-  Interessenten und dem  Mutterkonzern  General  Motors  „Milliarden in die  Hände  zu  nehmen  und  überhaupt keine  Risikoüberprüfung mehr  vorzunehmen“.  Die  Bundesregierung  dürfe sich  von  niemandem  erpressen  lassen.
Jochen Homann (Koordinator) Wütend
Dr. Walther Otremba
Hartmut Schauerte (parlamentarischer Staatssekretär)
Sein parlamentarischer  Staatssekretär Hartmut  Schauerte (CDU) prangert die  nur durch  erhebliche  Staatshilfe zustande  gekommene Übernahme durch  Magna mit ungewöhnlich  heftigen Worten an. "Ich halte  Magna und die Lösung, die  gefunden wurde, für falsch.  Magna wird  uns bis zum  bitteren Ende Nachforderungen  stellen, weil wir uns ja  alternativlos gestellt haben",  sagte Schauerte am Rand  einer Veranstaltung in  Frankfurt.
Da sei "Steuergeld verbrannt  worden". Er hoffe, dass "in den  jetzt vor uns liegenden  Verhandlungen nicht noch  große Überraschungen  schlummern", sagte der CDU- Mann.
Opel-Task-Force
Thomas Schäfer
Finanzminister
Peer Steinbrück (SPD) Wütend
31.5.09
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück  sieht weiterhin Gefahren beim  Rettungskonzept für den  angeschlagenen  Autobauer Opel, die doch noch in eine  Insolvenz münden können. Es gebe auch  bei der gefundenen Lösung Risiken,  allerdings handele es sich im Vergleich zu  allen anderen  Optionen um die  vorteilhafteste Variante, sagte Steinbrück  nach Angaben aus Regierungskreisen  in  einer Sondersitzung des Bundestags- Haushaltsausschusses am Sonntag in  Berlin. Die  Regierung stehe bei der  Umsetzung nun in einer  Gesamtverantwortung. Das in einer  nächtlichen  Verhandlungsrunde gefundene  Modell sei das Ergebnis einer sorgfältigen  Gesamtbetrachtung  gewesen, sagte der  SPD-Politiker.
Jörg Asmussen Wütend
Außenministerium
Frank-Walter Steinmeier (SPD) Wütend
Nach Darstellung Steinmeiers  geht die Bewerbung des  österreichisch-kanadischen  Automobilzulieferers um Opel  auf ihn zurück. „Ich bin auf  Magna Ende Februar, Anfang  März  durch den ehemaligen  österreichischen Bundeskanzler  Franz Vranitzky aufmerksam  geworden.  Er hat mir ein Signal  gegeben, dass Magna ein  hervorragender Partner wäre,  wenn bei Opel  private Investoren  gewünscht würden. Ich habe  ihm gesagt: Ja, wir sind  dringend interessiert,  Magna soll  sein Interesse schnell  anmelden“, sagte der  Außenminister.
Bundesjustizministerium
Lutz Diwell
Bundesarbeitsministerium
Olaf Scholz Wütend
31.5.09
Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD)  zeigte sich mit einem Seitenhieb auf  Guttenberg  erleichtert über die Opel-  Lösung: „Das ist besser als alles Gerede  von einer angeblich geordneten  Insolvenz,  die zu erheblichen Verlusten an  Arbeitsplätzen, zu hohen Kosten für die  Sozialkassen  und zu massiven finanziellen  Belastungen für die deutsche  Volkswirtschaft geführt hätte“, sagte er  der  dpa. SPD- Generalsekretär Hubertus Heil  warf Guttenberg vor, er habe versucht, die  Verhandlungen mit seinen Vorstößen für  eine Opel-Insolvenz zu unterlaufen.
29.5.09
Vor den weiteren Gesprächen über  die  Zukunft des Autoherstellers Opel  räumte  Bundesarbeitsminister Olaf  Scholz (SPD)  dem Zulieferer Magna  die besten  Übernahmechancen  ein.  Das  österreichisch-kanadische  Unternehmen  habe „die Pole-  Position“, sagte Scholz  der  „Berliner  Zeitung“. „Magna versteht  etwas vom  Autogeschäft.“ Außerdem habe  der  mögliche  Investor klare  finanzpolitische Vorstellungen und  sei  jederzeit zur Einigung bereit.
Die Aussage von Scholz soll Fiat  verärgert  haben berichtet der  Deutschlandfunk am  29.5.09 in  der  Mittagssendung.
