4.6.09
Wie aus einem internen Regierungspapier für den Wirtschaftsausschuss des Bundestags
hervorgeht, erhält Opel zwar über den gesamten Lebenszyklus der Produkte, mit Ausnahme
spezieller Technologien wie der Brennstoffzelle, Zugriff auf die geistigen Eigentumsrechte von
GM. Opel muss dafür aber Lizenzgebühren entrichten. Deren bisherige Höhe von fünf Prozent
des Jahresumsatzes, der auf die Nutzung der GM- Technologien entfällt, reduziert sich jedoch
für die Jahre 2009 bis 2015 auf 3,25 und 3,80 Prozent.
3.6.09
Opel nicht gerettet, aber das Geld ist weg -300 Millionen Euro haben die Steuerzahler schon in
Opel gepumpt. Es könnten noch einige Milliarden dazukommen, ohne dass die Jobs beim
Autokonzern sicherer werden.
2.6.09
Opel-Rettungsplan mit Lücken:
Nach harten Verhandlungen haben sich Unternehmen und Politik auf ein Rettungskonzept für
das Europageschäft von General Motors geeinigt. Deren Kern bildet künftig die Adam Opel
GmbH. Zwar ist schon vieles geklärt - es kann aber noch einiges schief gehen. FTD.de verrät, wo
die Fallen sind.
31.5.09
Geplante Eigentumsverhältnisse
31.5.09
Das in der Nacht zum Samstag von Bund, den Opel- Standortländern, der Opel-Mutter General
Motors und dem Investor Magna vereinbarte Konzept sieht vor, dass der Bund und die vier
Opel- Standortländer Hessen, Nordrhein- Westfalen, Thüringen und Rheinland- Pfalz den
Überbrückungskredit jeweils zur Hälfte verbürgen.
30.5.09
Nach dem aktuellen Übernahmekonzept sollen GM und die russische Sberbank je 35 Prozent
der Anteile halten. 20 Prozent will sich Magna sichern und mit zehn Prozent sollen sich die
Opel- Mitarbeiter beteiligen.
General Motors lässt Opel von der Leine: Magna soll die Europatochter des Konzerns retten -
doch der Durchbruch in der Nacht bedeutet längst nicht das Ende der Verhandlungen, warnt GM-
Manager Forster. Die Detailgespräche können wegen des rabiaten Stils der US- Seite erneut
zur Belastungsprobe werden.
29.5.09
In Deutschland sollen nach der Zahlungsunfähigkeit einer Firma vorrangig die Ansprüche der
Gläubiger befriedigt werden, indem das restliche Vermögen des Unternehmens verwertet wird.
Auch nach der Reform des Insolvenzrechts im Jahr 1999 stehen die Interessen der Kredit- und
Kapitalgeber im Vordergrund - das führt of zur Zerschlagung eines Unternehmens.
Der Schuldner kann sich aber durch einen Insolvenzplan von seinen restlichen Verbindlichkeiten
befreien. Wird ein Unternehmen aus der Insolvenz heraus verkauft, geht es meist in einer
Auffanggesellschaft auf, die von den Altschulden befreit ist und dem Käufer einen unbelasteten
Neustart erlaubt.
28.5.09
Opel und der Schwesterkonzern Vauxhall werden dieses Jahr nach Informationen der Financial
Times mehr als 3 Mrd. $ vor Steuern verlieren. Die Prognose zeigt, welche enorme Belastung
sich ein Käufer von Opel aufhalst.
Bei den Neuzulassungen hatte Opel 2008 einen Marktanteil von 8,4 Prozent,
Weitere Artikel des Blick Logs
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11.6.09
Fiat-Chef Sergio Marchionne wagt das Unmögliche: Chrysler gegen den Trend sanieren und
gleichzeitig Fiat zusammenhalten. Dabei gibt es Zweifel an der Arbeitsmoral bei dem US-
Autohersteller.
5.6.09
Die Übernahme von Opel durch Magna läuft zwar auf Hochtouren, in trockenen Tüchern ist sie
aber noch lange nicht. Fiat und der chinesische Autobauer BAIC buhlen daher weiter um Opel.
4.6.09
der italienische Autobauer Fiat hat die Hoffnungen für einen Einstieg bei Opel noch nicht
aufgegeben. Industrieminister Claudio Scajola und Wirtschaftsminister Giulio Tremonti warben am
Donnerstag für ein Engagement der Italiener bei Opel. Er gehe davon aus, dass Fiat nach wie vor
Karten im Spiel um den Autobauer habe, sagte Scajola. Er hoffe, dass die Entscheidung
zugunsten des kandischen- österreichischen Autozulieferers Magna innerhalb des nächsten
halben Jahres überprüft würde.
1.6.09
Die Übernahme des insolventen US-Konzerns Chrysler durch den italienischen Autobauer Fiat
hat die entscheidende Hürde genommen. Insolvenzrichter Arthur Gonzalez habe die Transaktion im
Volumen von zwei Milliarden US-Dollar genehmigt, teilte das US- Insolvenzgericht am Sonntag mit.
Die einzige Alternative zum bewilligten Anteilsverkauf wäre die sofortige Liquidation des
Unternehmens gewesen, hieß es in der schriftlichen Urteilsbegründung.
29.5.09
Im Falle von Fiat soll GM unter anderem eine Rückkaufoption für Opel für die fernere Zukunft
verlangt haben.
Es sei der Eindruck aufgekommen, dass GM sich gar nicht wirklich von Opel trennen wolle,
sondern das deutsche Unternehmen mit in die Insolvenz nehmen wolle. Fiat-Chef Sergio
Marchionne kritisierte, er sei nicht in der Lage, für Fiat und die Opel- Mutter General Motors
einen fairen Übernahmevorschlag vorzulegen. Es sei ihm nicht gelungen, vollen Einblick in die
Bücher von Opel zu bekommen.
Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) schätzt nun die Chance auf eine europäische
Opel-Lösung auf "fifty-fifty" ein. Niemand solle von einem besseren Wert ausgehen, sagte er
am Freitag in Frankfurt vor dem erneuten Opel-Gipfel in Berlin. "Wir warten auf ein Signal aus
den USA." Der Ausstieg von Fiat sei zumindest besser für die Übersichtlichkeit der schwierigen
Verhandlungen, meinte Koch. Das Unternehmen habe wohl eingesehen, dass es die
zahlreichen offenen Fragen zu seinem Konzept nicht auf die Schnelle klären könne.
Überraschende Wende im Ringen um die Opel- Rettung: Der Fiat- Konzern hat seine Teilnahme
beim Krisentreffen im Kanzleramt abgesagt. Man habe nach wie vor Interesse an Opel, wolle
sein Angebot aber nicht nachbessern.
Fiat wird nicht an dem von der Bundesregierung für heute anberaumten Treffen zur Rettung von
Opel teilnehmen. Fiat-Chef Sergio Marchionne sagte am Freitag, sein Konzern könne nicht
wegen einer Notlage außerordentliche Risiken eingehen. Grundsätzlich sei man aber offen für
weitere Gespräche mit allen Beteiligten.
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Der 46-jährige Vertraute von Fiat- Vorstandschef Sergio Marchionne, der jetzt als dessen
Statthalter nach Detroit geht, um Chrysler zu führen, gilt als knallhart.
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10.6.09
Freie Fahrt für Fiat und Chrysler. Das oberste US-Gericht hat den Chrysler- Verkauf an den
italienischen Autobauer genehmigt und Einsprüche von Gläubigern und Gegnern abgewiesen.
Damit ist die letzte juristische Hürde genommen. Andernfalls hätte Chrysler binnen Tagen die
Liquidation gedroht. Und auch General Motors kann aufatmen.
8.6.09
Der geplante Verkauf des insolventen US- Autobauers Chrysler an eine Gruppe unter der Leitung
des italienischen Herstellers Fiat droht sich zu verzögern. Denn jetzt kommt auch noch das
Oberste US- Gericht ins Spiel: Pensionsfonds aus Indiana legten erneut Berufung beim Supreme
Corut gegen den Verkauf des Chrysler- Kerngeschäfts ein.
3.6.09
Für den insolventen US- Autobauer Chrysler steht der rettende Einstieg des italienischen Fiat-
Konzerns noch mindestens bis 5.6.auf der Kippe. Ein Berufungsgericht in New York hat eine
entscheidende Anhörung für diesen Tag angesetzt.
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Soll ausgeschieden sein aus dem Bieterkreis.
Der hat dem Vernehmen „nach aus betriebswirtschaftlichen Gründen“ eine solche für Standorte
und Arbeitsplätze in Deutschland nicht abgeben wollen.
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Der Finanzinvestor Ripplewood wurde gefragt, warum er trotz geringer Erfahrungen mit dem
Autobau an Opel Interesse habe. Der ehrliche Satz: „Wir haben uns die asymmetrische
Risikoverteilung angesehen und dann entschieden, auf diese Wette können wir eingehen.“
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Leonhard Fischer war früher Banker und arbeitet heute für einen Finanzinvestor. Im Gespräch mit
dem Handelsblatt erklärt er, an welchen Stellen Banker und Politiker in der Finanzkrise versagt
haben, welche fatalen Folgen die jetzige Schuldenpolitik haben wird und warum eine Rettung von
Lehman Brothers die Krise nicht verhindert hätte.
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5.6.09
Die Übernahme von Opel durch Magna läuft zwar auf Hochtouren, in trockenen Tüchern ist sie
aber noch lange nicht. Fiat und der chinesische Autobauer BAIC buhlen daher weiter um Opel.
4.6.09
Mag sich Magna auch schon wie der neue Eigner von Opel fühlen - der chinesische Autobauer
BAIC lässt nicht locker. Die Chinesen hoffen weiter auf den Zuschlag für den deutschen
Autobauer.
Die Chinesen hätten Signale bekommen, dass sie möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt
noch einen Blick in die Bücher des Rüsselsheimer Autobauers werfen könnten, sagte eine
mit der Angelegenheit vertraute Person Reuters am Donnerstag. Um darauf vorbereitet zu sein,
habe der Daimler-Partner die Beratungsfirma Pricewaterhouse Coopers mandatiert
28.5.09
Vom chinesischen Unternehmen BAIC sei eine zweiseitige Absichtserklärung eingegangen,
die ausbaufähig sei.
„Es war definitiv zu spät, um den chinesischen Interessenten heute Abend zu beteiligen“, sagte
der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Mittwoch in Berlin. Der Offerte der
Chinesen wurden wenig Chancen auf Erfolg eingeräumt. „Ich glaube, dass das chinesische
Angebot so spät gekommen ist, dass gar nicht mehr die Zeit besteht, es einem ähnlichen
Abwägungsprozess und Verhandlungsprozess zu unterziehen wie bei den drei anderen
Angeboten“, sagte Finanzminister Peer Steinbrück (SPD). Auch der rheinland-pfälzische
Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sieht BAIC nicht in der Position für eine Opel- Übernahme.
Von dem Angebot der Chinesen läge „deutlich zu wenig“ auf dem Tisch. Nicht ausgeschlossen
ist, dass BAIC zu einem späteren Zeitpunkt in die Verhandlungen einbezogen wird.
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Um für einen möglichen späteren Einblick in die Opel-Bücher vorbereitet zu sein, habe das
Unternehmen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers mandatiert, hieß es.
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11.5.09
Dass Magna bei Opel tatsächlich zum Zuge kommt, ist jedoch alles andere als ausgemacht. Für
den angeschlagenen Autobauer interessieren sich nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister
Karl- Theodor zu Guttenberg (CSU) mehr Investoren als bisher bekannt. Die weiteren Interessenten
seien jedoch bislang nicht öffentlich gemacht worden, sagte Guttenberg in Berlin am Rande von
Gesprächen mit seinem britischen Kollegen Peter Mandelson.
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8.6.09
Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" versucht Magna, die bisher starke
Präsenz des US- Autobauers in Russland mit zu übernehmen.
Im Kern geht es Magna dabei um die russischen Vertriebsrechte der GM- Marke Chevrolet.
„Das bereitet Probleme", sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person gegenüber der
Zeitung. Über Opel wäre GM nur noch durch einen Minderheitsanteil an dem wichtigen
Geschäft in Russland beteiligt. „Dafür verlangt der Konzern aber hohe Kompensationen“, hieß
es in dem Artikel.
Magna will mit seinen Partnern, der russischen Sberbank und dem russischen Autohersteller
GAZ, insgesamt 55 Prozent an Opel übernehmen. Der Autozulieferer soll dabei 20 Prozent an
Opel halten, die Sberbank die restlichen 35 Prozent.
Der kanadisch- österreichische Magna- Konzern, der zusammen mit russischen Partnern bei
Opel einsteigen will, hatte sich erst wenige Stunden vor dem erneuten Krisentreffen mit der
US-Seite geeinigt. Dies betraf auch die Frage der Lizenzgebühren. Die Bundesregierung hatte
klare Zusagen von der US-Seite und von Magna verlangt.
29.5.09
Das Wunder für Opel ist geschehen! Der mögliche Opel- Investor Magna und General Motors
(GM) haben sich auf ein Konzept für die Übernahme des angeschlagenen deutschen
Autokonzerns geeinigt. Dies bestätigten Regierungskreise nach einem Verhandlungsmarathon
in Berlin.
Magna hat laut dem deutschen Wirtschaftsminister Karl- Theodor zu Guttenberg ein neues
Konzept für eine Opel- Übernahme vorgelegt, das derzeit von allen Beteiligten geprüft wird.