21. Parteien
Siehe auch
SPD
Franz Müntefering
31.5.09
Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering  kündigte eine kritische  Auseinandersetzung mit der  Union an.  „Über die Rolle Einzelner in der ganzen  Opel-Frage wird zu sprechen sein. Aber  auch  über das lange Zögern der Union, was  die Verantwortung des Staates in dieser  Situation angeht“,  sagte er dem Berliner  „Tagesspiegel am Sonntag“. Er fügte hinzu:  „Wir haben von Anfang an  Druck gemacht,  während einige in der Union nach  Begründungen suchten, warum Opel nicht  zu  retten sei.“
Ute Berg (wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion)
FDP
Jörg-Uwe Hahn
CDU
CDA
Die Verhandlungsposition von  Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu  Guttenberg (CSU), statt einer  Opel- Übernahme auch eine geordnete  Insolvenz des deutschen Autobauers  zu vollziehen, sorgt  für Ärger in der  Union. Die CDU-Arbeitnehmer  kritisierten die Haltung des Ministers  scharf.
„Ich halte das für schädlich“, sagte  der stellvertretende  Bundesvorsitzende der Christlich-  Demokratischen Arbeitnehmerschaft  (CDA), Gerald Weiß (CDU), am  Montag im Gespräch mit  Handelsblatt.com. „Allein das Wort  Insolvenz bringt Kunden dazu, ihre  Kaufentscheidung für ein  Fahrzeug  von Opel zu überdenken.“
Jens Spahn
Welche Lasten bürdet die Krise  künftigen Generationen auf? Der  CDU-Politiker Jens Spahn  kritisiert  die Verschuldungspolitik der  Koalition – und fordert strengere  Regeln
Grüne
Renate Künast (Fraktionschefin )
31.5.09
Grünen-Fraktionschefin Renate Künast  nannte es unerlässlich, dass das  Parlament sofort und  umfassend über die  Details des Rettungsplans informiert wird.  „Staatliche Garantien in  Milliardenhöhe  dürfen nicht ohne Beteiligung des  Bundestages vergeben werden. Wenn die  Steuerzahler das Risiko tragen, haben sie  Anspruch auf Transparenz“, sagte sie der  dpa.
Linke
CSU
Horst Seehofer (Vorsitzender)
31.5.09
CSU-Chef Horst Seehofer hat sich hinter  die Verhandlungsführung des  Wirtschaftsministers  gestellt. Guttenberg  habe „mit seiner skeptischen Haltung zu  dem, was bei Opel in den letzten  Tagen  gelaufen ist, die volle Unterstützung der  CSU“, sagte Seehofer am Samstag beim  Bezirksparteitag der CSU Niederbayern in  Ötzing. Aus CSU-Kreisen hieß es  ergänzend,  Guttenbergs Verhalten sei von  großem Verantwortungsbewusstsein und  Geradlinigkeit geprägt  gewesen. Seine  klare ordnungspolitische Position komme  in der Partei an.
Hans Michelbach (Vors. CSU-Mittelstands-Union)
31.5.09
Auch der Vorsitzende der CSU-  Mittelstands-Union, Hans Michelbach sieht  im Rettungsplan für  den angeschlagenen  Automobilhersteller Opel erhebliche  Gefahren für die mittelständischen  Automobilzulieferer. «Mit dem Einsteig des  internationalen Automobilzulieferers Magna  dürfte es  für viele bisherige Zulieferpartner  von Opel erheblich schwieriger werden,  Anschlussaufträge zu  erhalten», warnte  Michelbach am Sonntag in München.  Magna werde in erster Linie an der  Auslastung seiner eigenen Kapazitäten  interessiert sein. Zudem bestehe die  Gefahr, dass Magna  Einblick in  Entwicklungen der Konkurrenz erhalte und  deren Innovationen selbst vermarkte.
Alexander Dobrindt (CSU-Generalsekretär)
31.5.09
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt  wies die Kritik aus den Reihen der SPD  zurück. „Karl- Theodor zu Guttenberg hat  mit seiner bedachten und überlegten  Haltung zu den Konzepten für  Opel die  volle Unterstützung der CSU.“ Guttenberg  habe „die leichtfertig angedachte  Steuerverschwendungsorgie der SPD-  Minister eingebremst“.
22. EU-Kommission
29.5.09
Die EU fordert von Berlin einen  europäischen Opel-Rettungsplan, vor  allem Belgien fühlt sich als  Bauernopfer.  Beim Schlichtungstreffen trafen der  aktuelle Industriekommissar Verheugen  und  sein möglicher Nachfolger, Peter  Hintze, aufeinander - und kritisierten  sich gegenseitig.
28.5.09
EU-Kommission ein: Sie warnte die  Regierungen in Berlin und in London  davor, Autowerke im  eigenen Land  zu  Lasten anderer EU-Staaten zu  bevorzugen - das wäre ein Verstoß  gegen  europäisches Recht.
Wegen der geplanten staatlichen  Brückenfinanzierung für Opel droht  Ärger mit Brüssel: Nach  einer  Einigung  in den Verhandlungen um  die Zukunft  des Autoherstellers  müsste die  Bundesregierung ihren  Rettungsplan bei  der EU-  Wettbewerbsaufsicht vorlegen.  Bei  einem  Übergangskredit von 1,5  Mrd.  Euro, wie ihn die Bundesregierung  plant, muss ein Investor nach  FTD-  Informationen befürchten, dass die  Europäische Kommission den  Verkauf  oder auch die  Schließung  von Werken  zur Auflage macht. 