Unter Umständen fällt die Entscheidung nicht mehr am Freitag. ...weiter lesen «Magna legt
neues Opel- Konzept vor»
Wendet sich das Blatt für Opel? Noch am Morgen stand der ganze zweite Rettungsgipfel
infrage. Nun sieht die Lage offenbar wieder besser aus. Opel steht kurz vor der Rettung. Der
österreichisch- kanadische Konzern Magna einigte sich nach Angaben aus
Verhandlungskreisen mit der Opel- Mutter General Motors (GM) grundsätzlich auf eine
Übernahme des angeschlagenen Rüsselsheimer Autobauers.
Es gebe eine Übereinkunft zwischen beiden Seiten, sagten mehrere mit der Situation vertraute
Personen am Freitag zu Reuters. „Es liegt eine Rahmenvereinbarung vor.“ An wichtigen
Details werde zwar noch gearbeitet. Diese sollten aber noch vor einem Treffen mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geklärt werden.
Die Chancen für Opel sind plötzlich deutlich gestiegen: Magna und General Motors haben sich
auf ein Rettungskonzept geeinigt, heißt es aus Verhandlungskreisen.
Es gebe eine grundsätzliche Übereinkunft zwischen Magna und GM, sagten mehrere mit der
Situation vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. „Es liegt eine
Rahmenvereinbarung vor“, hieß es aus den Kreisen. Nun werde an wichtigen Details gearbeitet.
Nach Fiat droht angeblich auch der andere wichtige Opel- Interessent Magna mit einem
Ausstieg aus den Verhandlungen. Nun könnte Opel ohne Investoren dastehen. Und damit
nicht genug. Offenbar ist noch eine brisante Opel- Analyse des Bundeswirtschaftsministeriums
aufgetaucht. Und bei der fehlt es nicht an Sprengstoff.
Das Internetportal „Bild.de“ berichtet: „Auch Magna steht kurz davor hinzuschmeißen.“
Vertreter von Magna und des Opel- Mutterkonzerns General Motors (GM) bereiteten am
Vormittag in Berlin das erneute Krisentreffen zu Opel im Kanzleramt vor. Wie „Bild.de“ aus
Verhandlungskreisen erfahren haben will, gibt es von GM immer neue Forderungen.
26.5.09
Opel-Bewerber Magna: Die große Unbekannte
Von der Mercedes-G-Klasse bis zum Elektroauto: Der kanadisch- österreichische Zulieferer
Magna hat jahrzehntelange Erfahrung im Autobau.
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7.6.09
Die Sberbank teilte mit, sie könne ihre Opel-Beteiligung später an russische Autofirmen
weiterreichen. Entsprechende Optionen gebe es. "Letztlich sind wir und unsere Berater zu dem
Entschluss gekommen, dass dieser Deal ziemlich riskant ist", sagte Bankchef German Gref der
"Welt".
30.5.09
Das größte Problem für Gref ist die rasante Zunahme an faulen Krediten. Wenn die
Rückstellungen für die Zahlungsausfälle von derzeit gut 6 Prozent der Summe der
Bruttoausleihungen bis Ende des Jahres auf 10 Prozent erhöht werden müssen, erwartet die
Bank nur mehr ein ausgeglichenes Ergebnis, wenn nicht gar einen Verlust.
Das große Plus der Sberbank die derzeit eine Marktkapitalisierung von gut 21 Milliarden Euro
aufweist (die Deutsche Bank wird mit 28,9 Milliarden Euro bewertet), ist die implizite
Staatsgarantie. Die russische Zentralbank, welche die Beteiligung des Staates an der Sberbank
verwaltet, hält 60,3 Prozent der Stimmrechte. In den vergangenen Monaten erhielt die Sberbank
bevorzugt Gelder vom Staat. Der Kreml regiert mit.
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Der russische Staat ist Großaktionär der Sberbank
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"Die Regierung hat ihre Strategie zur Entwicklung der einheimischen Autoindustrie, und dieser
Deal sollte sich in diese Strategie einfügen", begründete Putin, warum er Opel und damit den
russischen Autobau retten will. Sein Finanzminister Alexei Kudrin betonte, die Sberbank erhalte
für den Opel-Kauf und die daraus folgenden Milliardeninvestitionen "keine spezielle Hilfe aus dem
Staatsbudget".
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Der russische Industrie- und Handelsminister Wiktor Christenko sagte vor kurzem
unmissverständlich, dass Russland nicht fähig sei, unabhängig einen globalen Autokonzern
aufzubauen. Deshalb müssten sich die heimischen Produzenten mit führenden internationalen
Herstellern vereinigen.
Es hat eine ironische Note, dass gerade Christenko offenbar eine treibende Kraft hinter der
Beteiligung der Sberbank an Opel ist. Christenko gilt als Verfechter einer protektionistisch
ausgerichteten Industriepolitik und als Hemmschuh für den Beitritt Russlands zur
Welthandelsorganisation WTO.
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„Das ist eine sehr gute Gelegenheit für Russland, zu einem beispiellos niedrigen Preis einen der
vom technologischen Standpunkt her fortschrittlichsten Autobauer Europas zu erhalten“, sagte er
in einer ersten Reaktion. Als Retter lässt sich der jugendlich wirkende, studierte Jurist jedoch
nicht feiern. Zum Thema Opel hatte sich Gref bisher nur einsilbig geäußert. Erst vor etwas mehr
als einer Woche hatte die staatlich kontrollierte Bank ihr Interesse an einer Teilnahme am
Konsortium dem breiteren Publikum bekundet.
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8.6.09
Das totgesagte Autokombinat mit veralteter Technik und vergrätzten Lieferanten ist einer von
zwei Herstellern, die westliches Know-how für den Bau russischer Autos gebrauchen können.
Dass GAZ mit deutscher Wertarbeit den russischen Markt erobert, ist die wohl letzte Chance der
Kreml- Strategen. Und die wollen, egal wie, dass Russland wenigstens im Autosektor ein „Global
Player" wird.
Aus Russland kommen für Opel nicht nur gute Nachrichten. Ganz im Gegenteil. Möglicherweise
könnte nach dem Einstieg von russischen Partnern bei dem deutschen Autobauer Opel-
Hochtechnologie nach Russland abwandern - damit rechnet zumindest der Chef des russischen
Unternehmerverbandes. Und nicht nur damit.
30.5.09
Die Sberbank selbst ist ein Hauptgläubiger von GAZ, außerdem soll ein Aktienpaket für eine
Mehrheit an GAZ als Sicherheit für Kredite beim Finanzinstitut hinterlegt worden sein. So reifte
wohl in den Köpfen der Verantwortlichen unter Beihilfe von Magna der Plan, die Notlage von
General Motors für einen Technologietransfer von Opel zu GAZ zu verwenden.
Dieser Fahrzeughersteller des finanziell angeschlagenen Geschäftsmannes Oleg Deripaska wird
als industrieller Partner im Magna- Konsortium aufgeführt.
Der russische Automobilbauer GAZ ist allerdings selbst hoch verschuldet und schreibt Verluste,
2008 rund 120 Millionen Euro. Der Hersteller bringt ins Konsortium vor allem schlecht
ausgelastete Fabriken ein, in denen Opel gebaut werden könnten. Dabei handelt es sich um
die Fertigungsstätten für den Wolga Siber, der auf dem Chrysler Sebring basiert.
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International Inc. Aurora, Ontario,Canada (Automobilzulieferer)
2.6.09
Der Zulieferer will den Autobauer retten - so die Vereinbarung. Doch vier Tage nach der
Unterzeichnung eines Rahmenvertrages hält Magna einen Rückzug noch für möglich. Kanzlerin
Merkel nennt den Bieter einen "potenziellen Investor".
31.5.09
Die neue Lösung gefährdet aber Magnas Position als Zulieferer anderer Autohersteller, sagen
selbst Opel- Manager. Gering ist die Gefahr nicht: Zulieferer kennen die wichtigsten
Geheimnisse ihrer Kunden und sind eng mit der Autoentwicklung verzahnt. Opel- Konkurrenten
werden Magna nicht mehr nah an sich heranlassen.
Der Opel-Investor Magna will nach Angaben von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU)
innerhalb von fünf Jahren rund 500 Mio. Euro "ohne irgendeine Form von Sicherheit" in Opel
investieren. Im Gegenzug würden in den deutschen Werken "etwas mehr als 2 000
Arbeitsplätze" gestrichen.
30.5.09
Magna will laut Steinbrück kurzfristig benötigte Finanzmittel bereits in der nächsten Woche
bereitstellen, ehe der Bund und die Länder die Voraussetzungen für die Zwischenfinanzierung
geschaffen haben - auch unter Einbeziehung der jeweiligen Parlamente.
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30.5.09
Auch Magna-Manager Wolf sagte, noch sei viel zu tun. Er glaube aber nicht, dass die nun
anstehende intensive Prüfung des Zustands von GM Europe böse Überraschungen ergeben
werde. Er erwarte die endgültige Vertragsunterzeichnung "in vier, fünf Wochen".
Der Ko-Vorstandsvorsitzende von Magna, Siegfried Wolf, sagte: "Wir sind jetzt in den nächsten
Wochen unterwegs, mit allen Ländern Gespräche zu führen, wo Opel-Standorte sind. Wir sind
sehr zuversichtlich, Lösungen zu finden, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten."
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Selbst Porsche lässt in Graz bauen
Die österreichische Tochter Magna Steyr entwickelt und produziert in Graz zum Teil komplette
Autos. Mercedes etwa lässt dort die G- Klasse bauen, BMW den X3. Auch das Saab 9-3 Cabrio,
der Chrysler 300C sowie die technisch eng verwandten Jeep-Modelle Grand Cherokee und
Commander kommen aus Österreich.
Die Auftragsbücher für die kommenden Jahre sind gut gefüllt: Zwar wird BMW den nächsten X3 in
den USA fertigen lassen, doch dafür bekam Graz den Zuschlag für die SUV-Variante des Mini
(voraussichtlich Colorado). Für Aston Martin wird Magna den Panamera- Konkurrenten Rapide, für
Peugeot den Audi-TT-Konkurrenten 308 RC Z und für Porsche die nächste Generation von
Boxster und Cayman produzieren.
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Der österreichischen Auftragsfertiger Magna Steyr wird den neuen Peugeot-Sportwagen 308 RC Z
produzieren. Das bestätigte Roland Vardanega, Produktions- und Technik-Vorstand bei PSA, im
Gespräch mit auto motor und sport.
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Porsche will seine Einstiegsmodelle Boxster und Cayman bald nicht mehr beim finnischen
Auftragsfertiger Valmet Automotive fertigen lassen. Ab 2012 soll Magna Steyr zum Zuge
kommen.
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Mit dem Einstieg bei Opel könne Magna helfen, seinen wichtigsten Kunden zu retten. Immerhin
entfallen geschätzte 19 Prozent des Magna- Umsatzes auf Geschäfte mit GM.
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Magna als Opel-Miteigentümer und Opel-Zulieferer – das ist aber auch der Nährboden für einen
neuen Interessenkonflikt. Im Zweifelsfall dürfte Stronach der Erfolg von Magna wichtiger sein als
der Erfolg bei Opel. Dieser Interessenkonflikt, der sich üblicherweise in harten
Preisverhandlungen zwischen Herstellern und Zulieferern austobt, könnte zum Nachteil von Opel
ausgehen. Bereits als Mitglied der GM-Familie beklagten Opelaner immer wieder, dass sie zu
viel für Leistungen aus Detroit zahlen müssten oder für eigene Leistungen – etwa im
Entwicklungsbereich – zu wenig bekommen hätten.
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Auch nach dem Opel-Kauf hat der Zulieferer Magna weiterhin große Pläne. Das Konsortium
verhandelt mit General Motors über den Kauf von Chevrolet, um mit der Marke den russischen
Automarkt zu erobern. Dabei stürzt der einstige Boommarkt immer weiter ab.
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5.6.09
Als Gegenleistung für die zeitweise geringeren Lizenzgebühren soll Opel dem Mutterkonzern GM
zu Jahresbeginn 2011 Vorzugsaktien im Wert von 200 Mio EUR gewähren. Darüber hinaus
müssen die Rüsselsheimer Anfang 2018 300 Mio EUR in bar nach Detroit überweisen.
"Insgesamt liegt somit nur eine Lastenverschiebung in die Zukunft vor", hieß es im Bericht des
Bundeswirtschaftsministeriums
2.6.09
Das Insolvenzgericht genehmigte die 15-Milliarden- Hilfe am Montag für drei Wochen. Damit soll
General Motors unter gerichtlicher Aufsicht die Restrukturierung vorantreiben. Das Gericht
genehmigte außerdem vorläufig eine Gesamtsumme von 33,3 Mrd. $ für das Unternehmen.
Endgültig soll darüber am 25. Juni entschieden werden. Eine Anhörung zu den Verkäufen von
GM-Tochterunternehmen und Konzernteilen wurde für den 30. Juni angesetzt.
Immer mehr Details des Verhandlungspokers um Opel kommen ans Licht. So hat der
Mutterkonzern General Motors offenbar versucht, sich finanzielle Vorteile zu verschaffen. Mit
einem Passus im Vertrag sollten mehr als 300 Millionen Euro in eine Steueroase transferiert
werden.
Das Geld sollte dem Bericht zufolge unmittelbar nach Einrichtung der Kreditlinie auf ein Konto
auf den Cayman Islands transferiert werden. Im Gegenzug hätte GM Europe eine Forderung
gegenüber GM in der gleichen Höhe erhalten sollen. Der Passus wurde ersatzlos gestrichen,
GM habe später behauptet, der ganze Vorgang sei ein Versehen gewesen, meldete das Blatt
unter Berufung auf Verhandlungskreise. Der Vorfall zeigt exemplarisch, dass die Amerikaner im
Feilschen um Opel keine Rücksicht genommen haben.
1.6.09
Schlagzeilen:
Elf Werke werden geschlossen und weltweit fallen 35.000 Stellen weg.
Das „Wall Street Journal“ berichtete, GM werde um 8 Uhr Ortszeit Gläubigerschutz in New
York beantragen. Präsident Barack Obama werde sich um 17.55 Uhr MESZ in einer Rede zur
Lage der Autoindustrie äußern, teilte das Präsidialamt mit.
Nach Abschluss seiner zweitägigen Beratungen hat der Verwaltungsrat von General Motors
noch keine offizielle Entscheidung zu einer möglichen Insolvenz bekanntgegeben. Der
Automobilhersteller kündigte für Montagmorgen lediglich eine Pressekonferenz an. Das US-
Finanzministerium lehnte jede Stellungnahme zur Zukunft des Opel- Mutterkonzerns ab.
31.5.09
Nach der Rettung der deutschen Tochter Opel strebt der US-Mutterkonzern General Motors ein
zügiges Insolvenzverfahren an. Die Berliner Einigung mit der Bundesregierung und dem
österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna sowie ein Abschluss mit Inhabern von
Unternehmensanleihen ebneten am Wochenende den Weg für einen Antrag auf
Gläubigerschutz, der für Montag erwartet wurde.
In enger Absprache mit der sogenannten Auto- Taskforce der Regierung will General Motors
dem Vorbild des ebenfalls insolventen Konkurrenten Chrysler folgen und sich aufspalten. Ein
Verfahren unter Absatz 363 sieht vor, dass die gesunden Teile des Unternehmens an neue
Eigentümer übertragen werden können - im Falle GMs wäre dies der Staat im Verbund mit
Gewerkschaften und der „alten GM“, die einen Anteil von zehn Prozent behalten dürfte.
Eine Insolvenz von GM wäre der drittgrößte Konkurs in der US- Geschichte und der
komplizierteste Bankrott eines Industrieunternehmens überhaupt. GM unterhält in fast 30
Ländern mehr als 140 Standorte und hat 2008 mehr als acht Mio. Fahrzeuge verkauft. Der
Konzern kauft jährlich für 94 Mrd. Dollar bei Zulieferern ein, die ohne GM vor einer düsteren
Zukunft stehen.
30.5.09
Besonders die nervenaufreibende Verhandlungstaktik der GM- Truppe hatte die Magna-
Vertreter zur Verzweiflung getrieben. Nach jedem mühsam erarbeiteten Kompromiss warf die
US- Seite eine neue Frage auf, die schon längst geklärt schien. Es seien extrem
ungewöhnliche Gespräche, berichteten Eingeweihte, "wir waren nicht sicher, ob die
Amerikaner Opel überhaupt verkaufen wollen".
Die Unnachgiebigkeit der Amerikaner hatte konkrete Gründe: "GM-Chef Fritz Henderson betont
immer wieder, dass er sich auf jeden Fall einen Produktionsverbund zwischen GM und Opel
wünscht", sagt Stefan Bratzel vom Center of Automotive in Bergisch Gladbach. Autoexperte
Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler ergänzt: "Die Verhandlungsführung, das offensichtliche
Desinteresse an einer schnellen Lösung - die Entwicklungen der letzten zwei Tage sprachen
eher dafür, dass die Amerikaner Opel gar nicht unbedingt abgeben wollen."
29.5.09
Der Plan zur Rettung von General Motors steht: In einer Schnell- Sanierung soll der Detroiter
Autobauer innerhalb von 90 Tagen gesund werden. Die Deutschen spielen eine Zwergenrolle.
Ein Sonderdeal rund um die deutsche Tochter Opel erscheint in diesem Konzept
unwahrscheinlich - und birgt für US-Präsident Barack Obama und GM- Chef Fritz Henderson
eher Risiken.
28.5.09
Der führende US- Autobauer GM hat mehr als viermal so viele Mitarbeiter (235.000) wie
Chrysler. GM verkaufte 2008 mehr als viermal so viele Autos (8,35 Millionen) wie der Rivale
und hat noch rund ein Dutzend Marken im Konzern - im Vergleich zu drei bei Chrysler. Das
Risiko für US- Präsident Barack Obama und die Bundesregierung in Berlin ist
dementsprechend groß: Ein gescheitertes Insolvenzverfahren mit einem endgültigen Aus für
den Autoriesen und womöglich auch Opel würde Tausende von Jobs weltweit gefährden.
28.05.2009
POKER UM OPEL: Was eine GM- Insolvenz wirklich bedeutet
Opel soll gerettet werden, aber der Mutterkonzern General Motors steht vor der Pleite. Welche
Folgen hätte eine GM-Involvenz? SPIEGEL ONLINE beantwortet die wichtigsten Fragen zur
Zahlungsunfähigkeit des US- Autobauers, zeigt, wer was verliert - und wer profitiert.
Mehr Hintergrund zu GM und der Bedeutung des Unternehmens hier in diesem Artikel:
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11.6.09
Europaweit stehen bei den GM-Töchtern mehr als 10 000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
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5.6.09
"Wir erwarten eine endgültige Entscheidung bis Juli, damit sollte der Deal bis September unter
Dach und Fach sein", erklärte der Präsident von General Motors in Europa, Carl- Peter Forster,
am Freitag in Rüsselsheim. Magna selbst sowie zahlreiche deutsche Politiker hatten zuvor ein
Scheitern der Gespräche nicht ausgeschlossen.
30.5.09
Der Chef von General Motors Europe, Carl-Peter Forster äußerte sich erfreut über die
Vereinbarung und sagte, für ihn sei Opel damit „im Moment absolut gerettet“. Er schränkte dann
aber ein: „Wir haben den ersten Schritt getan in eine neue Zukunft, aber die Zukunft ist noch
nicht da.“ Noch gebe es nur eine Absichtserklärung, unterschriftsreif seien die Verträge noch
nicht.
Neue finanzielle Forderungen von GM sieht Forster momentan nicht.
29.5.09
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11.6.09
Der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson für den Erhalt der beiden britischen Vauxhall-
Werke stark machen. „Wir sind nicht bereit, die mit niedrigen Kosten und hocheffizient
arbeitenden Fabriken aufzugeben“. Prinzipiell sei die britische Regierung auch zur Gewährung von
Staatshilfen bereit. „Wir werden aber genau prüfen, was wir für unseren Einsatz bekommen, und
nicht zulassen, dass es zu einem ruinösen und protektionistischen Subventionswettlauf zur
Rettung einzelner Werke kommt, bei dem Magna die europäischen Regierungen gegeneinander
ausspielt“, machte der Brite klar.
6.6.09
Die britischen Vauxhall- Produktionsstätten könnten auf Risiko der deutschen Steuerzahler im
August für 150 Millionen Euro Werkzeuge für den Bau des neuen Astra finanzieren.
4.6.09
Die Übernahme des Autobauers Opel wird für den neuen Investor Magna teurer als bisher
bekannt. Nach Berechnungen des Handelsblatts wird die neue Gruppe Opel/Vauxhall bis zum
Jahr 2018 voraussichtlich mehr als sieben Mrd. Euro Zahlungen an den bisherigen
Mutterkonzern General Motors leisten müssen. Denn die Ex- Mutter ließ sich für die Zukunft
umfangreiche Zahlungen garantieren.
So kassiert GM auch nach der Abkoppelung von Opel weiter allein 6,5 Mrd. Euro
Lizenzgebühren. Nach internen Unterlagen der Bundesregierung, die dem Handelsblatt vorliegen,
gewährt GM seiner Ex- Tochter zwar Zugang zu allen geistigen Eigentumsrechten des
insolventen US- Autobauers - Opel muss dafür aber weiter Lizenzgebühren zahlen, die lediglich
für eine Übergangsphase reduziert werden.
Ältere Meldungen
Die Produktion von Vauxhall war über viele Jahrzehnte eigenständig, bis man seitens des GM-
Mutterhauses die Fertigung umstrukturierte. Eine eigene Entwicklungsabteilung betreibt
Vauxhall seit Mitte der 1970er Jahren nicht mehr, vielmehr übernahm man im wesentlichen die
Modellpalette von Opel. Beim so genannten Badge- Engineering werden jedoch die Fahrzeuge
mit eigenem Logo und zum Teil eigener Modellnomenklatur vertrieben. Fahrzeuge mit dem
Namen Vauxhall werden inzwischen nur noch in Großbritannien und Nordirland vertrieben,
während sie dort als Opel seit Ende der 70er Jahre nicht mehr angeboten werden.
Einige der Modelle werden in England (bis 2002: Luton) produziert (z.B. Astra, Vectra).
Zahlreiche Vauxhall- Modelle wurden aber in den Opel- Werken in Antwerpen, Bochum,
Rüsselsheim und Eisenach hergestellt. Einen Sonderfall stellte der Monaro VXR dar, der von
Holden (Australien, gehört ebenfalls zu GM) als europäisierte Variante des Holden Monaro
produziert und zwischen 2001 und 2006 in England – vor allem aus Imagegründen – als
Vauxhall Monaro verkauft wurde. Es ist damit das derzeit einzige australische Fahrzeug, das
in Europa angeboten wird. Seit 2007 wird der Vauxhall VXR8 angeboten, der aus Australien
kommt und dort als Holden HSV Clubsport R8 auf den Markt kam. Dieses Fahrzeug ist
abgeleitet vom Holden Commodore, wurde aber mit einem V8-Motor ausgestattet, der aus 6
Litern Hubraum 420 PS schöpft.
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„Wir sind dabei, aus Saab ein selbstständiges Unternehmen zu machen“, sagte ein Saab-
Sprecher in Trollhättan. Diese Arbeit werde weiterverfolgt, unabhängig davon, was mit GM
passiere, sagte er. Saab befindet sich seit Februar unter Zwangsverwaltung und verhandelt
derzeit mit drei Interessenten, die noch nicht namentlich benannt sind. Gerüchten zufolge handelt
es sich um die beiden Opel-Interessenten Fiat und Magna sowie um den chinesischen
Autohersteller Geely. Seit der Zwangsverwaltung ist der Absatz von Saab-Wagen etwa 80
Prozent gefallen, da viele potenzielle Kunden das Vertrauen in den Konzern verloren haben und
etwa um die Garantieleistungen fürchten. Saab beschäftigt rund 4 000 Mitarbeiter.
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29.5.09
Die Stunden sind gezählt: Am Montag will GM Gläubigerschutz beantragen und ein brutales
Sparprogramm verkünden. 16 Werke schließen, 21.000 Jobs fallen weg, Gläubiger werden mit
Aktien abgespeist. Für Fonds gelten bessere Konditionen als für Arbeitnehmer - zum Ärger der
Autogewerkschaft UAW.
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Über die Verhandlungstricks, die die US- Seite dabei anwendete, konnten auch die
Bundesregierung und Magna in den Gesprächen noch etwas lernen. Die Bamberger
Forschungsstelle für Automobilwirtschaft hat unlängst in einer Delphi-Studie (mehr auf SPIEGEL
WISSEN...) Kniffe zusammengetragen, mit denen vor allem die großen US- Autobauer ihren
Verhandlungspartnern in der Zuliefererbranche Zugeständnisse abtrotzen. Sie lesen sich wie eine
Blaupause für den gescheiterten "Supergipfel" vom Donnerstag oder für das Hickhack mit Magna
im Hotel Adlon.
Immer wieder kommt es demnach vor, dass Autobauer drittklassige Abgesandte zu
Verhandlungen mit Zulieferern schicken, um einen Abschluss der Gespräche zu verzögern und
den Verhandlungspartner zu demütigen. Beim Spitzentreffen im Kanzleramt hatte die US-
Regierung genau diese Taktik angewandt: Sie schickte einen Vertreter ohne Prokura, der die
Konsultationen regelmäßig unterbrechen musste, um sich mit seinen Vorgesetzten in
Washington abzustimmen.
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Der US-Autobauer General Motors (GM) sieht den Vertragsabschluss mit dem neuen Opel-
Investor Magna noch nicht in trockenen Tüchern. In einem Internet-Live- Chat des Konzerns sagte
GM- Chef Fritz Henderson am Donnerstag, vor einem endgültigen Abschluss liege noch Arbeit.
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Albert Koch hat schon große Insolvenzfälle gemeistert. Erst rettete er die Kaufhauskette Kmart,
dann das Bauunternehmen Champion Enterprises - jetzt steht der 67-Jährige vor seiner größten
Aufgabe: Er soll die maroden Bereiche des insolventen Autobauers GM abwickeln.
1.6.09
Nach Bekanntgabe der Insolvenz wird er bei GM der ranghöchste Entscheider für die schlechten
Teile von GM. Mit einem Trupp von rund 60 Alix-Mitarbeitern wird er der Mission General Motors
nachgehen. Koch berichtet direkt an GM- Chef Henderson und an das Aufsichtsgremium.
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Verhandlung am 27.5.09
Das Erstaunen der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten ist groß, als man die
Teilnehmerliste aus den USA am Tag vor dem Treffen bekommt. Für GM soll lediglich John Smith
am Verhandlungstisch Platz nehmen. Einer der zahlreichen Vizechefs, dazu noch einer, von dem
klar war, dass er letztlich nicht die Entscheidungshoheit haben würde, um dem Vertrag wirklich
zuzustimmen.