José Manuel Barroso (Kommissionspräsident)
Günther Verheugen (Industriekommissar)
Neelie Kroes (Wettbewerbskommissarin)
EU-Wettbewerbskommissarin  Neelie Kroes will bei der  Rettung von Opel nicht tatenlos  zuschauen. Die  Bundesregierung müsse sich  die Sanierungsbeihilfe für Opel  von Kroes  genehmigen lassen,  hieß es gestern in Kreisen der  EU-Kommission.
EU-Wettbewerbsaufsicht
Peter Hintze (mögl. Industriekommissar)
23. EU_Länder
Auf einem Sondertreffen in Brüssel  sprachen Deutschlands europäische  Partnerländer der  Bundesregierung eine  Führungsrolle bei der Rettung von Opel  zu. Besonders Schweden und  Belgien  hatten sich besorgt gezeigt, dass die  Rettungsbemühungen Opels zu Lasten  ihrer  eigenen Standorte gehen. GMsteht  kurz vor der Insolvenz und droht die  europäischen Töchter  Opel, Saab  (Schweden) und Vauxhall  (Großbritannien) mit in den Abgrund zu  reißen.
In Ländern wie Großbritannien und  Belgien wächst die Sorge vor einem  deutschen Alleingang bei  der  angestrebten Rettung des  angeschlagenen Autobauers Opel.  Denn eine Lösung, bei der die  deutschen Opel-Standorte  weitgehend  ungeschoren bleiben,  könnte zu Lasten  anderer  europäischer GM-Teile gehen.
Die EU-Kommission hat auf Wunsch  Belgiens eine ausserordentliche  Krisensitzung zu Opel  einberufen. In  Deutschland zeigt man dafür wenig  Begeisterung. In Belgien und  anderen  Ländern  wachsen dagegen  die  Bedenken, dass primär die  deutschen  Standorte gerettet werden  sollten. 
Siehe auch
Großbritannien
11.6.09
Nach Informationen aus politischen  Kreisen fordert Magna von der Londoner  Labour-Regierung bis  zu 350 Mio. Pfund  an Staatshilfen. Die Briten fürchten, dass  Vauxhall besonders gefährdet ist,  weil  sich dort wegen des flexiblen  Arbeitsrechts auf der Insel Stellen  schneller und  unbürokratischer streichen  lassen als in anderen europäischen  Ländern.
28.5.09
Die britische Regierung treibt die  Furcht  um, die Rettung der  europäischen GM- Töchter könnte  zulasten des britischen  Ablegers  Vauxhall gehen.
Handelsminister Peter Mandelson
11.6.09
Die britische Regierung sieht die  bislang geplante Auffanglösung für die  europäischen Töchter des  insolventen  US-Autoriesen General Motors (GM)  kritisch und macht sich für eine  innereuropäische Lösung stark.  „Prinzipiell halte ich die Schaffung  einer starken europäischen  Basis in  der Automobilproduktion für eine  attraktive Lösung“, sagte der britische  Wirtschaftsminister Lord Peter  Mandelson in einem Interview mit dem  Handelsblatt und anderen  europäischen Zeitungen. Für eine  solche Lösung ist es nach  Einschätzung des Briten auch noch  nicht zu spät: „Mit dem kanadisch- österreichischen Autozulieferer Magna  haben wir zwar einen  bevorzugten  Bieter, aber noch keinen endgültigen  Käufer“.
belgische Regierung
Die belgische Regierung hat am  27.5.  die Europäischen Kommission  aufgefordert, sich in die  Gespräche  über die Zukunft von Opel und der  europäischen GM-Standorte  einzumischen. Die  Kommission solle  sicherstellen, dass eine faire Lösung  für alle europäischen Staaten  gefunden  wird, in denen die General  Motors Corp  (GM) aktiv ist, schreibt  der belgische  Ministerpräsident  Herman Van  Rompuy in einem Brief  an die EU- Kommission.
Quelle:  Focus 
Aus Sicht Belgiens und anderer EU- Staaten ist die gesamt Debatte um  die Rettung der  europäischen GM- Teile zu stark auf Opel und den  Standort Deutschland fixiert. Es  könne nicht  sein, dass Deutschland  eine Lösung finde und alle anderen  Länder mit GM-Standorten folgen  müssten, sagte der flämische  Ministerpräsident Kris Peeters am  Mittwoch. In Belgien hat GM  Europe  gut 2 500 Mitarbeiter. Im Opel-Werk  in Antwerpen wird der Astra  hergestellt.
Herman van Rompuy
Kris Peeters
Wirtschafts- und Industrieministern der betroffenen EU-Staaten
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29.5.09
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