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31.5.09
Dazu haben die Gläubiger der vor der Insolvenz stehenden Opel-Mutter General Motors (GM)
haben einem umfassenden Schuldenverzicht zugestimmt. Wie die „New York Times“ am
Sonntag in ihrer Online- Ausgabe berichtete, stimmten knapp über 50 Prozent der Gläubiger
einem entsprechenden Angebot zu.
Im Gegenzug sollen sie zehn Prozent des neuen Konzerns erhalten. Der Anteil kann später auf
25 Prozent aufgestockt werden. Insgesamt schuldet der Autobauer Zehntausenden Gläubigern
27 Mrd. Dollar. Der Deal soll auch die als sicher geltende Insolvenz beschleunigen.
30.5.09
General Motors steht in den USA kurz vor einem Insolvenzverfahren, das die Regierung Obama
schnell abschließen will. Geplant ist eine Abspaltung der notleidenden Konzernteile nach Art
einer Bad Bank. Dem Vorschlag zufolge würden die "guten" Vermögenswerte in die neue
Gesellschaft übergehen, während die "schlechten" ausgelagert und liquidiert würden.
Die entscheidende Bedingung dafür aber ist, dass die Gläubiger einer Übertragung der
Vermögenswerte von der alten in die neue GM-Gesellschaft unter Insolvenzrecht zustimmen
müssen, wie aus einer Mitteilung von GM an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Dabei dürfte
auch Opel eine Rolle spielen, denn nach den derzeitigen Vorstellungen würden die
Rüsselsheimer quasi zum Nulltarif an den neuen Eigentümer gehen.
Teile der Gläubiger stimmen Regierungsvorschlag zu
Beim Opel-Mutterkonzern General Motors überschlagen sich kurz vor dem drohenden Aus die
Ereignisse: Mit einem nachgebesserten Angebot an die privaten Gläubiger hat der Konzern
einen neuen Anlauf zur Umschuldung genommen. Das Angebot gilt bis Samstag, ein Gläubiger-
Ausschuss hat schon zugestimmt.
Group of G.M. Bondholders Accepts Plan for Bankruptcy
General Motors said Thursday that a group representing many of its largest bondholders had
accepted a proposal offering up to a 25 percent stake in exchange for not opposing G.M.’s
bankruptcy reorganization plan.
US-Regierung ködert GM- Gläubiger mit neuem Angebot
Die US-Regierung geht auf die GM- Kreditgeber zu: Mit einer verbesserten Offerte will
Washington die renitenten Gläubiger locken. Rund ein Fünftel der Investoren erklärt sich
schon einverstanden.
Das US-Finanzministerium hat den Gläubigern des Opel- Mutterkonzerns General Motors (GM)
ein neues Angebot gemacht. Die Kreditgeber könnten eine höhere Beteiligung als die bisher
geplanten zehn Prozent bekommen, teilte GM unter Berufung auf die Regierung am Donnerstag
mit. Voraussetzung sei aber die Zustimmung zu einem Rettungsverkauf von GM im Zuge eines
Insolvenzverfahrens. Dabei soll der größte US-Autobauer weitgehend verstaatlicht werden und
die Regierung 72,5 Prozent übernehmen.
Der ums Überleben kämpfende US- Autogigant ist mit seinem Angebot an die Gläubiger zum
Schuldenverzicht gescheitert. Damit gilt ein Insolvenzantrag des ehemals größten Herstellers
der Welt als wahrscheinlich.
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For the last several months, G.M. had retained the services of two of the biggest bankruptcy
players to help guide it into Chapter 11: Harvey R. Miller of Weil, Gotshal & Manges and Martin
Bienenstock of Dewey & LeBoeuf.
Mr. Miller and his team are the company’s principal legal counsel for its bankruptcy filing; but it
will not represent the new version of G.M. once that is created, as there is a potential conflict
between parties with an interest in the existing company and those with interests in the new
company. Mr. Bienenstock, a former partner of Mr. Miller’s at Weil, was brought in last fall to
help create the company’s restructuring plan. He may end up representing the new G.M.,
although the decision has not been made.
The law firm Cravath, Swaine & Moore, meanwhile, is representing G.M.’s board.
The restructuring also will provide work for many professional groups other than lawyers. G.M., for
example, has retained the services of Jay Alix, the co- founder of AlixPartners, the consulting
firm. Mr. Alix, who came out of retirement to help G.M., worked with Mr. Bienenstock on the plan
for a new G.M., according to people briefed on the matter.
For financial and restructuring advice, the carmaker has turned to investment bankers at Evercore
Partners, led by a cofounder, Roger Altman, and the restructuring co-head, William Repko, and
to Morgan Stanley.
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29.5.09
Die Tage und Stunden des "alten" GM-Konzerns sind gezählt. Ein Eindruck, den auch GM-
Vizepräsidentin Susan Docherty verstärkte: Die Leute bräuchten sich vor einer Insolvenz nicht zu
fürchten, sagte sie im lokalen TV-Sender WXYZ, aufmunternd in die Kamera lächelnd. "Sie bietet
einem Unternehmen eine neue Chance, viel gesünder daraus hervorzugehen." Alle Beteiligten
müssten dabei "Opfer bringen".
Wie genau die Insolvenzerklärung öffentlich inszeniert werden soll, wurde intern offenbar bis
zuletzt diskutiert. Im Fall des kleineren GM- Rivalen Chrysler hatte Obama das persönlich vom
Weißen Haus aus übernommen, ohne die Teilnahme eines einzigen Chrysler-Managers. Dabei
hatte er die renitenten Gläubiger schwer gemaßregelt. Das hatte bei vielen Investoren zu
Missmut geführt.
Die Pläne für das Insolvenzverfahren von GM werden konkreter: Der Umbau des größten
Autokonzerns der Welt soll, wenn alles gut geht, in 60 bis 90 Tagen abgeschlossen sein. Allein
in den USA stehen 21.000 Jobs in 14 Werken vor dem Aus - am Montag soll klar sein, welche es
trifft.
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Weitere zwölf Prozent der Anteile an GM werden von Kanada übernommen.
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5.6.09
Die Übernahme des Autobauers Opel wird für den neuen Investor Magna teurer als bisher
bekannt. Nach Berechnungen des Handelsblatts wird die neue Gruppe Opel/Vauxhall bis zum
Jahr 2018 voraussichtlich mehr als sieben Mrd. Euro Zahlungen an den bisherigen
Mutterkonzern General Motors leisten müssen. Denn die Ex-Mutter ließ sich für die Zukunft
umfangreiche Zahlungen garantieren.
So kassiert GM auch nach der Abkoppelung von Opel weiter allein 6,5 Mrd. Euro
Lizenzgebühren. Nach internen Unterlagen der Bundesregierung, die dem Handelsblatt vorliegen,
gewährt GM seiner Ex- Tochter zwar Zugang zu allen geistigen Eigentumsrechten des
insolventen US- Autobauers - Opel muss dafür aber weiter Lizenzgebühren zahlen, die lediglich
für eine Übergangsphase reduziert werden.
In dem Memorandum of Understanding einigten sich Magna und GM auch auf die Nutzung der
Patente und die im Gegenzug zu zahlenden Lizenzgebühren. Opel erhält demnach Zugang "zu
allen geistigen Eigentumsrechten von GM". Die Lizenz erstreckt sich über den gesamten
Lebenszyklus der Produkte - mit Ausnahme spezieller Technologie wie beispielsweise der mit
Brennstoffzellen. Diese Ausnahmen müssten "im Einzelnen definiert werden".
Die von Opel zu zahlenden Lizenzgebühren werden demnach von aktuell 5% bis 2015
zurückgefahren, ehe sie dann wieder das heutige Niveau erreichen sollen. Im Gegenzug werde
Opel nach Aussage einer mit den Verhandlungen vertrauten Person für die Entwicklungsarbeit
allerdings bezahlt.
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3.6.09
Kurz nach seinem Insolvenzantrag hat der amerikanische Autobauer General Motors (GM) bereits
einen Käufer für seine Geländewagen- Marke Hummer gefunden. Nach einer gemeinsam
veröffentlichten Erklärung geht die Sparte an den chinesischen Spezialmaschinen-Hersteller
Sichuan Tengzhong Heavy Industrial Machinery.
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Der Verkauf der einstigen Kultmarke soll bis September abgeschlossen sein, erklärte GM am
Dienstag (Ortszeit). Analysten gingen davon aus, dass der Verkaufspreis unter den von GM
vormals angestrebten 500 Millionen Dollar (rund 349 Millionen Euro) liegen werde. Zunächst hatte
GM die Identität des Kaufinteressenten geheimgehalten.
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Die Pläne von Magna gehen weit über Deutschland und Opel hinaus. Der Zulieferkonzern will mit
Hilfe von General Motors (GM) Zugang zum russischen Markt. „Wir streben an, dass wir auch die
Vertriebsrechte für die GM-Marke Chevrolet für Russland und die anderen Nachfolgestaaten der
Sowjetunion bekommen“, sagte Magna-Europachef Siegfried Wolf. In der gesamten Region
könnten die verkauften Stückzahlen in den kommenden Jahren von aktuell 300 000 auf etwa eine
Million steigen.
Magna will von GM nicht nur die Vertriebsrechte, sondern auch die Produktion in Russland und
den Nachbarstaaten übernehmen. General Motors fertigt in St. Petersburg, Kaliningrad und im
südrussischen Togliatti. Außerdem soll ein GM-Werk in Usbekistan in Zukunft unter der Regie
von Magna produzieren. In diesen Fabriken mit einer Jahresproduktion von mehreren 100 000
Autos dominiert die Marke Chevrolet (früher Daewoo aus Korea).
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5.6.09
Für seine US-Marke Saturn hat GM unterdessen einen Käufer gefunden: Mit dem Autohändler
Penske Automotive Group sei ein Vorvertrag geschlossen worden, teilte GM am Freitag mit. Die
Vereinbarung sehe vor, dass mehr als 350 Händler und 13'000 Arbeitsplätze erhalten blieben.
Die Transaktion soll im dritten Quartal des laufenden Jahres abgeschlossen werden. Penske ist
in den USA nach Umsatz die zweitgrösste Autohandelsgruppe nach Auto Nation und hat für
Daimler in den USA den Vertrieb des Kleinwagens Smart übernommen. Über Saturn wird bisher
auch der Opel Astra in Amerika verkauft.
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5.6.09
„Neu-GM“ ist der Arbeitstitel für das Unternehmen, das nach dem Willen der Regierung schon
innerhalb von 60 bis 90 Tagen im Insolvenzverfahren aus den besten Teilen des gescheiterten
Autokonzerns geschmiedet werden soll. Über das restliche „Alt-GM“, in dem unerwünschte Teile
zurückbleiben, ist in den Ankündigungen dieser Woche kaum ein Wort verloren worden; damit
beschäftigen sich jetzt die Abwickler.
3.6.09
Neues Unternehmen unter Staatsführung
Der Umstrukturierungsplan für GM sieht vor, dass der Großteil der Vermögenswerte in ein neues
Unternehmen ausgelagert wird. Die amerikanische Regierung soll 60 Prozent davon übernehmen,
die kanadische Regierung 12,5 Prozent. 17,5 Prozent gehen an die
Automobilarbeitergewerkschaft UAW und 10 Prozent an die Inhaber von Firmenanleihen der
bisherigen GM.
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28.5.09
Der erste Rettungsgipfel der Bundesregierung mit Vertretern der US-Regierung und General
Motors sowie den Opel-Interessenten Fiat und Magna war in der Nacht zum Donnerstag
ergebnislos abgebrochen worden. GM hatte einen überraschenden neuen Finanzbedarf für Opel
in Höhe von 300 Millionen Euro angemeldet.
Ältere Meldungen
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29.5.09
Nicht noch einmal will sich die Kanzlerin von den Mitarbeitern aus dem US- Finanzministerium
vorführen lassen. Dieses Mal hat Angela Merkel vorgesorgt. Um 15.15 Uhr kommt es zu einem
vorentscheidenden Telefonat. Mit niemand anderem als Barack Obama, dem amerikanischen
Präsidenten. Die beiden sind nicht allein in der Leitung.
31.5.09
Präsident Barack Obama bereitete die US- Öffentlichkeit am Samstag auf eine der größten
Pleiten in der Geschichte der größten Volkswirtschaft vor: „Ich hätte es vorgezogen, mich ganz
herauszuhalten“, sagte er in einem Interview des TV-Sender NBC News. „Aber dann hätten wir
eine Abwicklung erlebt, einen Konkurs, in dem ein riesiges Gebilde mit enormer Bedeutung für
unsere Wirtschaft in seine Einzelteile zerbrochen worden wäre.“ Die Regierung rechnet damit,
dass GM nach Finanzspritzen von fast 20 Mrd. Dollar weitere 40 Mrd. Dollar benötigt.
27.5.09
US-Präsident Barack Obama will mit einer Entscheidung über das weitere Vorgehen bis zum
Ende des Ultimatums am 1. Juni warten. Laut «New York Times» plant Washington nach einer
möglichen Insolvenz von GM 70 Prozent der Anteile zu übernehmen. Um eine Insolvenz
abzuwenden, müssten zehntausende Gläubiger einem milliardenschweren Schuldenverzicht
zustimmen. Dies gilt unter Experten aber als höchst unwahrscheinlich.
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US-Außenministerin Clinton sichert Steinmeier Hilfe zu
Deutschland ringt um Opel - und hofft dabei auch auf Unterstützung aus den USA. In einem
Telefonat mit seiner Amtskollegin Clinton hat Außenminister Steinmeier offiziell um Beistand
gebeten - und eine Zusage für die "größtmögliche amerikanische Unterstützung" bekommen.
Verstimmt über das Verhalten der US-Vertreter reagierte auch der deutsche Aussenminister
Frank- Walter Steinmeier. Er sei «irritiert, dass die Mitteilung über eine Finanzierungslücke von
300 Millionen Euro erst unmittelbar vor der Sitzung bekannt wurde und nicht davor», sagte der
Vizekanzler in Berlin. Er fügte hinzu: «Das hätte man früher wissen können und eher sagen
müssen.» Der Aussenminister kritisierte: «Die Kommunikation zwischen Europa und USA ist
nicht gut genug.» Er werde mit seiner US-Kollegin Hillary Clinton «dringlich darum bitten», dafür
zu sorgen, dass sich dieser Zustand ändere. «Ich plädiere dafür, dass sprechfähige Vertreter
der US- Regierung und des Finanzministeriums zugegen sein werden.» Gebraucht werde eine
«konstruktive Beteiligung von General Motors und der US- Regierung».
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The government’s auto task force has its own advisers, led by the former investment bankers
Steven Rattner and Ron Bloom. The team also has brought in several restructuring veterans,
notably Matthew Feldman, formerly a partner at the law firm Willkie, Farr & Gallagher, and Harry
Wilson, formerly an executive at the distressed-debt-focused hedge fund Silver Point Capital.
In addition, the auto task force has retained the services of the investment bank Rothschild, led
by Todd Snyder, and the law firm Cadwalader, Wickersham & Taft, led by John J. Rapisardi, and
the Boston Consulting Group, to provide forecasts for auto sales.
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29.5.09
Um 15.15 Uhr kommt es zu einem vorentscheidenden Telefonat. Mit niemand anderem als
Barack Obama, dem amerikanischen Präsidenten. Die beiden sind nicht allein in der Leitung.
Auch der frühere Harvard-Absolvent Bloom ist dabei, der Mann also, der in den kommenden
Stunden immer wieder virtuell per Videokonferenz im Kanzleramt präsent sein wird.
28.5.09
Diese „skurrile Nacht“, wie es Wirtschaftsminister zu Guttenberg anschließend auf den Punkt
bringt, war kein Dilettantismus der Amerikaner. Nein, auf der anderen Seite saßen Profis wie der
ehemalige Investmentbanker Ron Bloom. Der ist nur einer von drei erfahrenen Lazard- Bankern,
die inzwischen im US- Finanzministerium dafür sorgen, dass die absehbare Insolvenz des
Autogiganten General Motors nicht zum totalen Fiasko für den amerikanischen Steuerzahler wird.
„Das sind Leute, die den Wall-Street-Poker bestens verstehen“, sagt ein Frankfurter Banker. „Die
reizen ihr Blatt bis zum Letzten aus.“
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Die gesammelte deutsche Polit- Prominenz gibt sich im Kanzleramt die Ehre - und für die US-
Regierung sitzt ein drittklassiger Abgesandter mit am Tisch, ein Unterhändler mit nur
eingeschränkter Entscheidungsgewalt. Mehrmals muss die Sitzung unterbrochen werden, damit
der Mann mit Washington konferieren kann.
Am Mittwoch nachmittag hatten zunächst führende Beamte der Bundesregierung und der
betroffenen Landesregierungen beraten; die Landesvertreter hatten sich zuvor in ihren Interessen
über Opel-Standorte abgestimmt. Fachanwälte aller Seiten waren immer dabei. Dann kamen
Todd Snyder, ein vom amerikanischen Finanzministerium beauftragter Investmentbanker, Forster
sowie John Smith dazu.
Bei den Beratungen in Berlin wurde seitens der Bundesregierung registriert, der Beauftragte der
amerikanischen Regierung, Snyder, habe in Wirklichkeit kein Verhandlungsmandat.
Zwischendurch gab es mehrmals Videokonferenzen mit Ron Blum, einem der wichtigsten Berater
des amerikanischen Finanzministers Geithner. Blum hatte dem Vernehmen nach nicht nach
Berlin kommen können, weil er auch mit der Übernahme des Automobilherstellers Chrysler durch
Fiat befasst ist.
Das US-Finanzministerium hat einen Angestellten mit Zeitvertrag geschickt, Todd Snyder, der
eigentlich bei der Investmentbank Rothschild arbeitet. Das ist so sehr gegen jedes internationale
Protokoll, dass Snyder bei den Spitzenrunden mit der Kanzlerin, ihren wichtigsten Ministern und
den Ministerpräsidenten der Opel- Länder nicht mal hineindarf. Stattdessen wird immer wieder
Bloom angewählt.
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Was Opel im Pleitefall droht
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Eine Insolvenz von Opel würde unweigerlich dazu führen, dass die Mehrheit der rund 2000 Händler
in Deutschland nicht überleben würde, sagte der Sprecher des Opel- Händlerverbands, Thomas
Bieling, der „Automobilwoche“.
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29.5.09
Auch der Vizechef des europäischen Opel-Händlerverbandes Euroda, Albert Still, warnte vor einer
Insolvenz: „Das wäre für die Händler die schlechteste Lösung. Wenn es dazu käme, putzt es
mindestens ein Drittel der Händler weg – und zwar in ganz Europa.“
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Der Automobilexperte Willi Diez warnte vor leeren Versprechungen für den Erhalt der
Arbeitsplätze bei Opel. Politik und Gewerkschaften sähen die Lage von Opel zu rosig und
forderten von den Investoren Standort- und Beschäftigungsgarantien, die nicht erfüllbar seien.
"Wer sagt, ich garantiere die Arbeitsplätze für die nächsten Jahre, ist nicht seriös", sagte der
Chef des Geislinger Instituts für Automobilwirtschaft.
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Nach Ansicht von Deka-Bank- Chefvolkswirt Ulrich Kater würde ein Aus von Opel dagegen keinen
Domino-Effekt in der regionalen Wirtschaft an den Opel-Standorten auslösen. Anders als etwa bei
den Banken gebe es im Falle Opel "keinen systemischen Zusammenhang" zu den übrigen
Unternehmen der Branche, wo die Pleite des einen auch das Ende des anderen bedeuten könne.
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Auch DIW-Präsident Klaus Zimmermann kritisierte die Bemühungen der Politik. In einem
Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte er, die Politik lasse sich aus
wahlkampftaktischen Gründen „Schritt für Schritt in unverantwortliche Abenteuer hineinziehen,
die mit diesem Rettungsversuch nicht enden werden“. Dies sehe er mit großer Sorge. Mit dem
Konzept, Unternehmen durch staatliche Finanzspritzen retten zu wollen, sei der Staat auf dem
Weg, sich „hoffnungslos zu überfordern“, kritisierte Zimmermann. „Das werden wir auf Jahre
spüren - nicht nur in der politischen Mentalität, sondern auch bei den Defiziten der öffentlichen
Haushalte.“ Auch Zimmermann sprach sich dafür aus, bei Opel ein geordnetes Insolvenzverfahren
durchzuführen. Dieses sei am besten geeignet, ein Konzept zu finden, das langfristig durch einen
Umbau des Unternehmens zu seiner Erhaltung führe.
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29.5.09
Der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat
das zögerliche Verhalten der Bundesregierung in der Insolvenz- Debatte um Opel scharf kritisiert
„Die jetzigen Gespräche in Berlin zeigen, dass der Staat bei Strukturentscheidung über
Unternehmen überfordert ist", sagte er am Freitag im Gespräch mit Handelsblatt.com mit Blick
auf den Verlauf der Rettungsverhandlungen.
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Wirtschaftsforscher Hans-Werner Sinn warnte indes vor zu hohen staatlichen Sicherheiten. Der
Staat dürfe sich vor Wahlen nicht erpressen lassen, sagte der Ifo-Chef der „Passauer Neuen
Presse“. „Die Bieter wollen riesige Geldbeträge als Sicherheiten, sechs bis acht Milliarden Euro.
Das macht bis zu 300 000 Euro pro Arbeitsplatz“, sagte Sinn. Für das Geld könne man fast zwei
neue Opel-Firmen bauen.
Sinn sprach sich für eine geordnete Insolvenz aus. „Die geordnete Insolvenz ist in jedem Fall
notwendig, um die Ansprüche der Alteigentümer und der Gläubiger zu begrenzen.“ Aufgabe der
Insolvenz sei es, einen Neuanfang für das Unternehmen zu ermöglichen, indem die Altansprüche
zurückgedrängt werden. „Ein Verzicht auf eine Insolvenz schützt die Banken, die Insolvenz
schützt stattdessen die Arbeitsplätze.“
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30.5.09
Ich gebe dem Merger eine Erfolgsquote von 20 bis 30 Prozent", sagt Wolfgang Meinig von der
Bamberger Forschungsstelle für Automobilwirtschaft (FAW). "Das Thema Opel wird uns in den
kommenden Wochen sicher nicht weniger intensiv beschäftigen. Die Zukunft des deutschen
Autobauers bleibt extrem wackelig."
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Für die Teilnahme am Treffen im Kanzleramt am 27.5.09 gibt es keine Belege.
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29.5.09
Diese Einschätzung teilt auch Opel- Aufsichtsrat Armin Schild. Das Magna-Konzept sei am
tragfähigsten, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Frankfurt im Bayerischen Rundfunk. Es werde
jedoch noch eine Menge zu verhandeln sein. Es sei Eile geboten, unterstrich er: „Die GM-
Insolvenz steht unmittelbar bevor, jetzt läuft die Sanduhr ab.“ Deshalb plädiere er dafür, „jetzt die
Brückenfinanzierung rechtzeitig vor der Insolvenz auf die Beine zu stellen, sich aber noch nicht
endgültig festzulegen auf einen der beiden Investoren“.
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Firmengründer Roland Berger fungierte als Schaltstelle zwischen Opel und der Bundesregierung
im Ringen um eine Zukunft für den Autobauer und arbeitete eng mit dem italienischen
Autohersteller Fiat zusammen.
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29.5.09
Wie Unternehmenskreise berichten, lässt sich der Opel-Vorstand vom renommierten
Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek beraten. Zudem arbeitet die Rechtsanwaltskanzlei Clifford
Chance nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters schon an einem Plan für die Insolvenz von
Opel.
Er ist einer der profiliertesten Insolvenzverwalter der Bundesrepublik - und hilft jetzt dem
Autobauer Opel, wenn dessen Mutterkonzern General Motors in die Insolvenz geht. Wichtig ist
ihm, früh dabei zu sein. "Der Beginn eines Insolvenzverfahrens kann mit einer Sprintstrecke
verglichen werden. Manchmal muss der Insolvenzverwalter Tag und Nacht durcharbeiten", sagte
Wellensiek dem Tagesspiegel.
Die Insolvenz des Rüsselsheimer Autobauers Opel mit seinen rund 25.000 Beschäftigten in vier
deutschen Werken wird unter den neuen Gegebenheiten sehr wahrscheinlich. Der Konzern richtet
sich darauf ein. Der bekannte Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek berät den Vorstand.
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Den Ernstfall bereitet der Autobauer offenbar schon vor: Die Rechtsanwaltskanzlei Clifford
Chance soll bereits Insolvenzpläne ausarbeiten und deshalb Experten zusammengezogen haben,
berichtet die Nachrichtenagentur Reuters aus Kreisen.
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Die IG Metall warnte vor übereilten Entscheidungen bei der Auswahl eines Bieters. "Uns zwingt
niemand, Opel jetzt zu verscherbeln für Konzepte, die kein Mensch tatsächlich zum jetzigen
Zeitpunkt zuverlässig prüfen kann, und von denen niemand genau weiß, ob sie langfristig tragen",
sagte der Frankfurter IG-Metall Bezirksleiter Armin Schild der "Berliner Zeitung".
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29.5.09
Die Entscheidung über den Insolvenzverwalter für Opel fiele beim Amtsgericht Darmstadt. Dort
haben sich die zuständigen Richter auf ein langes Wochenende eingerichtet. Im Gegensatz zu
vielen anderen großen Insolvenzverfahren hat die Politik aber offenbar bislang keinen Versuch
unternommen, auf die Auswahl Einfluss zu nehmen. So berichten jedenfalls Justizkreise aus
Darmstadt.
Möglicherweise, so hieß es Fachkreisen, würden im Fall Opel wegen der Komplexität auch zwei
Insolvenzverwalter bestellt. Berger würde ohnehin nur die Rolle des Restrukturierungsberaters
zufallen.
Wie läuft ein Insolvenzverfahren in Deutschland ab?
Ein zahlungsunfähiges Unternehmen muss einen Antrag beim zuständigen Amtsgericht stellen.
Dieses prüft, ob das verbliebene Vermögen die absehbaren Verfahrenskosten deckt. Falls das
nicht der Fall ist, wird er abgelehnt und die Firma liquidiert.
Wird ihm stattgegeben, setzt das Gericht einen vorläufigen Insolvenzverwalter ein, der das
Vermögen sichern und, wenn möglich, den Betrieb fortführen muss. Der Insolvenzverwalter ist
meist ein spezialisierter Anwalt und die entscheidende Person für die Zukunft des Unternehmens -
er kann zu dessen Retter werden. Der Vorstand oder die Geschäftsführung sind während des
Verfahrens entmachtet, es sei denn, der Insolvenzrichter erlaubt eine Insolvenz in
Eigenverwaltung.
Bundeswirtschaftsminister Karl- Theodor zu Guttenberg schließt eine Opel-Insolvenz nicht aus,
sollten die USA bis zu dem von der Bundesregierung geforderten Termin am Freitagnachmittag
nicht reagieren. Wenn das Ultimatum verstreichen sollte, könne das im Endeffekt bedeuten, dass
bei einer GM-Insolvenz auch eine Opel-Insolvenz "mit infrage stehe", sagte Guttenberg am
Donnerstagabend im ZDF. Das wolle die Bundesregierung zwar verhindern, müsse es aber im
Blick behalten.
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Als Insolvenzrichter am Amtsgericht in Darmstadt gehört er zu den vier Richtern, die sich im Fall
der Insolvenz mit Opel befassen müssten. Stephan ärgert es, wenn die Insolvenz einer Firma
pauschal mit ihrem Ende gleichgesetzt wird.
"Ziel des Insolvenzverfahrens ist es, das Unternehmen zu erhalten", sagte Stephan der taz. "Es
geht nicht um Liquidierung, sondern um Sanierung." Allerdings würde auch ein Insolvenzverwalter
um einen Stellenabbau bei Opel nicht herumkommen.
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Die Unternehmensberatung Roland Berger und der Insolvenzexperte Horst Piepenburg haben
sich für den Fall einer Opel-Insolvenz ins Spiel gebracht. Das erfuhr das Handelsblatt aus
Unternehmens- und Beraterkreisen.
Firmengründer Roland Berger fungierte als Schaltstelle zwischen Opel und der Bundesregierung
im Ringen um eine Zukunft für den Autobauer und arbeitete eng mit dem italienischen
Autohersteller Fiat zusammen.
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Die Unternehmensberatung Roland Berger und der Insolvenzexperte Horst Piepenburg haben
sich für den Fall einer Opel-Insolvenz ins Spiel gebracht. Das erfuhr das Handelsblatt aus
Unternehmens- und Beraterkreisen. Piepenburg gilt als einer der erfahrensten Insolvenzverwalter
Deutschlands. Unter anderem war er für den Fall Babcock-Borsig engagiert wo es um insgesamt
25 000 Arbeitsplätze ging.
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Auch die Kunden des Rüsselsheimer Autobauers werden zunehmend nervös – allein in
Deutschland gibt es rund 5,5 Millionen Opelfahrer. Vor allem jene, die sich in den vergangenen
Jahren einen Neuwagen gegönnt haben, treibt die bange Frage um, wer im Ernstfall für die
Reparaturen ihres Autos aufkommt. Opel gewährt auf Neuwagen eine zweijährige
Herstellergarantie, die bei einer Insolvenz ins Leere laufen könnte.
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11.6.09
Insgesamt wolle der kanadische Zulieferer in den kommenden Jahren europaweit 11 600
Arbeitsplätze streichen, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ am Donnerstag unter Berufung auf
den vorläufigen Geschäftsplan Magnas. Bislang sei davon ausgegangen worden, dass europaweit
rund 10 000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten, davon 2500 in Deutschland. Opel beschäftigt
in Europa 55 000 Mitarbeiter.
10.6.09
Der Schuss könnte kräftig nach hinten losgehen: Fiat war als Opel- Investor unbeliebt, weil man
bei den Italienern zu viele Stellenstreichungen erwartet hatte. Nun deutet immer mehr darauf hin,
dass Magna nach dem Einstieg bei Opel auch Produktion von Deutschland ins Ausland
verlagern wird.
4.6.09
Eine Betriebsversammlung ist gerade für Opel eigentlich nichts Äußergewöhnliches mehr. Es gab
schließlich recht viele in den vergangenen Monaten. Aber die heutigen Versammlung war dann
doch sehr speziell: Schließlich trat erstmals Magna-Chef Wolf auf um zu erklären, wie es mit Opel
weitergehen soll - vor allem auf Märkten außerhalb Europas. Und da sieht es böse aus.
31.5.09
Arbeitnehmern sollen 10% der Anteile übernehmen.
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Der Betriebsratschef des Eisenacher Opel-Werks, Harald Lieske, ist nicht enttäuscht darüber,
dass der Opel- Gipfel im Kanzleramt keine Entscheidung über die Zukunft des Autoherstellers
gebracht hat. Angesichts der komplizierten Materie habe er kein Ergebnis erwartet, sagte
Lieske. Zugleich betonte er, dass die Gewerkschaftsseite für eine Übernahme durch den
Autozulieferer Magna plädiere.
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So ist noch unklar, wer die Pensionsverpflichtungen von Opel an seine Mitarbeiter in Höhe von
fünf Milliarden Euro übernimmt.
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5.6.09
Der Opel-Betriebsrat will mit einer eigenen Firma in die Verhandlungen über eine
Mitarbeiterbeteiligung an einer neuen unabhängigen Opel- Gesellschaft gehen. „Der Gesamt- und
Konzernbetriebsrat der Adam Opel GmbH hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig den
Beschluss gefasst, eine Aktiengesellschaft zu gründen“, teilte Gesamtbetriebsratschef Klaus
Franz am Freitag in Rüsselsheim mit.
Diese Gesellschaft solle im Rahmen des angestrebten Sanierungsprozesses bei Opel nicht nur
über die Beteiligung der Arbeitnehmer verhandeln, sondern auch langfristig „den Beitrag der
Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen verwalten“. Die Beschäftigten sollten über die Gesellschaft
„mittelbar an ´New Opel´ beteiligt werden“, teilte Franz mit.
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10.6.09
Der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna will nach vollzogener Opel-Übernahme laut
einem Pressebericht einen Teil der Produktion ins Ausland verlagern. Betroffen sei die Fertigung
von Motoren und Getrieben, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf ein
Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums vom 5. Juni an den Haushaltsauschuss des
Bundestages.
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Polen ist mit rund 3 600 Beschäftigten der wichtigste Standort von GM Europe in Osteuropa. Im
Werk in Gliwice (Gleiwitz) werden der Astra und der Zafira hergestellt. Dort wird angesichts der
Wirtschaftskrise nur noch in zwei Schichten gearbeitet. 250 Arbeiter verlieren zum Ende des
Monats ihre Stelle.
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In Spanien hat GM Europe 7 000 Mitarbeiter, die meisten im Opel- Werk bei Zaragoza. Politiker
der Region und die Gewerkschaften warnen vor Massenentlassungen. Die Regionalregierung
erwägt finanzielle Unterstützung für Investoren, will im Gegenzug aber nur geringe
Personalkürzungen zulassen.
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31.5.09
Der Haushaltsausschuss des hessischen Landtags stimmte am Sonntag in Wiesbaden ohne
Gegenstimme dem Landesanteil in Höhe von 447 Millionen Euro zu. Dies ist die mit Abstand
größte Bürgschaft aller Bundesländer mit Opel- Standorten. Im südhessischen Rüsselsheim
befindet sich das Opel- Stammwerk mit der höchsten Zahl an Beschäftigten des Konzerns in
Deutschland.
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Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) verteidigte dennoch den Einstieg von Magna
bei Opel. "Das betriebswirtschaftliche Konzept gibt uns das Vertrauen, dass das Unternehmen
eine Zukunftschance hat", sagte er der "Welt am Sonntag". Im Übrigen würden jetzt "viele
Nebelbomben" geworfen, um die Käufer zu diskreditieren. Koch fügte hinzu, es gehöre "zu den
Aufgaben des Staates, in Ausnahmesituationen die zerstörerische Radikalität des Marktes zu
stoppen". Es müsse aber jeder Einzelfall geprüft werden. Vor diesem Hintergrund wollte er auch
Staatshilfen für den Handelskonzern Arcandor nicht ausschließen. Eigentümer und Banken
müssten dabei aber "einen sehr nachhaltigen Beitrag" liefern.
31.5.09
29.5.09
Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) schätzt nun die Chance auf eine europäische
Opel-Lösung auf "fifty-fifty" ein. Niemand solle von einem besseren Wert ausgehen, sagte er
am Freitag in Frankfurt vor dem erneuten Opel-Gipfel in Berlin. "Wir warten auf ein Signal aus
den USA." Der Ausstieg von Fiat sei zumindest besser für die Übersichtlichkeit der
schwierigen Verhandlungen, meinte Koch. Das Unternehmen habe wohl eingesehen, dass es
die zahlreichen offenen Fragen zu seinem Konzept nicht auf die Schnelle klären könne.
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Der hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP), der in Sachen Opel zuvor auffällig
zurückhaltend agiert hatte, brachte sich mit Kritik an Koch in die Schlagzeilen. Der Minister und
Koalitionspartner hielt dem Ministerpräsidenten vor, er laufe Gefahr, zu sehr als Autobauer
aufzutreten, und mahnte in der „Frankfurter Rundschau“, das Engagement des Staates dürfe
nicht über abgesicherte Bürgschaften hinausgehen. Nichts anderes hatte allerdings auch Koch
jemals gesagt, und der FDP- Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn beeilte sich denn auch
klarzustellen, dass es „keinen Streit“ mit Koch gebe.
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Oppositionsführer Thorsten Schäfer- Gümbel (SPD) nutzte das Störfeuer Poschs, um die Rolle
seiner Partei bei der Suche nach einer stabilen Lösung für Opel hervorzuheben. Falls die
Liberalen bei der Genehmigung einer Landesbürgschaft querschießen sollten, könne die Union
darauf bauen, dass die SPD ihr in dieser Frage zu einer Mehrheit im Landtag verhelfen werde,
stellte Schäfer-Gümbel in Wiesbaden klar.
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31.5.09
Die Landtage von Nordrhein-Westfalen und Hessen haben eine Beteiligung ihrer Bundesländer am
Opel-Rettungskonzept gebilligt. Die Haushalts- und Finanzausschüsse der beiden
Landesparlamente beschlossen in Sondersitzungen am Sonntag nach Angaben von Sprechern
die in dem Plan vorgesehene anteiligen Bürgschaften von 150 Mio. Euro an dem insgesamt 1,5
Mrd. Euro schweren Überbrückungskredit von Bund und Ländern für den angeschlagenen
Autobauer.
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Die Unternehmensberatung McKinsey bewertet die Magna- Pläne in einem Gutachten für die
hessische Landesregierung zwar als "plausibel". Der Geschäftsplan sei aber "ambitioniert".
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Auch der Haushalts- und Finanzausschuss des Düsseldorfer Landtags stimmte einer Bürgschaft
einstimmig zu. Damit wird Nordrhein-Westfalen für 150 Millionen der insgesamt 1,5 Milliarden
Euro umfassenden Opel-Hilfe von Bund und Ländern bürgen. Der stellvertretende
Ministerpräsident Andreas Pinkwart (FDP) unterstrich, dass die NRW-Hilfe verknüpft sei mit der
Sicherung von Arbeitsplätzen im Bochumer Opel-Werk. Regierungschef Jürgen Rüttgers (CDU)
geht davon aus, dass in Bochum etwa 1800 von derzeit rund 5170 Stellen abgebaut werden.
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29.5.09
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), der an der langen Verhandlungsnacht im
Kanzleramt teilgenommen hatte, attackierte das Management von General Motors Europa
scharf. Rüttgers sagte der Rheinischen Post, die Forderung nach 300 Millionen Euro Soforthilfe
habe überrascht: "Ich glaube, General Motors Europa braucht ein neues Management. Dort
herrscht Chaos."
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31.5.09
Die Landtage von Nordrhein-Westfalen und Hessen haben eine Beteiligung ihrer Bundesländer am
Opel-Rettungskonzept gebilligt. Die Haushalts- und Finanzausschüsse der beiden
Landesparlamente beschlossen in Sondersitzungen am Sonntag nach Angaben von Sprechern
die in dem Plan vorgesehene anteiligen Bürgschaften von 150 Mio. Euro an dem insgesamt 1,5
Mrd. Euro schweren Überbrückungskredit von Bund und Ländern für den angeschlagenen
Autobauer.
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31.5.09
In Rheinland-Pfalz mit dem Opel-Werk in Kaiserslautern waren bereits vorher alle für die
Landesbürgschaft benötigten Zustimmungen erteilt worden. Das Land werde über die Investitions-
und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) für gut 100 Millionen Euro bürgen, sagte
Ministerpräsident Kurt Beck.
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31.5.09
Das Land Thüringen wird sich nach den Worten von Ministerpräsident Dieter Althaus mit rund 52
Millionen Euro an der Absicherung des Brückenkredits für Opel beteiligen. In einer in Erfurt
veröffentlichten Erklärung begrüßte der CDU-Politiker die Einigung über das Treuhandmodell für
den Autobauer als „positives Signal für Thüringen und speziell für Opel in Eisenach und die vielen
Zulieferbetriebe“.
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28.5.09
Die Amerikaner wollen offensichtlich bei der Sanierung der Branche im eigenen Land die
Auslandsbeteiligungen weitestgehend aus den Füßen haben, aber ihr Mitspracherecht nicht
aufgeben. Daher lehnen sie grundsätzlich das deutsche Treuhandmodell ab.
27.5.09
Mit der Treuhandlösung für Opel und einer in weiten Teilen beschlussreifen
Überbrückungsfinanzierung soll Zeit gewonnen werden, um einen Investor zu finden. Im
Treuhänderausschuss sitzen nach Handelsblatt- Informationen aus Unternehmenskreisen jeweils
zwei Vertreter des Bundes und von GM sowie ein fachlich versierter Jurist. Favorit dafür ist nach
Informationen aus Beraterkreisen ein Experte der auf Insolvenzfälle spezialisierten Kanzlei
Wellensiek. 35 Prozent der Holding-Anteile soll beim Treuhandmodell GM halten, 65 Prozent der
Treuhänder. Ein Investor soll später die 65 Prozent übernehmen.
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Die Tätigkeit des "Wirtschaftsfonds Deutschland" soll durch einen "Lenkungsrat
Unternehmensfinanzierung" begleitet werden, der sich aus Persönlichkeiten mit besonderen
Erfahrungen in Wirtschafts- und Finanzfragen zusammensetzt. Der "Lenkungsrat
Unternehmensfinanzierung" spricht Empfehlungen gegenüber dem "Lenkungsausschuss
Unternehmensfinanzierung" aus.
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31.5.09
Auch in Berlin tagte der Haushaltsausschuss des Bundestages. Das Rettungskonzept der
Bundesregierung für Opel stieß dort trotz Bedenken auf weitgehende Zustimmung. Eine
Entscheidungsbefugnis hatte das Gremium nicht. Der haushaltspolitische Sprecher der FDP-
Bundestagsfraktion, Jürgen Koppelin, sagte im Anschluss an die Sitzung, nach der Erläuterung
durch die Regierungsmitglieder sehe auch er „eine Chance für Opel, allerdings auch erhebliche
Risiken“.
In der nicht-öffentlichen Sitzung traten nach Angaben von Teilnehmern tiefgreifende Differenzen
zwischen Union und SPD zutage. Vertreter der Opposition berichteten nach der gut dreistündigen
Sondersitzung, Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) hätten sich über die Risiken des am Vortag gefundenen Rettungskonzepts
gestritten. Die beiden Minister selbst sagten nach der Sitzung nichts dazu.
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Steffen Kampeter ist verärgert: "Die Amerikaner versuchen uns über den Tisch zu ziehen",
schimpft der Haushaltspolitiker der Unionsfraktion. "General Motors versucht uns über den Tisch
zu ziehen. Alle wollen unser Geld."
Der verstimmte CDU-Politiker kommt gerade aus dem Haushaltausschuss - dort haben
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) und sein Kollege aus dem Wirtschaftsressort, Karl-
Theodor Freiherr zu Guttenberg (CSU), vertraulich über ihren Verhandlungsmarathon in Sachen
Opel berichtet. Fast acht Stunden lang, bis in den frühen Morgen hinein, hatten die müde
dreinschauenden Minister im Kanzleramt gepokert - und doch keine rettende Einigung finden
können.
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30.5.09
Opel ist – zumindest vorläufig – gerettet, Magna steigt ein: In der Nacht zum Samstag brachte ein
Verhandlungsmarathon den Durchbruch. Während Finanzminister Steinbrück begeistert die frohe
Kunde überbringt, meldet Wirtschaftsminister Guttenberg Bedenken an.
Magna will laut Steinbrück kurzfristig benötigte Finanzmittel bereits in der nächsten Woche
bereitstellen, ehe der Bund und die Länder die Voraussetzungen für die Zwischenfinanzierung
geschaffen haben - auch unter Einbeziehung der jeweiligen Parlamente. "Sie können sich sicher
sein, dass wir uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht haben", sagte Steinbrück. Alle
Beteiligten seien sich der Risiken bewusst. "Aber diese Risiken waren abzuwägen auch gegen
die Risiken (...) für den Fall, dass Opel insolvent gegangen wäre."
Steinbrück zufolge ist der Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro das letzte Angebot. Alle
Beteiligten hätten sehr deutlich gemacht, dass sie trotz der Bundestagswahl Ende September
nicht bereit sein würden, "irgendetwas draufzulegen." Damit solle signalisiert werden, dass Bund
und Länder nicht erpressbar seien.
Zum Ende der Krisenrunde wollten die CDU-Ministerpräsidenten noch Details klären mit Blick auf
die Regierungsbeteiligung der FDP in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Die Liberalen stehen
einem Staatsengagement bei Opel skeptisch gegenüber.
Berlin hatte darauf gepocht, dass der Überbrückungskredit von zuletzt 1,5 Milliarden Euro nicht
aus Deutschland abfließt und es dafür Sicherheiten gibt. Mit der Zwischenfinanzierung soll
gesichert werden, dass Opel von der erwarteten Insolvenz von General Motors nicht mitgerisssen
wird. Der Überbrückungskredit wiederum ist Grundlage für eine befristete Übernahme von Opel
durch einen Treuhänder bis zu einem Einstieg eines Investors.
29.5.09
Fiat zieht sich vorerst aus dem Auto- Poker zurück. Auch hinter der Offerte von Magna steht ein
Fragezeichen. Der Opel-Gipfel findet dennoch statt - allerdings ohne die Bieter. Eine Insolvenz
von Opel rückt näher.
Das Opel-Spitzentreffen am Freitagnachmittag im Kanzleramt findet nun doch statt. Nach
Informationen der FTD werden aber die möglichen Investoren, sowie Vertreter des Opel-
Mutterkonzerns General Motors (GM) und der US- Regierung zunächst nicht teilnehmen.
Nach der Absage des italienischen Autobauers Fiat stellt die Bundesregierung das für den
Freitagnachmittag geplante Spitzentreffen zur Zukunft von Opel in Frage. Das Spitzentreffen
werde es nur dann geben, wenn es etwas zu besprechen gebe, sagte Vize-
Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Interessenten für Opel müssten „etwas
Substanzielles vorzuweisen haben“. Inwieweit die Beteiligten dies könnten, "weiß ich nicht“,
sagte Steg. „Wir müssen uns ein wenig gedulden.“ Steg machte deutlich, dass Fiat an dem
Treffen nicht teilnehmen werde.
Die Bundesregierung hat den Interessenten für Opel und den US- Verhandlungspartnern eine
Frist bis zum frühen Nachmittag gesetzt. Bis 14 Uhr soll eine von den Investoren, GM und der
US- Regierung unterzeichnete Absichtserklärung vorliegen. Nach den Äußerungen
Marchionnes würde nunmehr der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna als einziger
ernsthafter Interessent für Opel im Rennen bleiben.
28.5.09
Die Bundesregierung will am 29.5. erneut einen Anlauf zur Opel- Rettung unternehmen. Für den
Nachmittag ist ein Spitzentreffen geplant. Die Regierung hofft dann auf eine Entscheidung, da
am Wochenende eine Insolvenz der Opel-Mutter GM droht.
Warum die Opel-Runde scheiterte
Betretene Mienen in Berlin und in Rüsselsheim. Unverständnis bei den Beschäftigten von Opel.
Der nächtliche Rettungsgipfel für den deutschen Autobauer im Kanzleramt ist gescheitert. Am
Morgen danach stellt Handelsblatt.com die wichtigsten Fragen - und gibt erste Antworten zum
weiteren Schicksal von Opel.
Nacht der Entscheidung im Kanzleramt? Die Kanzlerin und ihre Minister haben alles vorbereitet,
die Rettung von Opel scheint sicher. Doch dann kommt alles anders. General Motors will mehr
Geld. Die Verhandlungen geraten zum Chaos. Schon im Vorfeld gab es ein schlechtes Omen.
Das Protokoll des Scheiterns vom Handelsblatt.
27.5.09
Offiziell geht es um die Zukunft von Opel. Doch in Wahrheit bewegt die Regierungsvertreter an
diesem Mittwoch im Kanzleramt vor allem eines: Wie viele Arbeitsplätze können in
Rüsselsheim, in Bochum, Kaiserslautern und Eisenach gerettet werden? Der Grund, aus dem
viele Politiker das Konsortium um den kanadisch- österreichischen Autozulieferer Magna
favorisieren: Statt in Deutschland will das Unternehmen vornehmlich in Spanien, Belgien und
Großbritannien Stellen streichen. Das sichert womöglich die Zustimmung der deutschen
Politik. Aber sichert es auch die Zukunft von Opel?
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Nach dem Supergipfel im Kanzleramt in der Nacht vom 27.5. auf den 28.5. ist das Schicksal von
Opel weiter offen. In der dramatischen Nachtsitzung gelang es der Bundesregierung nicht, eine
Brückenfinanzierung für den deutschen Autobauer zu zimmern.
Bei den Gesprächen im Kanzleramt ging es daher vor allem darum, die Brückenfinanzierung unter
Dach und Fach zu bekommen und dann mit der amerikanischen Seite die letzten Details am
Treuhandmodell zu klären.
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30.5.09
„Die Verhandlungen waren wegen ihrer besonderen Struktur auch eine Bewährungsprobe für das
transatlantische Verhältnis“, sagte Merkel. Sie habe am Freitag vor der entscheidenden
Spitzenrunde in Berlin mit Obama telefoniert. Man sei sich einig gewesen, die „komplexe
Aufgabe“ zu einem guten Ergebnis zu führen. Nun sei es möglich, ein europäisches
Unternehmen unter dem Dach von Adam Opel zu schaffen. Merkel betonte, dass es keine
staatliche Beteiligung an Opel gebe. Die Bundesregierung und die Länder stünden dem
Unternehmen mit Bürgschaften bei.
29.5.09
Jetzt also doch: Angela Merkel spricht im SPIEGEL-Gespräch erstmals offen über eine
denkbare Opel-Insolvenz - damit stärkt sie ihren Wirtschaftsminister Guttenberg. Kritik übt die
Kanzlerin an der Verhandlungstaktik von US- Regierung und GM.
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29.5.09
Eine Rettung des Opel-Konzerns kommt den Staat nämlich möglicherweise teurer als eine
Insolvenz. Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf Berechnungen des
Bundeswirtschaftsministeriums berichtete, kämen auf den Staat im Falle einer Pleite Kosten von
rund 1,1 Milliarden Euro zu. Müsste der Staat aber für die Kredite möglicher Opel-Retter
einspringen, fielen beispielsweise bei dem interessierten Magna-Konzern 4,5 Milliarden Euro an.
Bei ihren Berechnungen hätten die Beamten unterstellt, das ein künftig arbeitsloser Opel-
Mitarbeiter die Steuer- und Sozialkasse im Schnitt 22 700 Euro jährlich kosten werde. Dabei sei
berücksichtigt, dass er Arbeitslosengeld beziehe und keine Einkommensteuer mehr bezahle. „Im
schlimmsten Fall, wenn alle 25 000 Jobs bei Opel und etwa gleich viele bei Zulieferern
verschwinden, kämen auf den Staat Kosten in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro zu.“ Die
Berechnung unterstelle, dass Opel komplett liquidiert werde.
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1.6.09
Bundeskanzlerin Angela Merkel habe Karl-Theodor zu Guttenberg schließlich vom Rücktritt
abhalten können, berichtete die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf Teilnehmer des
Gipfeltreffens im Kanzleramt. Guttenberg hatte eine geplante Insolvenz von Opel favorisiert und
nach der Einigung auch seine Bedenken zum Rettungspaket öffentlich gemacht.
31.5.09
Einen Moment lang hat Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bei den
Verhandlungen über die Opel- Rettung in den frühen Morgenstunden dieses Samstags im
Kanzleramt überlegt, alles hinzuwerfen. „Der Rücktritt stand im Raum“, berichtete ein
Teilnehmer der Opel- Rettungsrunde der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Guttenberg
hält nichts von der Lösung für Opel, auf die sich die Bundesregierung, das amerikanische
Finanzministerium, die Opel- Mutter General Motors und der kanadische Autozulieferer Magna
im Verbund mit der russischen Sberbank in der Nacht verständigt haben. „Ich habe eine
unterschiedliche Risikoeinschätzung als die an den Opel-Verhandlungen beteiligten Kollegen“,
bekräftigte der Minister an diesem Samstag in Berlin. „Ich konnte daher dem Magna-Konzept
bis zuletzt nicht zustimmen.“
Das Rettungskonzept für Opel hat für tiefgreifende Differenzen zwischen den Koalitionspartnern
Union und SPD sichtbar gemacht. Der Streit entzündete sich an der Haltung von
Wirtschaftsminister Karl- Theodor zu Guttenberg (CSU), der bis zuletzt die Einleitung eines
Insolvenzverfahrens für den angeschlagenen Autobauer befürwortete. Er konnte sich damit in der
Bundesregierung aber nicht durchsetzen. Nach unbestätigten Medienberichten hat Guttenberg
auch einen Rücktritt erwogen.
Guttenberg habe die Koalition bei dem nächtlichen Treffen „vor einem Weg in die
Erpressbarkeit“ gewarnt. Dabei sei auch das Wort „Rücktritt“ gefallen, berichtet „Bild am
Sonntag“ unter Berufung auf Teilnehmer. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe ihren Minister
schließlich davon abhalten können. Eine Rücktritts- Äußerung von Guttenberg könne er nicht
bestätigen, sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück der dpa am Samstag.
Guttenberg hat dem Zeitungsbericht zufolge erklärt, dass er die Magna- Lösung „für nicht
tragfähig“ halte und wegen der Risiken für den Steuerzahler „nicht mittragen“ werde. Nach
Informationen des Blattes hat das Kanzleramt die Federführung für die weiteren Verhandlungen
in Sachen Opel an sich gezogen, die bislang beim Wirtschaftsminister lagen.
In einer persönlichen Erklärung räumte der Minister am Samstag ein, „dass auch eine Insolvenz
derzeit nicht völlig risikofrei“ wäre und fügte hinzu: „Die Bundesregierung kam in einer
Gesamtschau auf alle - auch meine abweichenden - Risikoeinschätzungen zu anderen
Ergebnissen, an deren Umsetzung ich mich gleichwohl verantwortungsvoll beteiligen werde.“
30.5.09
Guttenberg noch immer skeptisch
Bundeswirtschaftsminister Karl- Theodor zu Guttenberg (CSU) ließ sein Widerstreben gegen
die jetzt vereinbarte Lösung klar durchblicken. Er persönlich sei zu einer „anderen Einschätzung
der Risiken“ gekommen als die anderen Mitglieder der Bundesregierung. Diese hätten aber
„sehr, sehr gute Gründe“ für ihr anderes Ergebnis. Er wisse auch, dass seine Auffassung nicht
ohne Risiken ist, so sei auch eine Planinsolvenz mit hohen Risiken behaftet, betonte er. Von
daher sei die Bundesregierung „in der Gesamtschau“ zum Schluss gekommen, den weiteren
Fortgang „tragen und verantwortlich gestalten“ zu wollen, und daran werde auch er sich
beteiligen.
29.5.09
Alle Optionen müssten offengehalten werden, sagten Kanzlerin Angela Merkel und
Wirtschaftsminister zu Guttenberg am Freitag nach Teilnehmerangaben in einer Sondersitzung
der Unions- Bundestagsfraktion. Debattiert wurde laut Teilnehmern über die Frage nach
staatlicher Überbrückung oder möglicher Insolvenz. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU)
und andere wiesen darauf hin, dass eine Insolvenz keine Pleite bedeuten müsse. Guttenberg
erhielt deutlichen Rückhalt für seine Position.
Opel drohe bei einem Scheitern der Gespräche weiterhin die Insolvenz, wiederholte
Bundeswirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU zuletzt immer wieder. Er wies
Kritik an seinen Äußerungen zu einer möglichen Opel-Pleite scharf zurück. Das Szenario
einer Insolvenz des Autobauers sei ein „Druckpotenzial“ gegenüber den Amerikanern, sagte
Guttenberg am Donnerstagabend in der ZDF- Sendung „Maybrit Illner“. Dieses Potenzial werde
von jenen „unterminiert“, die „immer wieder sagen, von der Insolvenz zu reden, ist ein Fehler“,
kritisierte Guttenberg und fügte hinzu: „Ich kann nur sagen, wir haben allein die Debatte
aufrecht erhalten können und sind nicht in ein unbesehenes Abenteuer gegangen, weil gerade
diese Option aufrecht erhalten wurde.“
Guttenberg betonte erneut, es wäre falsch, in der Diskussion mit Opel- Interessenten und dem
Mutterkonzern General Motors „Milliarden in die Hände zu nehmen und überhaupt keine
Risikoüberprüfung mehr vorzunehmen“. Die Bundesregierung dürfe sich von niemandem
erpressen lassen.
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Sein parlamentarischer Staatssekretär Hartmut Schauerte (CDU) prangert die nur durch
erhebliche Staatshilfe zustande gekommene Übernahme durch Magna mit ungewöhnlich
heftigen Worten an. "Ich halte Magna und die Lösung, die gefunden wurde, für falsch. Magna wird
uns bis zum bitteren Ende Nachforderungen stellen, weil wir uns ja alternativlos gestellt haben",
sagte Schauerte am Rand einer Veranstaltung in Frankfurt.
Da sei "Steuergeld verbrannt worden". Er hoffe, dass "in den jetzt vor uns liegenden
Verhandlungen nicht noch große Überraschungen schlummern", sagte der CDU- Mann.
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31.5.09
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sieht weiterhin Gefahren beim Rettungskonzept für den
angeschlagenen Autobauer Opel, die doch noch in eine Insolvenz münden können. Es gebe auch
bei der gefundenen Lösung Risiken, allerdings handele es sich im Vergleich zu allen anderen
Optionen um die vorteilhafteste Variante, sagte Steinbrück nach Angaben aus Regierungskreisen
in einer Sondersitzung des Bundestags- Haushaltsausschusses am Sonntag in Berlin. Die
Regierung stehe bei der Umsetzung nun in einer Gesamtverantwortung. Das in einer nächtlichen
Verhandlungsrunde gefundene Modell sei das Ergebnis einer sorgfältigen Gesamtbetrachtung
gewesen, sagte der SPD-Politiker.
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Nach Darstellung Steinmeiers geht die Bewerbung des österreichisch-kanadischen
Automobilzulieferers um Opel auf ihn zurück. „Ich bin auf Magna Ende Februar, Anfang März
durch den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Franz Vranitzky aufmerksam geworden.
Er hat mir ein Signal gegeben, dass Magna ein hervorragender Partner wäre, wenn bei Opel
private Investoren gewünscht würden. Ich habe ihm gesagt: Ja, wir sind dringend interessiert,
Magna soll sein Interesse schnell anmelden“, sagte der Außenminister.
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31.5.09
Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) zeigte sich mit einem Seitenhieb auf Guttenberg
erleichtert über die Opel- Lösung: „Das ist besser als alles Gerede von einer angeblich geordneten
Insolvenz, die zu erheblichen Verlusten an Arbeitsplätzen, zu hohen Kosten für die Sozialkassen
und zu massiven finanziellen Belastungen für die deutsche Volkswirtschaft geführt hätte“, sagte er
der dpa. SPD- Generalsekretär Hubertus Heil warf Guttenberg vor, er habe versucht, die
Verhandlungen mit seinen Vorstößen für eine Opel-Insolvenz zu unterlaufen.
29.5.09
Vor den weiteren Gesprächen über die Zukunft des Autoherstellers Opel räumte
Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) dem Zulieferer Magna die besten Übernahmechancen
ein. Das österreichisch-kanadische Unternehmen habe „die Pole- Position“, sagte Scholz der
„Berliner Zeitung“. „Magna versteht etwas vom Autogeschäft.“ Außerdem habe der mögliche
Investor klare finanzpolitische Vorstellungen und sei jederzeit zur Einigung bereit.
Die Aussage von Scholz soll Fiat verärgert haben berichtet der Deutschlandfunk am 29.5.09 in
der Mittagssendung.
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31.5.09
Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering kündigte eine kritische Auseinandersetzung mit der
Union an. „Über die Rolle Einzelner in der ganzen Opel-Frage wird zu sprechen sein. Aber auch
über das lange Zögern der Union, was die Verantwortung des Staates in dieser Situation angeht“,
sagte er dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“. Er fügte hinzu: „Wir haben von Anfang an
Druck gemacht, während einige in der Union nach Begründungen suchten, warum Opel nicht zu
retten sei.“
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Die Verhandlungsposition von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), statt einer
Opel- Übernahme auch eine geordnete Insolvenz des deutschen Autobauers zu vollziehen, sorgt
für Ärger in der Union. Die CDU-Arbeitnehmer kritisierten die Haltung des Ministers scharf.
„Ich halte das für schädlich“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Christlich-
Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Gerald Weiß (CDU), am Montag im Gespräch mit
Handelsblatt.com. „Allein das Wort Insolvenz bringt Kunden dazu, ihre Kaufentscheidung für ein
Fahrzeug von Opel zu überdenken.“
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Welche Lasten bürdet die Krise künftigen Generationen auf? Der CDU-Politiker Jens Spahn
kritisiert die Verschuldungspolitik der Koalition – und fordert strengere Regeln
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31.5.09
Grünen-Fraktionschefin Renate Künast nannte es unerlässlich, dass das Parlament sofort und
umfassend über die Details des Rettungsplans informiert wird. „Staatliche Garantien in
Milliardenhöhe dürfen nicht ohne Beteiligung des Bundestages vergeben werden. Wenn die
Steuerzahler das Risiko tragen, haben sie Anspruch auf Transparenz“, sagte sie der dpa.
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31.5.09
CSU-Chef Horst Seehofer hat sich hinter die Verhandlungsführung des Wirtschaftsministers
gestellt. Guttenberg habe „mit seiner skeptischen Haltung zu dem, was bei Opel in den letzten
Tagen gelaufen ist, die volle Unterstützung der CSU“, sagte Seehofer am Samstag beim
Bezirksparteitag der CSU Niederbayern in Ötzing. Aus CSU-Kreisen hieß es ergänzend,
Guttenbergs Verhalten sei von großem Verantwortungsbewusstsein und Geradlinigkeit geprägt
gewesen. Seine klare ordnungspolitische Position komme in der Partei an.
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31.5.09
Auch der Vorsitzende der CSU- Mittelstands-Union, Hans Michelbach sieht im Rettungsplan für
den angeschlagenen Automobilhersteller Opel erhebliche Gefahren für die mittelständischen
Automobilzulieferer. «Mit dem Einsteig des internationalen Automobilzulieferers Magna dürfte es
für viele bisherige Zulieferpartner von Opel erheblich schwieriger werden, Anschlussaufträge zu
erhalten», warnte Michelbach am Sonntag in München. Magna werde in erster Linie an der
Auslastung seiner eigenen Kapazitäten interessiert sein. Zudem bestehe die Gefahr, dass Magna
Einblick in Entwicklungen der Konkurrenz erhalte und deren Innovationen selbst vermarkte.
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31.5.09
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wies die Kritik aus den Reihen der SPD zurück. „Karl-
Theodor zu Guttenberg hat mit seiner bedachten und überlegten Haltung zu den Konzepten für
Opel die volle Unterstützung der CSU.“ Guttenberg habe „die leichtfertig angedachte
Steuerverschwendungsorgie der SPD- Minister eingebremst“.
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29.5.09
Die EU fordert von Berlin einen europäischen Opel-Rettungsplan, vor allem Belgien fühlt sich als
Bauernopfer. Beim Schlichtungstreffen trafen der aktuelle Industriekommissar Verheugen und
sein möglicher Nachfolger, Peter Hintze, aufeinander - und kritisierten sich gegenseitig.
28.5.09
EU-Kommission ein: Sie warnte die Regierungen in Berlin und in London davor, Autowerke im
eigenen Land zu Lasten anderer EU-Staaten zu bevorzugen - das wäre ein Verstoß gegen
europäisches Recht.
Wegen der geplanten staatlichen Brückenfinanzierung für Opel droht Ärger mit Brüssel: Nach
einer Einigung in den Verhandlungen um die Zukunft des Autoherstellers müsste die
Bundesregierung ihren Rettungsplan bei der EU- Wettbewerbsaufsicht vorlegen. Bei einem
Übergangskredit von 1,5 Mrd. Euro, wie ihn die Bundesregierung plant, muss ein Investor nach
FTD- Informationen befürchten, dass die Europäische Kommission den Verkauf oder auch die
Schließung von Werken zur Auflage macht.
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EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes will bei der Rettung von Opel nicht tatenlos
zuschauen. Die Bundesregierung müsse sich die Sanierungsbeihilfe für Opel von Kroes
genehmigen lassen, hieß es gestern in Kreisen der EU-Kommission.
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Auf einem Sondertreffen in Brüssel sprachen Deutschlands europäische Partnerländer der
Bundesregierung eine Führungsrolle bei der Rettung von Opel zu. Besonders Schweden und
Belgien hatten sich besorgt gezeigt, dass die Rettungsbemühungen Opels zu Lasten ihrer
eigenen Standorte gehen. GMsteht kurz vor der Insolvenz und droht die europäischen Töchter
Opel, Saab (Schweden) und Vauxhall (Großbritannien) mit in den Abgrund zu reißen.
In Ländern wie Großbritannien und Belgien wächst die Sorge vor einem deutschen Alleingang bei
der angestrebten Rettung des angeschlagenen Autobauers Opel. Denn eine Lösung, bei der die
deutschen Opel-Standorte weitgehend ungeschoren bleiben, könnte zu Lasten anderer
europäischer GM-Teile gehen.
Die EU-Kommission hat auf Wunsch Belgiens eine ausserordentliche Krisensitzung zu Opel
einberufen. In Deutschland zeigt man dafür wenig Begeisterung. In Belgien und anderen Ländern
wachsen dagegen die Bedenken, dass primär die deutschen Standorte gerettet werden sollten.
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11.6.09
Nach Informationen aus politischen Kreisen fordert Magna von der Londoner Labour-Regierung bis
zu 350 Mio. Pfund an Staatshilfen. Die Briten fürchten, dass Vauxhall besonders gefährdet ist,
weil sich dort wegen des flexiblen Arbeitsrechts auf der Insel Stellen schneller und
unbürokratischer streichen lassen als in anderen europäischen Ländern.
28.5.09
Die britische Regierung treibt die Furcht um, die Rettung der europäischen GM- Töchter könnte
zulasten des britischen Ablegers Vauxhall gehen.
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11.6.09
Die britische Regierung sieht die bislang geplante Auffanglösung für die europäischen Töchter des
insolventen US-Autoriesen General Motors (GM) kritisch und macht sich für eine
innereuropäische Lösung stark. „Prinzipiell halte ich die Schaffung einer starken europäischen
Basis in der Automobilproduktion für eine attraktive Lösung“, sagte der britische
Wirtschaftsminister Lord Peter Mandelson in einem Interview mit dem Handelsblatt und anderen
europäischen Zeitungen. Für eine solche Lösung ist es nach Einschätzung des Briten auch noch
nicht zu spät: „Mit dem kanadisch- österreichischen Autozulieferer Magna haben wir zwar einen
bevorzugten Bieter, aber noch keinen endgültigen Käufer“.
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Die belgische Regierung hat am 27.5. die Europäischen Kommission aufgefordert, sich in die
Gespräche über die Zukunft von Opel und der europäischen GM-Standorte einzumischen. Die
Kommission solle sicherstellen, dass eine faire Lösung für alle europäischen Staaten gefunden
wird, in denen die General Motors Corp (GM) aktiv ist, schreibt der belgische Ministerpräsident
Herman Van Rompuy in einem Brief an die EU- Kommission.
Aus Sicht Belgiens und anderer EU- Staaten ist die gesamt Debatte um die Rettung der
europäischen GM- Teile zu stark auf Opel und den Standort Deutschland fixiert. Es könne nicht
sein, dass Deutschland eine Lösung finde und alle anderen Länder mit GM-Standorten folgen
müssten, sagte der flämische Ministerpräsident Kris Peeters am Mittwoch. In Belgien hat GM
Europe gut 2 500 Mitarbeiter. Im Opel-Werk in Antwerpen wird der Astra hergestellt.
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